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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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mir leid, dass Sie warten mussten, Admiral.«
    Die Admiralin war Mitte fünfzig, und für einen kurzen Moment dachte Dana Frost daran, dass Forrester damit noch immer hundert Jahre jünger als sie selbst war. Dennoch hatte sie nicht das Gefühl, mit einer jüngeren Frau zu sprechen.
    Liegt das an deinem jungen Aussehen? , überlegte Dana. Es heißt doch immer, man sei so alt, wie man sich fühlt. Aber vielleicht stimmt das gar nicht. Vielleicht ist es in Wahrheit so, dass man sich so alt fühlt, wie man aussieht. Wird sich das jemals ändern? Was, wenn ich wirklich nicht mehr altere? Wenn ich zweihundert, dreihundert, tausend Jahre alt werde? Und das im Körper einer Endzwanzigerin? Werden dann Greise in meinen Augen unerfahrene Kinder sein? Oder werde ich mich ihnen gegenüber noch immer jünger fühlen?
    Dana gab Admiral Forrester mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie sich setzen möge.
    Die leicht mollige Frau mit den kalten, grünen Augen und den schwarzen, krausen Haaren verzog keine Miene und nahm Platz.
    Dana überlegte kurz, ob sie dem Admiral etwas zu trinken anbieten sollte, ließ es jedoch bleiben. »Ich habe gerade mit Doktor Tregarde gesprochen«, begann sie die Unterhaltung. »Laut seinen Tests bin ich voll einsatzfähig. Ich nehme an, er wird Ihnen noch heute die Berichte vorlegen.«
    »Damit hier kein Missverständnis aufkommt, Commodore Frost«, hob Admiral Forrester eisig an, »es geht hier keineswegs nur um Ihre angeblich hundertjährige Gefangenschaft auf Gandaron V.«
    Dana zog die Augenbrauen zusammen. »Wie darf ich das verstehen?«, erwiderte sie unterkühlt.
    »Ich bin von Ratspräsident Taglieri persönlich beauftragt worden, einen ausführlichen Bericht über die absurden Zustände auf der STERNENFAUST abzugeben.«
    »Absurde Zustände?« Dana sprach in einem leisen und langsamen Tonfall – damit hatte sie schon so manchem Untergebenen das Fürchten gelehrt. Doch bei Admiral Forrester verpuffte die Wirkung, Danas Reaktion schien die Offizierin sogar noch angriffslustiger zu machen.
    »Man könnte es auch als Irrenhaus bezeichnen!«
    Admiral Forrester sprach mit Dana wie eine strenge Lehrerin mit einem ungezogenen Schüler. Sie verzog noch immer keine Miene. »Marines, die sich gegenseitig umbringen, der Patient William Beaufort, der unter seltsamen Umständen stirbt, ein blutjunger Captain, der offenbar Anweisungen einer obskuren Geheimorganisation entgegennimmt. Muss ich noch mehr aufzählen?«
    Dana schwieg.
    »Commodore Frost«, sagte Admiral Forrester und beugte sich leicht nach vorne. »Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, all das könne auf dem Flaggschiff des Star Corps geschehen, ohne dass eine eingehende Untersuchung stattfindet? Und ich kann Ihnen eines versprechen: Ich werde auf diesem Schiff jede Platine und jeden Chip wiederholt umdrehen. Anschließend werde ich einen mehr als ausführlichen Bericht verfassen. Und wenn die Admiralität diesen Bericht gelesen hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendjemand im Star Corps die Verantwortung dafür übernehmen möchte, Sie weiterhin auf dem Posten des Kommandanten zu belassen.«
     
    *
     
    J’ebeem-Kolonie Ebot-Mar, 9. Auethn’menkha im Jahre 524 nach der Stummen Zeit (entspricht dem 15. September 2272 nach irdischem Kalender)
     
    Du bist schon wieder blass, wie ein J’erde!
    Das war es, was Stefoor Fuhlon von seiner Großmutter immer wieder zu hören bekam.
    Wie so viele, die in der dritten Generation auf Ebot-Mar geboren wurden, litt auch Stefoor unter einem akuten Manganmangel, der zu einer für J’ebeem untypischen blasseren Gesichtsfarbe führte. Blass zu sein galt unter den J’ebeem als unattraktiv, und Stefoor hatte sogar schon einmal darüber nachgedacht, Make-up zu benutzen.
    Jetzt würde sie das wohl nicht behaupten können , dachte Stefoor, während er in einer Nasszelle des Trainingsbereichs in den Holo-Spiegel blickte, sich von allen Seiten betrachtete und dabei mit den Fingerkuppen über seine tätowierte Gesichtshälfte strich. Sein Gesicht war noch immer von der Anstrengung gerötet.
    Stefoor keuchte. Zugleich genoss er es, wie der Schweiß über seine Wange perlte. Er fühlte sich dadurch stark und männlich.
    Sein Kopf war kahl, und die rechte Gesichtshälfte zierte eine wunderschöne Tätowierung, die Stefoors adelige Herkunft aufzeigte.
    Der junge J’ebeem war stolz auf seinen Stammbaum. Auch wenn von seiner Familie nicht mehr viel übrig war und der Name seines Adelshauses nur noch

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