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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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erkennen.
    Beinahe wäre Aemilius erneut gestolpert, diesmal über ein dickes, zusammengerolltes Seil.
    Und dann kam ihm ein wirklich abenteuerlicher Einfall.
    Hier, genau vor ihm, lag das Mittel, um die Stadt tatsächlich zu verlassen! Er musste das Seil nur an einem Pfosten befestigen und würde sich dann auf der anderen Seite hinunterhangeln können. Wenn er dann früh genug zurückkäme, bevor die Stadt erwachte, würde er einfach wieder am Seil hochklettern.
    Ja, das war eine ausgezeichnete Idee!
    Flink befestigte Aemilius ein Seilende an einem Pfosten, prüfte den Knoten und warf das andere Seilende über die Mauer. Er blinzelte in die Tiefe und meinte erkennen zu können, dass das Seil bis zum Boden reichte. Vermutlich wurde es sogar dafür benutzt, um schwere Gegenstände auf die Mauer hochzuziehen.
    Aemilius machte sich daran hinabzuhangeln. Angst hatte er keine, denn die regelmäßige Körperertüchtigung, die sein Fechtlehrer von ihm verlangte, hatte ihn stark und gelenkig gemacht.
    Unten angekommen hätte Aemilius am liebsten einen Freudenschrei ausgestoßen. Endlich stand er auf dem Boden der Welt da draußen ! Er rannte los, breitete die Arme aus, überquerte den Fahrweg, schlug sich durch eine hohe Wiese und steuerte auf die sanften Hügel am Horizont zu, die von Federbäumen bestanden waren.
    Er sog die kühle Morgenluft ein, als ob sie Balsam wäre. Freiheit! Er rannte durch die Welt und war in Freiheit!
    Schließlich erreichte er die Hügelkette und machte sich mit schnellen Schritten an den Aufstieg.
    Es dauerte nicht lange, und er hatte den Scheitelpunkt erreicht. Er befand sich in einem Hain aus Federbäumen. Jenen Gewächsen, die er nur aus der Ferne kannte. Die filigranen, länglichen Blätter hingen an ihren Ästen bis auf den Boden hinab.
    Dann durchquerte er das Wäldchen, in der Vorfreude darauf, was an seinem jenseitigen Ende zu sehen sein würde.
    Endlich trat er aus dem Hain und war überwältigt vom Anblick der beginnenden Dämmerung. Der ferne Horizont wies einen hellvioletten Strich über dem Boden auf, darüber eine Lage Purpur, die nach oben hin immer dunkler wurde, um sich endlich in einem Schwarzblau zu verlieren.
    Aemilius setzte sich hin und genoss den Anblick. Fast konnte er sehen, wie sich der Horizont langsam aufhellte. Das noch schwache Licht kroch über die Landschaft und weckte das Leben zu einem neuen Tag. Das hellviolette Band am Ende der sichtbaren Welt war wie ein Versprechen. Aemilius’ Augen badeten in diesem fernen, klaren Licht, und er wünschte sich, ewig hier sitzen zu können.
    Dann bemerkte Aemilius eine leichte Veränderung. Täuschte er sich, oder trübte sich das klare Licht am Horizont etwas ein?
    Er sah zu beiden Seiten. Dort war alles wie zuvor, doch der Blick geradeaus offenbarte ein Licht, das ein wenig schmutzig geworden zu sein schien.
    Aemilius fixierte das Phänomen und erkannte schließlich, dass es sich um Staub handelte, der auf einer Breite von bestimmt achtzig Klaftern in die Luft gestiegen war. Handelte es sich um eine Art Wirbelsturm, der sich dort in der Ferne bildete? Wohl kaum, dazu bewegten sich die Staubschwaden viel zu langsam.
    Dunkle Punkte!
    Aemilius erkannte jetzt einige schwarze Punkte im fernen Staubschleier.
    Es wurden immer mehr, und einige waren größer als andere. Sie schienen sich zu bewegen, und die größeren dunklen Flecke machten den Anschein, als ob sie immer wieder ein winziges Stück nach oben wuchsen, um dann wieder zurückzusinken.
    Aemilius schirmte seine Augen mit der Hand ab und starrte auf die Erscheinung. Und plötzlich erkannte er mit Schrecken, worum es sich bei den größeren Flecken handelte.
    Es waren riesige, sechsbeinige Hippophanten!
    Ein Heer! Ein ganzes Heer marschierte auf die Hügelkette zu, bewegte sich in Richtung Mindaan-Stadt!
    Das Blut gefror Aemilius in den Adern.
    Eine Zeit lang war er nicht in der Lage, sich zu bewegen. Als ob er zu Stein geworden wäre.
    Katapulte! Das waren doch Katapulte, die von den Hippophanten gezogen wurden!
    Eine entsetzliche Angst bemächtigte sich Aemilius. Er wollte aufstehen und weglaufen, doch er war wie festgewurzelt.
    Weg! Weg! Du musst weg hier!
    Aemilius nahm sich zusammen, und endlich gelang es ihm aufzustehen.
    Noch einmal blickte er auf die anrollende Kriegsmaschinerie. Dann wandte er sich um und ging in das Wäldchen zurück.
    Seine Schritte beschleunigten sich, und bald rannte er nur noch. Die Federblätter schlugen ihm ins Gesicht, doch Aemilius

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