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Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Titel: Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zu besetzen, im Notfall sogar von einem seiner Leute. Wenn sich auf dem Schiff also kein passenderes Opfer fand, würde der Ortungsoffizier als Nächstes sterben.
    Sirun-Tar trat zur Kommandantin. »Meine Nieren schmerzen bei dem Gedanken, den verbotenen Raum zu durchqueren. Sie sollten wissen, Dana Frost, dass ich mich nicht gerne auf diesem Schiff befinde.«
    »Dann verstehe ich nicht, weshalb Sie dieses Schiff benutzen wollen, um zu Ihrer Pilgerstätte zu gelangen.«
    »Wenn wir das Ziel unserer Reise erreicht haben, werden Sie verstehen«, antwortete er.
    »Was auch immer am Ziel auf uns wartet, ich werde Ihnen den Tod meiner Offiziere nicht verzeihen.« Sie blickte dorthin, wo noch immer die Leiche von Lieutenant Dvorak lag.
    »Das habe ich auch nicht erwartet«, erklärte Sirun-Tar. »Glauben Sie mir: Der Wunsch nach Vergeltung ist etwas, das ich sehr gut verstehe.«
    Die Kommandantin schüttelte den Kopf. Sie hatte die Aufzeichnung fast zu Ende betrachtet. Auf einem separaten Monitor war eine Liste zu sehen, die sich beständig mit Namen füllte. So viele Namen von bedeutungslosem Leben. Die Menschheit hatte sich den Kridan in drei Kriegen erfolgreich widersetzt. Eine Prüfung Gottes, an der sein Volk bisher gescheitert war. Und die Folgen waren furchtbar. Unsere Welt liegt in Trümmern. Letek-Kun, ein Menschenfreund, ein Unwürdiger, ein Verräter am eigenen Volk, herrscht über die Kridan! Ein unverzeihlicher Frevel!
    Die Liste auf dem Monitor füllte sich weiter. Die Wangenknochen der Kommandantin traten hervor, als sie den nächsten Namen eingab. Natürlich würde einer seiner Tanjaj später überprüfen, ob die aufgeführten Toten auch wirklich bei der Explosion umgekommen waren. In der Personaldatenbank befanden sich alle notwendigen Informationen. Sirun-Tar blickte erneut zur Ortungskonsole. Der Lockenkopf wandte sich ihm zu. Sein Blick wirkte aggressiv und wissend. Ahnte er, dass sein Leben von der Entscheidung seiner Kommandantin abhing?
     
    *
     
    Sirun-Tar stand neben dem Kommandosessel, nahm jedoch seltsamerweise nicht darauf Platz.
    Die Liste war nahezu komplett. Das Überwachungsvideo fast am Ende angelangt. Ash war gerade dabei, von der Krankenstation aus weitere Daten zu ergänzen. Er hatte bisher drei Schwerverletzte zu retten vermocht, zwei waren gestorben. Dana ergänzte auch ihre Namen.
    Sie warf einen Blick zu dem fanatischen Kridan. Izanagi und Turanor waren kurz vor der Explosion auf dem Monitor zu sehen gewesen. Dana wusste nicht, ob sich der Alendei in letzter Sekunde in Sicherheit hatte teleportieren können. Wenn, dann versteckten sie sich womöglich irgendwo innerhalb des Schiffs in einer der Reparaturröhren. Die beiden konnten vielleicht ihre Trumpfkarte sein.
    Also setzte sie die Namen Izanagi und Turanor auf die Liste und schrieb jeweils »Berater« dahinter.
    Ash hatte inzwischen weitere Daten von der Krankenstation übertragen. Die übrige Besatzung war in Frachtraum 3-2 versammelt.
    »Hier ist eine Liste der Toten«, erklärte Dana. Ihre Hand zitterte nicht, als Sirun-Tar das Pad entgegen nahm. »Alle anderen Besatzungsmitglieder befinden sich mittlerweile im Frachtraum, der Krankenstation oder dem Maschinenraum. Der Rest des Schiffes ist leer.«
    Der Ra-Prasa Tanjaj fixierte das e-Pad. Scheinbar überflog er die Namen, dann blickte er auf. Seine Schnabelhälften schabten undefinierbar. Wie ich dieses Geräusch hasse.
    Dann sah Dana, wie Sirun-Tar Commander Austen fixierte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
     
    *
     
    Colonel George Yefimov blickte in die Hölle – zumindest stellte er sich diese in etwa so vor. Feuer züngelte an verschiedenen Stellen aus Konsolen, Trümmerstücke lagen überall am Boden. Dazwischen waren Verwundete – und eine Menge Tote. Die ersten Generatoren gingen in Betrieb und bauten bläulich schimmernde Kraftfelder auf. Dem Feuer wurde der Sauerstoff entzogen. Die Flammen erloschen.
    Der Colonel sprang zum nächsten Trümmerstück und wuchtete es zur Seite. Darunter kam das Gesicht von Siriana Hanson hervor. Die junge Marine war erst kürzlich auf die STERNENFAUST versetzt worden. Er hatte sie dem Cypher-Team zugeteilt. Sie machte ihre Arbeit gut, litt aber unter starkem Heimweh. George hatte bereits darüber nachgedacht, ihre Versetzung auf einen Carrier vorzuschlagen, der fest im Sol-System stationiert war.
    Als er das Gesicht der Verletzten zur Seite drehte, wurde das ganze Ausmaß der Verletzung deutlich. Die Haut war

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