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Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Titel: Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Extrapolationsalgorithmus aus dem Speicher. Das Trümmerfeld war groß. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie genauere Aussagen über die Anzahl der Fragmente treffen konnten. »Ich starte einen Algorithmus, der die Trümmerteile in einer Simulation wieder zusammensetzt. So können wir das Ausgangsobjekt identifizieren.«
    »Ich denke, das dürfte mittlerweile doch klar sein.«
    »Wir wissen lediglich, dass es sich vereinzelt um Trümmer der STERNENFAUST handelt. Womöglich ist das vor uns nur ein Shuttle.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht. Die Gesamtmasse der gescannten Trümmer übersteigt jetzt schon die eines Shuttles um das Vielfache.« Max Brooks fuhr sich durch seine dichten schwarzen Haare. Er wirkte müde.
    Jenny wollte antworten, doch ein Signalton unterbrach sie. »Die Sensoren haben etwas entdeckt. Eine unbekannte Signatur.«
    Sofort flogen die Finger von Lieutenant Commander Brooks über die Konsole.
    Wenn es hart auf hart kommt, ist er Vollblutoffizier , dachte Jenny. Falls er seine Schüchternheit eines Tages ablegt, wird er es sicher zum Captain bringen.
    »Keine Entsprechung in der Datenbank.« Er runzelte die Stirn. »Verdammt, was gäbe ich jetzt für einen Zugriff auf den Schiffscomputer. Der Scan kann die Hülle des Objektes nicht durchdringen.«
    »Bringen Sie uns näher ran, ich übernehme die Auswertung.« Die Technik der STERNENFAUST – und damit auch des Shuttles – war ihre Leidenschaft. Es gab kaum jemanden, der die beständige Aktualisierung in der Hard- und Software des Schiffes so gut überblicken konnte. Eine Verbesserung in den Sensoren, neue Nahbereichsabwehr-Lasercluster in den Torpedos, eine Reichweiten-Ausdehnung der Strahlenkanone – sie behielt das Gesamtbild stets im Auge. Die Sensoren des kleinen Schiffes boten noch eine Menge Möglichkeiten, und Jenny würde sie alle nutzen.
    »Das wird schwierig, das Trümmerfeld ist hier sehr dicht.« Max Brooks flog mit dem Shuttle eine elegante Kurve, um sich dem Trümmerfeld von der anderen Seite zu nähern. »Das wird einige Zeit dauern.«
    »Lassen Sie sich Zeit. Wir wollen doch keinen Kratzer im Lack«, murmelte Jenny. »Die Sensoren messen weitere Fragmente«, fügte sie hinzu. Sie schloss die Augen. »Sie sind kridanisch.«
    Max Brooks keuchte auf. Nach dem Ende des letzten Kridankrieges gab es auf beiden Seiten nach wie vor böses Blut. Eine viel zu hohe Zahl an Leben war ausgelöscht worden. Wahrscheinlich würden noch Generationen vergehen, bis nach drei erbitterten Kriegen der Friede in den Köpfen aller wieder Einzug finden konnte.
    »Womöglich ein Schiff, das auf eigene Faust gehandelt hat«, vermutete Lieutenant Commander Brooks.
    »Möglich ist es. Fliegen wir zu dem seltsamen Objekt, um was auch immer es sich handelt.«
    »Sind auf Kurs.«
    Jenny blickte erneut in ihr Spiegelbild auf der schwarzen Armatur neben der Konsole. Die Dunkelheit um die Krähe schien sich zu verdichten. Machen wir uns nichts vor , dachte sie. Das vor uns ist alles, was von der STERNENFAUST übrig geblieben ist. Wie auch immer die Kridan es geschafft haben, das Flagschiff des Star Corps zu vernichten, jetzt ist es vorbei. Und wir sitzen hier fest, ohne die Möglichkeit, Hilfe herbeizurufen. Wir werden sehen, ob Lieutenant Commander Brooks noch so gefasst reagiert, sobald es keine Beschäftigung mehr für ihn gibt. Wenn er allmählich die Wahrheit begreift.
    Seltsamerweise entstand erneut das lachende Gesicht Susan Jamils vor ihrem inneren Auge. Es zerfloss, und nahm das ihrer Tochter an. Verpasste Chancen, wie sie unser Leben bestimmen. Ob ich Emily je wiedersehe?
     
    *
     
    STERNENFAUST, 28. September 2272, 16.15 Uhr, Maschinendeck
     
    Wie hat Jenny das nur immer wieder so schnell hinbekommen , fragte sich Lieutenant Commander Logan Collister zum unzähligsten Mal. Die Reparaturmannschaft vom Space Dock muss doch mittlerweile mit den Augen rollen, wenn die STERNENFAUST im Sonnensystem eintrifft. Und trotzdem werden wir irgendwie immer bevorzugt behandelt.
    Auf dem 3-D-Monitor bauten sich die ersten Skalen auf. Nach der immensen Zerstörung des Frachtraums, der Gänge und des Shuttlehangars, war es ein Wunder, dass ein Teil der Wandscanner noch funktionierte. Gerade die Werte aus dem Shuttlehangar waren wichtig, hatten die Scanner doch auch die Ankunft der Kridan aufgezeichnet. Womöglich war es so möglich, Licht ins Dunkel um das mysteriöse Artefakt zu bringen.
    Wenigstens das könnte gelingen. Der Tag ist ja schon beschissen genug

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