Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
standzuhalten. »Ich bin es doch! Ich bin hier! Kein Geist, keine Erscheinung. Doktor Tregarde hat zweifelsfrei nachgewiesen, dass ich ein Mensch bin, und zwar der Mensch, der ich immer war! Was muss ich tun, um es euch zu beweisen?«
Er wandte sich an Alwin. »Was soll ich zu dir sagen, damit du mir glaubst? Dass ich jetzt am liebsten einen Hypno-Drink hätte, weil mich das Ganze hier überfordert? Willst du das von mir hören?«
Alwin machte ein betroffenes Gesicht. »Jan, ich …«
»Und du, Anna?« Auch in Theodopolos’ Augen glänzte es jetzt feucht. »Wirst du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe? Kannst du spüren , dass es stimmt?«
»Jan ist tot«, meinte sie kalt. »Du bist eine Kopie. Eine Replik. Es wäre unfair …« Sie holte tief Luft. »Ich liebte Jan. Doch wäre ich gestorben, ich würde nicht wollen, dass irgendeine Kopie meinen Platz einnimmt. Soll ich Jans Tod einfach vergessen? Nur weil diese Aliens für einen Ersatz gesorgt haben?«
Plötzlich materialisierte mitten im Raum eine Gestalt. Es war ein junger Mann, der mit seinen blauen Augen und dem wallenden blonden Haar aussah wie einer der Fremden von Sol X.
Dana machte sofort Meldung. »Frost an Sicherheit! Eindringlingsalarm! Fremde Person in Besprechungsraum 11!«
Während der erschienene Mann in einer friedlichen Geste die Arme hob, öffnete sich das Schott, und die beiden bewaffneten Sergeants, die davor gewartet hatten, stürmten in den Raum.
Alle anderen gingen in Deckung.
»Identifizieren Sie sich!«, schrie einer der Marines. »Und lassen Sie die Hände oben!« Er zielte mit seinem Nadler auf den Eindringling.
»Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte der Blonde mit ruhigem Timbre. »Ich bin nicht physisch anwesend, sondern nur eine isomorphe Projektion.«
»Was soll das sein? Ein Hologramm?«
»Nein, es ist ein wenig Komplexer«, erwiderte der Fremde, ging zu einem Stuhl, rückte ihn zurecht und nahm Platz. »Das, was Sie sehen, ist kein real existierendes Wesen. Aber seien Sie versichert, dass ich Sie in friedlicher Absicht aufsuche.«
Tregarde schnaubte verächtlich. »Klopfen wäre nett gewesen!«
Dana winkte ab. »Lassen Sie es gut sein, Doktor.« Sie gab den Marines mit einem Handzeichen zu verstehen, zunächst abzuwarten, und trat vor. »Ich bin Commodore Dana Frost, die Kommandantin dieses Schiffes. Warum sind Sie hier?«
Der blonde Mann nickte verstehend. »Ihr Name ist uns bekannt, Commodore Frost. Ich spreche zu Ihnen als Repräsentant des Volkes von Makato Zan. Und ich bin gekommen, um Ihnen zu erklären, wie wir den Menschen Jan Theodopolos, der bei einem tragischen Unfall bei der Materialisation unseres Planeten ums Leben kam, wiederherstellten.«
»Wiederherstellten?«, wiederholte Theodopolos ungläubig. »Dann war ich also wirklich … tot?«
Der Blonde wandte sich dem Shuttle-Piloten zu. »Bedauerlicherweise ja. Doch es war uns möglich, sie aus einem temporären Imprint neu zu erschaffen.«
»Ein temporäres Was?«, platzte Dr. Tregarde dazwischen.
»Eine im Temporalfluss gespeicherte Blaupause, wenn Sie so wollen. Darin ist jeder Aspekt des Seins erfasst. Wir wählten den Zeitpunkt kurz vor Ihrem natürlichen Tod. Aufgrund dieser Vorlage konnten wir Ihr Bewusstsein neu erschaffen.«
»Das … das ist Wahnsinn!«, stammelte Dr. Tregarde. »Wollen Sie damit sagen, Sie verfügen über die technische Möglichkeit, jedes Lebewesen neu zu erschaffen, und zwar exakt so, wie es vor seinem Tod existierte?« Es war verrückt!
Dana erschauderte ob dieser unglaublichen Demonstration technischer Überlegenheit.
»In der Tat, wir verfügen über diese technische Möglichkeit«, gab der Blonde freimütig zu. Der junge Mann ließ die Arme sinken. Sofort gingen die Marines in Stellung.
»Ich werde Sie nun wieder verlassen, Commodore Frost.« Er warf noch einen Blick in die Runde, verweilte zum Schluss auf Theodopolos, der immer noch ungläubig und mit offenem Mund das Wesen anstarrte. »Es tut uns leid, was mit Ihnen geschah. Wir hoffen, dass die entstandenen Unannehmlichkeiten für Sie nicht allzu gravierend oder gar traumatisch waren. Das alles lag nicht in unserer Absicht.«
Er nickte noch einmal zum Abschied, dann verschwand das Abbild des Repräsentanten von Sol X und ließ einen Raum voll sprachloser Menschen zurück.
*
S.C.S.C. STERNENFAUST, auf dem Flug ins äußere Sonnensystem, 4. Februar 2272
»Das Schiff der Wanagi beschleunigt noch weiter«, ließ sich
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