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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Eindämmungsfelder. Doch wir können weder funken noch Botschaften empfangen. Unsere Steuersysteme lassen keinerlei Bewegung des Schiffes zu, geschweige denn irgendeine sonstige Aktion zur Verteidigung. Um den Antrieb nicht völlig zu verlieren, sind wir dabei, ein Interimssystem zu basteln, um den Wandler von allen anderen Systemen abkoppeln zu können, bevor die Datenfresser gewinnen.«
    »Wie sehen die Wesen aus?«, fragte Izanagi unvermittelt, als Lieutenant Commander Black Fox ihren Bericht augenscheinlich beendet hatte.
    »Menschlich«, antwortete Captain Mulcahy nach einem nachdenklichen Moment. »Irgendwie menschlich, auch wenn sie dabei wie aus Licht gegossen wirken. Und als ich einen von ihnen mit einem Nadler betäuben wollte, war er plötzlich verschwunden.«
    »Die Frage ist doch nicht nur, was sie wollen, sondern auch woher sie so plötzlich kommen«, wandte Jake Austen erneut ein. »Ich meine, wir empfangen ein Signal, kommen her, um ein Schiff zu finden, das längst in den himmlischen Jagdgründen sein sollte und sehen uns plötzlich einem unsichtbaren Feind gegenüber. Da braucht man doch nur eins und eins zusammenzuzählen. Was auch immer der RUFUS III zugestoßen ist, jetzt haben wir es an der Backe. Wenn es also etwas gibt, das uns weiterhelfen könnte, befindet es sich vielleicht auf der RUFUS III.«
    »Schlagen Sie vor, dass wir uns zur RUFUS III begeben?«, wollte Dana wissen.
    »Warum nicht?«, erwiderte Commander Austen.
    »Für eine Geisterjagd?«, warf Lieutenant Max Brooks ein, der bisher geschwiegen hatte. »Und wenn es gar keine solchen Wesen gibt? Wenn es sich eben doch nur um ein Computervirus handelt, das auch den Gedächtnischip von Captain Mulcahy infiziert hat?«
    Cody Mulcahy reagierte nicht, er nickte nur leicht. »Das soll kein Angriff sein«, beschwichtigte Max Brooks. »Doch realistisch betrachtet: Was ist wohl wahrscheinlicher? Dass eine Art Virus oder irgendwelche Software-Naniten hier auf dem Schiff alles angreifen, was aus Bits und Bytes besteht, darunter auch den Speicherbereich des Chips, oder aber ominöse Wesen, die auf geheimnisvolle, unerklärliche Weise unsere organischen Erinnerungen manipulieren, weshalb Sie nur Sie sehen können.«
    Der Einwand kam spät und zeugte von dem engen Zusammenhalt der Crew, die Dana regelmäßig stolz machte. Lieutenant Brooks hatte recht. Die Mutmaßungen standen auf sehr wackeligen Indizien. Und es lag an Captain Mulcahy und Ash, diese Zweifel auszuräumen.
    Doktor Ash Tregarde meldete sich als erster zu Wort: »Wenn die Beschreibung des Captains stimmt«, meinte er, »und davon gehe ich auch ohne Analysegeräte aus, da er mir weder paranoid vorkam noch übermäßige Stresssymptome zeigte – dann ist es wahrscheinlich mit einer spezialisierten telepathischen Fähigkeit zu vergleichen. Vielleicht ist den Wesen dieser Mechanismus nicht einmal bewusst. Vielleicht ist es eine Art Schutzmechanismus. Wie bei einer Art telepathischen Chamäleons. Hätten sie den Chip des Captains attackiert, so wie die anderen Systeme, dann wäre der Effekt wohl eher Gedächtnisverlust gewesen, und nicht die ausgefeilte Vision von einer fremdartigen Gestalt. Eine bewusste Schädigung würde ich ausschließen, schon weil sie ganz offenbar mehr als stümperhaft ausgeführt worden wäre. Doch der Chip funktioniert noch immer. Würde er es nicht tun, der Captain hätte auf einen Schlag sämtliche Erinnerungen des letzten halben Jahres verloren.«
    Ash wartete auf Einwände, doch es kamen keine.
    »Wer von Ihnen hatte heute Nasenbluten oder hat Crewmitglieder mit diesem Problem angetroffen?«, fragte Ash in die Stille.
    Dana hob überrascht die Brauen, bevor sie sich mit Handzeichen meldete. »Nur ein paar Tropfen. Commander Black Fox hatte mich darauf aufmerksam gemacht, als ich im Maschinenraum ankam.«
    Auch die anderen hatten die Hände in der Luft. Jeder von ihnen hatte entweder selbst Nasenbluten gehabt, oder es bei mindestens einem Crewmitglied bemerkt. Einzeln war es niemandem als besonderes Symptom aufgefallen, doch im Zusammenhang betrachtet war auch ohne die Ausführungen von Ash klar, dass es zumindest ein starker Hinweis darauf war, dass diese Personen bereits Kontakt mit dem Wesen gehabt hatten.
    »Alles in allem sind das geschätzte zwanzig bis dreißig Leute über das gesamte Schiff verteilt«, ergänzte Captain Mulcahy die Ausführungen des Doktors. »Das legt den zusätzlichen Schluss nahe, dass es sich entweder um mehr als ein Wesen handelt,

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