Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics
weitere Verschleppte von der STERNENFAUST zu entdecken. Sie sah eine winkende Hand in einem Käfig, der sich in zweiter Reihe hinter einem bereits leeren Gefängnisbehälter befand. Es war Stan Yasunara.
Private Martina Mattis war inzwischen zu Boden gesunken und starrte dumpf vor sich hin. »Kopf hoch!«, versuchte Dana, sie aufzumuntern. »Die STERNENFAUST weiß, dass wir von den Morax entführt wurden. Und sie werden nichts unversucht lassen, uns zu befreien.«
*
STERNENFAUST, 20. Juni 2272, 18:12 Uhr
»Das ist sie – TROOMS TRUHE!«, verkündete Leonard E. Humboldt feierlich und deutete auf die Weltraumstation der Morax, die der Hauptschirm auf der Brücke der STERNENFAUST zeigte. »Schön zu sehen, dass es sie noch gibt! Ich war wie gesagt ein paar Mal hier, um mir genetische Proben zu besorgen, und …«
»Schön und gut, Mister Humboldt.« Cody bemühte sich, gelassen und gleichgültig zu klingen, aber langsam hatte er vollstes Mitgefühl für Dr. Tregarde, der bisher – und das ohne groß zu murren – mit dem vorlauten Genetic zusammenarbeiten musste.
»Weniger schön ist das Begrüßungskommando, das dort auf uns wartet«, sagte Commander Wynford. Sie legte die Ansicht von fünf Morax-Mutterschiffen auf den Hauptschirm, die sich wie die Augen einer Fünf auf einem Würfel bedrohlich im Raum vor der Station aufgebaut hatten.
Leonard E. Humboldt winkte ab. »Wenn unser Plan funktioniert, lassen sie uns in Ruhe …«
»… und wenn nicht, dann sind wir geliefert!«, setzte Commander Austen den Satz fort.
»Wegen der HD-Interferenzen konnten wir die Station nicht direkt anfliegen«, erklärte Commander Wynford. »Stattdessen mussten wir im Abstand von zwei Astronomischen Einheiten zurück in den Normalraum gehen. Denselben Abstand müssen wir wieder herstellen, wenn wir von hier verschwinden wollen!«
»Vertrauen Sie mir, Commander Wynford«, beschwichtigte der Genetic die ältere Frau. »Es wird alles gut gehen.«
Cody seufzte und wandte sich an Lieutenant Commander Brooks. »Also schön, Commander. Versuchen wir es mit dem Identifikationscode, den Mister Humboldt uns gab.«
»Aye, Sir!« Der Kommunikationsoffizier gab die entsprechenden Befehle in seine Konsole ein und schickte die Nachricht zur Station und den Schiffen hinüber. »Keine Reaktion«, meldete er eine kurze Weile später, während der alle wie gebannt auf den Hauptschirm geblickt hatten.
»Das ist normal«, antwortete Leonard E. Humboldt. »Die Morax haben mich immer passieren lassen, ohne groß ein Wort zu sagen. In diesem Falle ist keine Nachricht eine gute Nachricht.«
»Sie wollen mir erzählen, dass es nicht einmal eine automatische Bestätigung gibt?«
»Ich wiederhole mich ungern!«, nörgelte der Genetics-Arzt. »Wir sollten zufrieden sein, dass es keine negative Reaktion gegeben hat. Wenn wir jetzt noch denselben Liegeplatz ansteuern, den ich damals immer genommen habe, werden die Morax garantiert davon ausgehen, dass ihnen von uns keine Gefahr droht.«
»Brücke an Colonel Yefimov«, sagte Cody in seinen Handkommunikator. »Wie ist der Status?«
»Wir sind einsatzbereit«, kam es über den Kom-Lautsprecher. »Aufgrund der schematischen Zeichnungen, die uns Mister Humboldt mitteilte, konnten wir erste taktische Überlegungen anstellen. Trotzdem sollten wir uns vorab ein Bild von der Lage vor Ort machen.«
»Dann sollten wir in der Tat nicht länger warten.« Cody nickte der Navigatorin Joelle Sobritzky zu. »Fliegen Sie den Liegeplatz an, den Mister Humboldt genannt hat.«
Die Lieutenant gab sanften Schub auf die Unterlichttriebwerke, und der Star Cruiser glitt langsam auf die Station der Morax zu. Alle auf der Brücke der STERNENFAUST hielten den Atem an, als das Schiff unbehelligt zwischen den Halbkugel-Raumern hindurchflog. Die Anspannung hielt sich, bis sie seitlich an der spindelförmigen Station andockten und niemand sie daran hinderte, sie zu betreten.
*
Wenn sich die Morax für die ungewohnten Besucher interessierten, so zeigten sie es nicht. Weder hatte am Schott ein bewaffnetes Kommando auf sie gewartet, noch hatte eines der Ungetüme mehr als ein abfälliges Grunzen für sie übrig.
»Die scheinen hier menschenähnliche Gäste gewohnt zu sein«, bemerkte Colonel George Yefimov. Zusammen mit zwei Marines ging er voraus. Er war, genau wie der Rest des Außenteams, in leichte Kampfanzüge gekleidet.
Captain Cody Mulcahy, Dr. Ashkono Tregarde und Leonard E. Humboldt gehörten neben den
Weitere Kostenlose Bücher