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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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damit auch viel Unfug treiben. Fehlinformation, Propaganda, Manipulation, Schädlinge, Daten-Vandalismus …«
    »Nur weil jede Zelle die gleiche Information enthält, muss das nicht heißen, dass auch jede Zelle in genau der gleichen Weise mutiert wie die, die erkrankt ist«, hielt Cody dagegen.
    »Wenn die Mutation aber aggressiv und ansteckend ist, lässt sich die Ausbreitung nur stoppen, indem man einen toten Graben zwischen die gesunden und erkrankten Zellen zieht. Einen Graben, der breit genug ist, den Infektionsübersprung zu verhindern.«
    »Die Lösung heißt also Isolation?«, antwortete Cody und runzelte die Stirn.
    Doktor Tregarde warf ihm einen Blick zu, der verriet, dass er nicht so recht wusste, wo diese Diskussion hinführen sollte. Statt eine Antwort zu geben, korrigierte er nochmals die Position des Scanners um Codys Kopf und sagte schließlich: »Genug geplaudert. Bitte entspannen Sie sich und bleiben Sie, während das Analyseprogramm läuft, so ruhig wie möglich liegen.«
    Es war nicht das erste Mal, dass Cody die Prozedur über sich ergehen ließ. Gerade in den ersten Tagen nach dem Einsetzen des Chips hätte Doktor Tregarde ihn wohl am liebsten zu jeder vollen Stunde erneut untersucht. Also schloss er die Augen, versuchte die drängenden Probleme für den Moment zur Seite zu wischen und erwartete das leise monotone Piepen, das den Fortschritt des Scanners dokumentierte.
    Doch das Piepen blieb aus.
    Stattdessen war das Gemurmel eines verstimmten Doktors zu hören, der zunehmend ungehalten auf die Sensortastatur hämmerte. »Verfluchter Mist! Manchmal beneide ich die Mediziner aus früheren Jahrhunderten. Da war das ganze noch echte Handarbeit.«
    Cody schlug die Augen wieder auf. »Die Mediziner aus früheren Jahrhunderten hätten mich aber weder retten noch mir diesen Chip geben können.«
    Doktor Tregarde rieb sich die Stirn, seufzte und schob die Apparatur zurück. »Das hat keinen Sinn. Das Analyse-Programm sendet nur unvollständige Daten. Offenbar hat es meine Systeme nun doch erwischt.« Der Mediziner seufzte. »Wir müssen die Analyse wohl verschieben, Captain Mulcahy.«
    Mit einem mehr als unwohlen Gefühl erhob sich Cody von der Liege und sah sich dabei konzentriert im Raum um, nur um sicher zu sein, ob er wieder irgendwelche Erscheinungen sah – das hieß, ob er sich wieder an irgendwelche Erscheinungen erinnerte.
    Doch die wichtigere Frage war: War er einsatzfähig? Was, wenn er wieder den Nadler zückte, um Geister zu jagen, und dabei jemanden aus der Crew verletzte?
    Der Doktor schien sich ähnliche Gedanken zu machen. »Finden Sie einen Beweis für Ihre Visionen, Captain. Wenn da wirklich etwas war, müssen die Schiffssysteme es belegen können. Eine Anomalie. Eine Abweichung in den Messdaten. Irgendetwas.«
    Noch während der Doktor die letzten Worte sprach, flackerte die Deckenbeleuchtung, und die Alarmsirene dröhnte durch die Lautsprecher.
    Cody riss den Ärmel hoch, wählte Commander Austen auf dem Kom-Armband aus und meinte ruhig: »Was ist los, Commander Austen? Weshalb wurde Alarm ausgegeben.«
    Doch eine Verbindung zum zweiten Offizier war nicht möglich.
    »Captain Mulcahy an Sicherheit!«
    Keine Reaktion.
    »Captain Mulcahy an Commodore Frost!«
    In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Krankenstation, und Lieutenant Brooks rief aufgeregt: »Captain! Endlich habe ich Sie gefunden!«
    Cody richtete sich auf.
    »Status, Lieutenant!«, meinte er ruhig.
    »Es gab einen zweiten Energieimpuls. Er ging von der RUFUS III aus. Danach waren sämtliche verbliebene Kommunikationskanäle und jede Form der Ortung gestört. Die Steuerungssysteme sind außer Kontrolle.«
    Cody ballte die Hände langsam zu Fäusten, nahm die Schultern zurück und sah Brooks durchdringend an, als er seinen Befehl gab: »Gefechtsalarm auf allen Decks, Lieutenant. Sämtliche Techniker sollen die Systeme checken. Die Marines in Stellung.«
    Er erhob sich und wandte sich an Doktor Tregarde: »Wir werden angegriffen.«
     
    *
     
    Dana stand im Maschinenraum hinter Lieutenant Commander Black Fox und verfolgte die roten Alarmmeldungen, die in rasender Geschwindigkeit den Bildschirm Zeile um Zeile füllten. »Erklären Sie es mir, Commander Black Fox, was sehe ich hier?«
    »Eine Katastrophe«, antwortete die technische Offizierin mit unmissverständlichen Sorgenfalten auf der Stirn. »Irgendetwas zerfrisst die laufenden Algorithmen für die Steuer- und Sicherheitssysteme des Wandlers.«
    »Genauer,

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