Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT
waren dreimal so groß wie ein Carrier des Star Corps. Und obwohl die Halle natürlich nur einen winzigen Bereich der Station ausfüllte, ließ sich doch die unendliche Größe der Einrichtung erahnen.
Dana musste zugeben, dass fast eine Art Zauber in der Luft lag. Die Wände waren in einem sanften Weiß-Ton gehalten, und wurden von kunstvollen Projektionen mit abstrakten Farbspielen und Naturaufnahmen der Erde bedeckt.
Die Wände bestanden zum Großteil aus Fluid-Feldern, die den zeitlosen Transport ermöglichten. Stehende Transmitterfelder , dachte Dana. In einem Bericht hatte sie den Begriff Transmat-Fluid-Portale gelesen.
Aus einer der wabernden Flächen trat ein junger Mann. Sein Gesicht war ebenmäßig, die Haare dunkel und dicht. Wie alle Wanagi entsprach er einem fast virtuellen menschlichen Idealbild.
»Mein Name ist Tiro Inam’ka«, stellte er sich vor, als er Dana erreicht hatte. »Sie sind Commodore Frost?«
Dana nickte. »Einer meiner Offiziere wird gerade untersucht.«
»Captain Cody Mulcahy«, lächelte ihr Gegenüber. »Die Auswertung seiner gesundheitlichen Einschränkungen nimmt noch einige Zeit in Anspruch. Wenn wir irgendetwas tun können, um Ihnen den Aufenthalt hier angenehmer zu gestalten, zögern Sie nicht es zu sagen.«
»Es genügt bereits, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten«, sagte Dana. Und wenn ihr mir erklären könnt, wie ein Attentäter und Killer an Wanagi-Technologie herangekommen ist , fügte sie in Gedanken hinzu.
»Ich dachte eher an ein gesundheitliches Problem, das Sie bedrückt«, antwortete der Wanagi. »Ich bin befugt, Sie zu untersuchen.«
Das war in der Tat eine Gelegenheit, wie sie sich nicht jeden Tag bot. »Um ehrlich zu sein, gibt es tatsächlich etwas, wobei ich Ihre Hilfe in Anspruch nehmen möchte«, erwiderte Dana.
Tiro Inam’ka lächelte. »Ich verstehe. Folgen Sie mir bitte.«
Als Private Hobbes Anstalten machte, sie zu begleiten, wehrte Dana ab: »Sie müssen nicht mitkommen, Private Hobbes.«
»Aber Ma’am, ich habe den ausdrücklichen Befehl …«
Dana erstickte den Protest im Keim. »Wenn es dem Attentäter gelingt, mich hier anzugreifen, wenn er in der Lage ist, sogar die Wanagi zu überlisten, glauben Sie wirklich, Sie könnten dann noch etwas ausrichten?«
Der Junge wurde rot. Er stammelte ein »In Ordnung« und wirkte so unentschlossen, dass Dana es sich am liebsten anders überlegt hätte.
Der Wanagi trat durch eines der fluiden Portale und Dana folgte ihm, nicht ohne unmerklich die Luft anzuhalten, als sie das Portal durchschritt.
Sie gelangten in einen kleinen Raum, der offenbar ein Untersuchungszimmer war, auch wenn es keine technischen Geräte zu geben schien. Ein schwebender Schreibtisch, davor zwei Konturensessel, vor denen eine kreisrunde Plattform im Boden eingelassen war, bildeten die einzigen Gegenstände im Raum. An den Wänden waren erneut die wunderschönen und sehr dezenten Farbspiele zu sehen, von denen tatsächlich eine beruhigende Wirkung ausging.
»Wie kann ich Ihnen helfen?«, wollte der Wanagi wissen. Er bedeutete Dana, ebenfalls Platz zu nehmen.
»Ich weiß erst seit kurzer Zeit, dass in die Schwangerschaft meiner Mutter eingegriffen wurde«, begann Dana. Es fiel ihr schwer, vor einem Fremden – noch dazu einem Wanagi – darüber zu sprechen, doch sie gab sich einen Ruck. »Durch diesen Eingriff wurde ich genetisch verändert. Der genaue Umfang ist jedoch unklar. Ein Nebeneffekt scheint eine ungewöhnliche Verbesserung meines expliziten Gedächtnisses zu sein, aber ich habe den Verdacht, das dies nicht alles ist.«
»Und die Ärzte der Solaren Welten sind nicht in der Lage, das exakte Ziel der genetischen Manipulation zu ermitteln«, erwiderte Tiro Inam’ka. »Stellen Sie sich bitte auf die Plattform.« Er deutete auf die runde Erhebung.
Dana kam der Aufforderung nach.
Der Wanagi ließ seine Hand über einige Bedienelemente gleiten, die in der Schreibtischplatte eingelassen waren. Um Dana herum stieg ein energetisches Flimmern empor. Ihr Körper begann zu prickeln. Bevor die Untersuchung jedoch unangenehm werden konnte, erlosch das Leuchten.
»Sie können von der Plattform treten.« Tiro Inam’ka lächelte freundlich.
»Das war alles?«
»In der Tat«, bestätigte er. »Die Auswertung wird nicht lange in Anspruch nehmen. Da ich jedoch soeben die Nachricht erhalten habe, dass es Neuigkeiten über den Gesundheitszustand von Captain Cody Mulcahy gibt, schlage ich vor, Sie begeben sich zu ihm. Sobald
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