Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT
blickte ihm das Gesicht von Richter Farlow entgegen. »Hallo Cody«, grüßte er. »Was ist passiert? Ihnen geht es ja anscheinend gar nicht gut!«
»Commodore Frost«, rief Private Hobbes umgehend. »Kommen Sie bitte in den Passagierbereich.«
»Hallo Richter Farlow«, erwiderte Cody unterdessen den Gruß. »Wo waren Sie die ganze Zeit?«
»Aufgrund Ihrer Gesprächigkeit war ich leider gezwungen, unterzutauchen«, erklärte Richter Farlow. »Ich weiß sehr wohl, dass mich die GalAb sucht.«
»Ich nehme an, Sie wissen das mit Jason Meyer!«
»Natürlich. Und es geht mehr vor, und es muss etwas mit Esau zu tun haben.«
»Was wissen Sie?« Cody unterdrückte ein Husten.
»Sandrine Rochefort, ihre kleine Freundin von damals – Sie erinnern sich noch?«
Was für eine dumme Frage , ging es Cody durch den Kopf. »Was ist mir ihr?«
»Ihre Krankheit ist wieder ausgebrochen. Schlimme Sache. Und ihr Ehemann, dieser Arzt, der sie damals untersuchte, kann ihr natürlich erneut nicht helfen.«
Cody war einige Sekunden unfähig zu denken, zu reagieren, zu empfinden. Dann erwiderte er nur: »Wir hatten damals eine Abmachung!«
»Glauben Sie, das weiß ich nicht? Und es kann nur eins bedeuten: Esau ist nicht länger in Sicherheit.«
Cody fragte sich, wie viel Richter Farlow wusste. »Nicht nur Esau. Jemand hat den Kastellan ermordet. Und auf mich wurde ein Attentat verübt.«
»Das ist mir bekannt.« Farlows Augen zuckten ängstlich von links nach rechts. Sein Haar war vollständig ergraut und schütter. Die Augen hatten ihren strahlenden Glanz verloren. »Und der Killer ist auch hinter mir her.«
Erst jetzt bemerkte Cody, wie fahrig der Richter war. Der Schatten der Überheblichkeit verwehte in einem Augenblick. Zurück blieb ein Mann, der sich fürchtete.
»Wie kommen Sie darauf?«
»Weil auch ich erpresst werde.«
»Haben Sie eine Ahnung, wer es sein könnte? Wenn es jemand ist, der Insiderwissen besitzt, muss ihm doch klar sein, dass das Wissen um den Aufenthaltsort von Esau zusammen mit dem Kastellan verloren gegangen ist!«
Der Richter schüttelte den Kopf. »Dieser verdammte Dreckskerl hat einen Anschlag auf den Future-Tower verübt. Er will Esau, weshalb auch immer. Um ihn zu bekommen, ist er bereit, alles zu tun. Mit Logik können wir ihm nicht beikommen. Und glauben Sie mir, was er als Nächstes plant, ist … groß. Ein weiterer Anschlag.«
»Woher wissen Sie das?«
Farlow schüttelte den Kopf. »Weil sich der Killer auch bei mir gemeldet hat. Ich bin bereit, Ihnen meine Informationen zukommen zu lassen. Ich kann Ihnen das Anschlagsziel sowie alle Fakten über die Identität des Killers nennen. Aber nicht ohne einen Preis.«
»Glauben Sie wirklich, Sie sind in der Situation, Forderungen zu stellen, Richter Farlow?«
»Machen Sie sich nicht lustig!« Farlow war außer sich. »Es geht um die Existenz der Ritter! Das Leben von Esau steht ebenso auf dem Spiel, wie mein eigenes. Und wenn ich mir Sie so ansehe, scheint Ihr Interesse daran, den Killer zu erwischen, ebenfalls sehr persönlicher Natur zu sein.«
Commodore Frost nickte mit einem leichten Lächeln Cody zu.
Cody hatte verstanden. »Wir haben Ihren Aufenthaltsort ermittelt, Richter Farlow!«, sagte er emotionslos. »Ein Team der GalAb wird Sie abholen.«
»Die GalAb? Großartig. Wenn Sie mich aufspüren können, dann können das andere auch.« Mit diesen Worten beendete Richter Farlow die Verbindung.
Cody versuchte, die Verbindung neu aufzubauen, doch es war erfolglos.
»Das Ganze wird immer undurchsichtiger«, wandte sich Commodore Frost an Cody. »Was könnte jemand von diesem Esau wollen? Ist Esau wirklich so mächtig?«
Er war es zumindest , dachte Cody. Damals konnte er die Krankheit meiner Freundin heilen. Und wenn diese Krankheit nun wieder ausgebrochen war, konnte das in der Tat nur bedeuten, dass irgendetwas mit Esau passiert war.
»Ich habe die Daten der GalAb-Niederlassung in New York übertragen. Die sollen Farlow holen.«
In diesem Moment ging eine weitere Übertragung ein. Es war der Chef der Galaktischen Abwehr.
»Commander al Khaled«, sagte Commodore Frost. »Gibt es Neuigkeiten?«
»Die gibt es tatsächlich«, erwiderte der Perser. »Sie werden es nicht glauben, aber wir konnten das Signal des unbekannten Dritten zurückverfolgen – zur Erde. Meine Männer nehmen in diesen Minuten eine Verhaftung vor. Fliegen Sie zur GalAb-Niederlassung in New York, ich erteile Ihnen Level-1 Freigabe.«
»Wir befinden uns bereits
Weitere Kostenlose Bücher