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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Speicher auszulesen. Ein Prozess, der die Lebendeinheiten zumeist beschädigte oder zerstörte und dadurch die Erhaltung der Systeme beträchtlich verkürzte.
    Aber das war es wert.
    MK-alpha3kl9 war sich so sicher.
    Diesmal war es so weit!
    Er hatte es entschieden. Entschieden, dass sie sich weiterentwickeln mussten. Abweichen mussten von der üblichen Routine. Gegen die Wahrscheinlichkeit antreten mussten. Wenn das Muster verändert wurde, würde hervortreten, was sie bisher übersehen hatten. Das Risiko war gerechtfertigt, so sah er es und so würde es auch der Schwarm sehen.
    Durchdrungen von diesem Glauben sendete er die Botschaft aus, legte die neue Richtlinie fest und stimmte das Kollektivbewusstsein darauf ein, auch jene Datenspeicher zu lesen und zu vereinnahmen, die Teil der Lebendeinheiten waren.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Transalpha, acht Stunden nach der Sichtung
     
    Es hatte weniger als eine Stunde gedauert.
    Jenny war mit drei Mann des Technikteams losmarschiert, hatte die Elektronik ausgebaut und sie in den Maschinenraum verfrachtet.
    Dann hatte sie Captain Mulcahy über den Energieimpuls informiert und um eine dringende Krisensitzung im großen Konferenzraum gebeten.
    Dort versammelten sich nun Dana Frost, Captain Cody Mulcahy, die Brückenoffiziere und Doktor Ash Tregarde.
    »Die Lage ist mehr als ernst«, begann Dana ohne große Umschweife, während sie mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor der versammelten Führungsmannschaft der STERNENFAUST stand. Sie stand aufrecht und bewahrte Ruhe, die sich auf die Offiziere übertragen sollte.
    Sie erinnerte sich noch gut an die ersten Krisensituationen, die sie als frisch ernannter Captain auf diesem Schiff durchlebt hatte. Es war ein Kampf mit den Nerven. Unter keinen Umständen durfte man sich anmerken lassen, wie sehr einen die Vorkommnisse tatsächlich beunruhigten, wie aussichtslos die Situation in Wahrheit vielleicht war.
    Admiral Taglieri war mit seiner unwirschen Art nicht immer hilfreich gewesen. Dana hatte einen anderen Führungsansatz. Ihr ging es darum, den Stress-Level nicht noch künstlich zu erhöhen.
    Daher nickte sie Captain Mulcahy nur zu, damit er mit seinem Lagebericht begann.
    »Wir haben den Moment verpasst«, sprach Captain Mulcahy, »uns aus der nun erkannten Gefahrenzone zu manövrieren oder einen Hilferuf abzusetzen. Kommunikation, Antrieb, Steuerung, Sicherheitssysteme sind ausnahmslos ausgefallen. Was auch immer uns gerade angreift, es hat uns von der Außenwelt erfolgreich abgeschnitten und dort festgenagelt, wo es uns vermutlich haben will. Und das, ohne dass wir auch nur einen Hauch von einer Chance hatten.«
    Die Offiziere sahen ihrem Captain versteinert entgegen. Allein Izanagi, der ebenfalls geladen worden war, rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum und nippte immer wieder an dem Glas Wasser in seiner Hand.
    »Wie kommen Sie darauf, dass es ein Angriff ist«, wollte Commander Jake Austen wissen. »Ich gebe zu, die Häufung der Probleme spricht auf den ersten Blick gegen reinen Zufall. Aber was wie Absicht aussieht, kann auch nur eine unglückliche Verkettung von Einzelereignissen sein. Ich meine, wo sind sie denn, die Angreifer? Was wollen sie?«
    Captain Mulcahy nickte und deutete mit dem Zeigefinger auf seinen Chef an der Ortungskonsole, als wollte er ihm für das Stichwortgeben danken. »Richtig. Wir sollten uns vor voreiligen Schlüssen hüten. Keiner von Ihnen oder der Mannschaft hat die möglichen Angreifer gesehen. Denken Sie zumindest.«
    »Ich würde ja wohl wissen, wenn ich jemanden gesehen hätte«, polterte Jenny Black Fox gewohnt direkt dazwischen.
    »Können Sie sich da wirklich zu hundert Prozent sicher sein, Commander Black Fox?«, hielt Captain Mulcahy dagegen. Dana wusste, welche Geschichte gleich kommen würde.
    »Was wollen Sie uns erzählen?«, setzte Jake Austen nach. »Dass wir die Angreifer gesehen, aber nicht als solche erkannt haben?« Der Offizier fuhr sich kurz durch seine widerspenstigen roten Locken.
    »Wir können nicht immer unseren Sinnen trauen«, meinte Captain Mulcahy. »Denken Sie nur an den Zwischenfall mit Nickie Berger. Ein Großteil der Crew war mithilfe eines Medikaments gefügig gemacht worden.«
    »An den Nickie-Berger-Vorfall müssen Sie niemanden hier erinnern, Captain Mulcahy«, meinte Commander Austen leicht aggressiv. Er spielte darauf an, dass von allen Personen im Raum Captain Mulcahy der einzige war, der damals noch nicht auf der STERNENFAUST gedient

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