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Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Titel: Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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diesmal funktionierte es nicht. Der Schmerz war anders als der, der durch den Dolorator erzeugt wurde.
     
    *
     
    Sandrine war gegangen. Sie musste die furchtbare Nachricht ihren Eltern überbringen. Cody hatte sie begleiten wollen, doch sie hatte abgewehrt.
    Es war merkwürdig still im Raum. So als wären alle Geräusche der Umwelt auf einen Schlag verstummt.
    Ein eingehendes Kom-Signal riss ihn aus den trüben Gedanken. Die Signatur war ihm bekannt, obwohl der Anrufer sich nicht sehr oft meldete.
    »Hallo Cody«, begrüßte ihn Richter Farlow. Sein Konterfei schwebte einige Zentimeter über der ebenen Fläche des 3-D-Monitors.
    »Dies ist ein schlechter Zeitpunkt, Richter Farlow«, sagte Cody und fragte sich, ob es wirklich Zufall war, dass sich der Mann ausgerechnet jetzt bei ihm meldete.
    Der Richter lächelte. Sein Haar war schütter geworden, die Augen verstrahlten jedoch noch immer diesen durchdringenden – oder fanatischen? – Glanz.
    »Ich weiß, was passiert ist.« Das Lächeln aus dem Gesicht des Mannes verschwand. »Sandrine Rochefort ist krank. Todkrank. Und es liegt an dir, sie zu retten.«
    Cody war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, doch diesmal hatte der Richter es geschafft. »Was soll das heißen?«
    »Wie ich es gesagt habe.« Nun lächelte Richter Farlow. »Du kannst sie retten. Doch es wird dich ein Opfer kosten.«
    »Ich würde alles für sie tun«, hauchte Cody.
    »Ja, das dachte ich mir«, erwiderte der Richter. Sein Lächeln wirkte schmierig. »Du hast deine Bewerbung für das Star Corps zurückgezogen. Wahrscheinlich denkst du sogar ernsthaft darüber nach, ganz auf das Star Corps zu verzichten.«
    »Was hat das mit Sandrines Krankheit zu tun?«
    »Nichts.« Richter Farlow lächelte. Etwas leiser und fast in Gedanken fügte er hinzu: »Esau hat die Möglichkeit, Sandrine zu heilen.«
    Cody blickte den Mann an und wartete. Als dieser nicht weitersprach, sagte er: »Esau? Wollen Sie sagen, die Ritter der GRAFSCHAFT verfügen über ein Heilmittel für das Jakowlew-Syndrom und halten es zurück?«
    »Heilmittel ist nicht das richtige Wort«, erwiderte Richter Farlow. »Aber was spielt das schon für eine Rolle? Wichtig ist doch nur, dass Esau deine Freundin gesund machen kann.«
    Cody schüttelte den Kopf. »Also, was ist der Preis?« Cody ahnte bereits etwas.
    »Du lernst schnell.« Der Richter nickte anerkennend. »Du wirst Sandrine nicht mehr sehen. Beende die Beziehung. Sofort.«
    »Warum?« Der Schmerz breitete sich schon jetzt in seinem Inneren aus.
    »Das spielt ebenfalls keine Rolle«, stellte der Richter klar.
    »Kein Rolle? Ich liebe Sandrine! Für mich spielt es eine Rolle.«
    Sein Gegenüber schüttelte der Kopf. »Nein, das Schicksal will dir die Frau nehmen, die du liebst. Wir bieten dir einen Ausweg. Glaube mir, es steht mehr auf dem Spiel als deine Liebe zu dieser Frau.«
    »Wenn Sie je wirklich geliebt haben, dann wissen Sie, dass es gar nicht mehr geben kann«, widersprach Cody.
    »Wenn du wirklich liebst, dann bist du bereit, für sie dieses Opfer zu bringen.«
    »Es wird ihr das Herz brechen!«
    »Ich weiß«, sagte Richter Farlow verständnisvoll. »Und du darfst ihr noch nicht einmal Gründe nennen. Danach wirst du wissen, was es heißt, ein Ritter der GRAFSCHAFT zu sein. Du wirst zum Star Corps gehen. Und du wirst dem Schicksal helfen.«
    Der Schmerz tobte durch Codys Fühlen. Sein Herz raste. Die Gedanken überschlugen sich. Er wusste, dass die Ritter der GRAFSCHAFT nicht mit sich verhandeln lassen würden.
    Schließlich nickte er.
    »Dann haben wir einen Deal«, stellte Richter Farlow fest. »Wir hören voneinander.«
    Die Verbindung wurde beendet. Nur der Schmerz blieb zurück.
     
    *
     
    SF-6, im Anflug auf die Erde
    24. Januar 2273,14.35 Uhr
     
    Die Schmerzen tobten durch sein Inneres.
    Cody war abwechselnd warm und kalt, im Minutenintervall wurde ihm übel, Schweiß lief über sein Gesicht und er zitterte.
    Er war froh, dass sich Commodore Frost im Navigationsbereich des Shuttles befand. Also musste er sich nicht zu sehr verstellen. Schlimm genug, dass Private Hobbes anwesend war.
    Inzwischen hatte sich die Wunde auf Codys Stirn vergrößert. Das Regenerations-Nano-Fluid verhinderte, dass ihm ständig Blut über die Stirn lief. Doch die Wunde schloss sich nicht, und auch der im Nano-Fluid enthaltene Painkiller versagte.
    Ein eingehender HD-Anruf riss Cody aus seinen Gedanken. Er erkannte die Signatur sofort. Déjà-vu.
    Als er die Annahme bestätigte,

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