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Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Titel: Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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rekreieren!«
    Es war nicht so, dass Emile ihm sofort glaubte. Aber sie wollte ihm glauben. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein.
    »Ich habe dich gar nicht reinkommen hören«, murmelte sie gedankenverloren. Dann schwieg sie einen Moment. Steve nutzte die Pause dazu, Emile noch einmal an sich zu drücken.
    »Wissen die anderen davon?«, wollte sie plötzlich wissen. »Was ist mit Marc? Mit Rico? Mit Doris? Leben sie auch ?«
    »Eins nach dem anderen!«
    »Nun sag schon!« Emile ließ nicht locker.
    »Die werden auch zurückkehren«, gab Steve schließlich zu. »Aber es dauert noch ein wenig. Wichtig ist bis dahin nur eins: Du darfst niemandem sagen, dass ich hier bin. Ich muss für eine Weile unbemerkt in deinem Quartier bleiben!«
    Emile zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. »Steve«, sagte sie schließlich. »Das alles ergibt keinen Sinn! Wieso darf niemand wissen, dass du wieder da bist?
    Heißt das, die Kommandantin weiß gar nicht, dass du zurück bist?«
    »Beruhige dich«, murmelte Steve und drückte Emile sanft an sich.
    »Wie bist du denn überhaupt an Bord gekommen?«, hakte sie nach.
    »Schschsch …«, versuchte Steve, sie zu beruhigen. »Vertrau mir einfach!«
    Emile schüttelte leicht den Kopf.
    Steve lächelte geduldig. »Du hast mich beschuldigt. Du hast mir nicht geglaubt, dass ich nicht der Maulwurf war. Du hast mir sogar ein M auf den Hintern gebrannt. Und du hast mich schließlich umgebracht.«
    »Ich weiß, und es tut mir unendlich leid!«
    »Dann beweise es«, flüsterte Steve. »Mach es wieder gut. Mach es wieder gut, indem du mir dieses eine Mal vertraust.«
    Emile wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Sie sah auf die Zeitanzeige und erkannte, dass sie zu spät zum Dienst kommen würde.
    »Ich muss los«, sagte sie und erhob sich. Sie musste hier raus. Sie musste ihre Gedanken sortieren. Und das konnte sie nicht, solange Steve auf sie einredete.
    »Versprich mir, dass du nichts sagst«, forderte er sie auf.
    »Ich …« Emile zögerte. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Wenn du etwas sagst, dann verschwinde ich. Ich verschwinde, und ich werde niemals zurückkommen.«
    Bei diesen Worten beschlich Emile Panik. Das wollte sie auf keinen Fall. Sie wollte Steve nicht noch einmal verlieren. Es gab noch so viel, das sie ihm sagen wollte. »Bitte nicht, Steve!«
    »Es liegt an dir«, kam die Antwort.
    Sergeant Fisher würde sie zur Schnecke machen, wenn sie sich noch mehr verspätete, als dies ohnehin schon der Fall sein würde. Und sie hatte noch nicht einmal eine gute Erklärung für ihr Versäumnis …
    »Was jetzt?«, ließ Steve nicht locker. »Wirst du etwas sagen?«
    Emiles Hände zitterten.
    »Steve …«, begann sie erneut und suchte nach den richtigen Worten.
    »Wirst du etwas sagen?«, wiederholte Steve seine Frage.
    Statt einer Antwort schüttelte Emile nur den Kopf.
    »Versprich es!«, forderte Steve sie auf. »Sag: Ich verspreche, ich werde nichts sagen!«
    Emile holte tief Luft. »Ich verspreche, ich werde nichts sagen«, wiederholte sie leise und fast ein wenig wimmernd. Doch Steve schien zufrieden damit zu sein und lächelte.
    »Ich vertraue dir«, sagte er schließlich.
    Emile senkte den Kopf und eilte zur Tür. Bevor sie auf den Korridor ging, drehte sie sich noch einmal um und betrachtete den jungen Steve, der noch immer auf der Kante ihrer Schlafliege kauerte.
    »Ich liebe dich!« Noch bevor Steve eine Antwort geben konnte, stürzte sie in den Korridor hinaus.
     
    *
     
    Jane Wynford nahm den großen 3-D-Rahmen aus der Reisetasche und überlegte, wo sie ihn hinhängen sollte. Schließlich entschied sie, dass über der Kommode der beste Platz war.
    Sie setzte einen Unterdruck-Haken an der Wand an und aktivierte ihn durch ein kurzes Berühren des winzigen Sensorfelds. Sofort schien er fest in die glatte Wandfläche eingedübelt zu sein, und Jane konnte den 3-D-Rahmen aufhängen.
    Er zeigte in kurzem Wechsel verschiedene Abbildungen ihrer sieben Kinder, ihrer einundzwanzig Enkelkinder und ihrer sieben Urenkel.
    Für ihre drei Ehemänner hatte sie eigene Bilder, die sie auf die Kommode stellte.
    Und dann war da noch ein viertes Bild. Eines, bei dessen Anblick Jane leicht aufseufzte.
    »Kein sehr glückliches Bild von mir«, hörte Jane plötzlich hinter sich sagen.
    Die 84-Jährige drehte sich sofort herum und riss die Augen auf. »Wer bist du, um Himmels willen?«
    »Das fragst du?«, antwortete die schwarzhaarige Frau. »Dabei müsstest du das doch am besten wissen.

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