Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics
Brücke aktivieren!«, rief Captain Mulcahy, als ein reißendes Geräusch alle erstarren ließ.
»Volle Deckung!«, rief Captain Mulcahy und zog seinen Nadler.
Auf dem Hauptschott der Zentrale war ein längliches, an den Rändern rauchendes Loch zu sehen.
Es folgte das lärmende Geräusch einer heftigen Detonation.
Mit ungeheurer Wucht durchstieß ein bläulich flimmerndes Schwert das Metall der Türkonstruktion.
Rauch stieg auf! Gutturale Laute drangen von außen durch das Schott.
Sie sind hier! , dachte Dana.
In diesem Moment zeriss eine ohrenbetäubende Explosion den Zugang zur Brücke der STERNENFAUST.
Metallsplitter spritzen umher. Ein unterarmlanges Stück schnellte auf Dana Frost zu und traf sie an der Schulter.
Ein lähmender Schmerz breitete sich sofort über ihrer rechten Körperhälfte aus, während Nadlerschüsse über sie hinweg sirrten.
Der Rauch wurde immer dichter und brannte in den Augen.
Wie durch einen Nebel sah Dana die drei dornenbewährten, muskulösen Wesen, die durch das Chaos in die Zentrale stapften. Sie hörte die nur allzu vertrauten, kehligen Bell-Laute aus den mit Hauern bewährten Mäulern der zweieinhalb Meter großen Morax-Soldaten, die die typischen Waffen ihrer Art – bläulich flimmernde Monoklingen in Form von Schwertern und Äxten – vor sich hielten.
Die Waffen, deren Klingen nur ein Molekül dick waren und die alles an Materie durchdringen konnten, was sich ihnen in den Weg stellte, zogen eine Ionisationsspur durch die Luft.
Einer der Morax hatte die auf dem Boden liegende Dana entdeckt und brüllte erfreut.
»Commodore!«, hörte sie die Stimme Cody Mulcahys. »Machen Sie, dass Sie da wegkommen!«
Dana wollte dem nur zu gerne nachkommen. Sie versuchte sich mit ihrem rechten Arm abzustützen und sich aufzurichten, aber ein greller Schmerz durchzuckte sie von der getroffenen Schulter her.
Das müssen auch die Rippen sein , dachte sie, während sie kaum genug Kraft hatte, Luft zu holen.
Plötzlich wurde sie brutal gepackt und hochgerissen. Der Kopf des Morax, der sie gepackt hielt, geriet in ihr Gesichtsfeld. Sie sah und hörte, wie an seiner dornenbewehrten Panzerung der Partikelbeschuss der Nadler abprallte.
Dann traf etwas Hartes ihren Kopf, und sie verlor das Bewusstsein.
*
Als Dana Frost wieder erwachte, war ihr übel.
Übel wegen der Schmerzen, des unruhigen Untergrunds, und wegen des scharfen Gestanks nach Schweiß und Schimmel, der sie umhüllte wie eine faulige Decke.
»Wie geht es Ihnen, Commodore?«, hörte sie eine Stimme über sich. Sie klang männlich und noch sehr jung.
Dana kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu erinnern, wem von ihrer Besatzung sie gehören konnte.
In einem unglaublichen Kraftakt versuchte sie sich aufzurichten. Ohne es zu merken, benutzte sie dabei den linken Arm, denn ihre rechte Seite schmerzte noch immer. Schließlich schaffte sie es, sich hinzusetzen und ihren Blick zu klären.
Sie saß auf einem Transportcontainer, wie es sie an Bord der STERNENFAUST in den Lagerräumen zuhauf gab. In dem schmutzigen, abgedunkelten Raum, in dem sie sich befand, waren außer ihr noch etwa fünfzehn andere Menschen, alles Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST. Eine Berührung streifte ihre Hand, und sie sah vor sich den Mann sitzen, der sie vor wenigen Augenblicken angesprochen hatte. Es war Lieutenant Stan Yasunara, der zweite Pilot der STERNENFAUST.
Der Mann, unter dessen Vorfahren eindeutig Asiaten gewesen waren, sah sie verständnisvoll an. »Sind Sie verletzt?«, fragte er.
Dana sah sich weiter um und winkte ab. »Es geht schon, Lieutenant. Ist wohl nur eine Prellung.«
Jetzt erkannte sie, wo sie sich befand. Sie war in einem der Enter-Shuttle der Morax! Sie hatten sie entführt – wieder einmal! Und mit ihr noch weitere Personen von der STERNENFAUST. Oder war das Schiff gar zerstört worden?
»Die STERNENFAUST …?«
»Die Morax haben den Angriff abgebrochen«, sagte eine junge Frau, die nun zu ihr trat. »Das konnten wir bei einem Blick aus dem Heckfenster sehen.« Es war Lieutenant Commander Jenny Black Fox.
»Immerhin!«, murmelte Stan Yasunara.
»Seit wann sind wir … unterwegs?«, fragte sie den Piloten. Etwas abseits erblickte sie zwei Morax, die wachsam ihre Blicke über ihre Gefangenen schweifen ließen, aber keine Anstalten machten, Gespräche oder gegenseitige Hilfe zu unterbinden.
»Noch keine halbe Stunde«, berichtete Yasunara. Der Mann Mitte Dreißig seufzte. »Offenbar wollten sie die
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