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Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)

Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)

Titel: Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Colonel Yefimov«, sagte Dana und wandte sich an den Bas’Alaahn. »Sie und Ihre beiden Gefährten werden mich zur Krankenstation begleiten. Dort werden Sie eingehend untersucht werden.«
    »Ich hatte auf eine herzlichere Begrüßung gehofft«, antwortete Meister William belustigt. »Aber sicher freut sich doch Captain Mulcahy, mich zu sehen.«
    Dana nickte. »Dann sind Sie einer der Bas’Alaahn, der bereits vor einem Jahr die STERNENFAUST besuchte. Um nicht zu sagen heimsuchte. Ich nehme an, damals spielten Sie die Rolle seines Vaters.«
    »Ich war Codys Vater«, betonte der Bas’Alaahn. »So wie ich auch jetzt Meister William bin.«
    Dana ging mit kaltem Blick einen Schritt auf den Bas’Alaahn zu. »Sie mögen aussehen wie Meister William. Sie mögen sogar so klingen wie er. Aber bilden Sie sich nichts ein, ich weiß genau, dass Sie nicht Meister William sind. Und es ist eine Beleidigung für den echten Meister William, dass Sie seine Gestalt angenommen haben und dadurch sein Andenken beschmutzen.«
    »Sie irren sich, Dana. Ich darf doch Dana zu Ihnen sagen. Meister William hat Sie zumindest so angesprochen.«
    »Wie gesagt, Sie sind nicht Meister William«, antwortete Dana streng.
    »Und ich sagte Ihnen, dass Sie sich irren. Das Echo von Meister William steckt in mir. Ich erinnere mich an den Tod meines Vaters, der starb, als ich gerade noch ein Teenager war. Ich erinnere mich an meine Schulzeit auf dem Mond der Erde, an Sirius III und an Allister V. Ich erinnere mich an unsere Abenteuer auf drei STERNENFAUST-Schiffen sowie auf der BEHRING. Ich weiß noch, wie ich mit dem Orakel der Ssarteen sprach, und ich werde nie die Blauen J’ebeem vergessen. Und dann der STERNENFAUST-Zwischenfall. Sie wissen wahrscheinlich nicht, dass die Kad’Chie dahinter steckten, oder?«
    »Die Kad’Chie?« Dana kniff misstrauisch die Augen zusammen.
    »Um die Menschen mit Wissen auszustatten, mit dem sie die Orphanen anlocken. Was ja auch funktioniert hat.«
    Dana schluckte. Wenn es stimmte, was der Bas’Alaahn sagte, dann waren die jüngsten Ereignisse – zumindest zum Teil – auch ihre Schuld. Dann hatte es bereits damals, vor fast zwanzig Jahren, mit dem STERNENFAUST-Zwischenfall begonnen.
    »Sie sind schon wieder zu hart zu sich selbst«, schmunzelte Meister William. »Das ist typisch für Sie.«
    »Sie haben keine Ahnung, was typisch für mich ist und was nicht. Sie kennen mich nicht.«
    »Ich kenne Sie so gut, wie Meister William Sie kannte. Ich weiß, wie Sie der STERNENFAUST-Zwischenfall mitnahm. Er hat bei uns allen tiefe Spuren hinterlassen. Bei mir zerbrach die Beziehung zu Rana Quaid, bei Ihnen führte es dazu, dass Sie fünfzehn Jahre lang keinen Dienst mehr auf einem Raumschiff leisten wollten.«
    »Und doch sind Sie nicht Meister William. Selbst wenn Sie sein Aussehen und seine Erinnerungen haben.«
    »Aber eure Spezies definiert sich doch allein über die Form und ihre Erinnerungen.«
    Dana blickte dem Bas’Alaahn tief in seine braunen Augen, die tatsächlich exakt so aussahen wie die von Meister William. »Meister William hätte niemals einen jungen Christophorer-Mönch ermordet!«
    Der Bas’Alaahn runzelte überrascht die Stirn.
    »Ja, Abt Daniel hat mir alles erzählt«, fuhr Dana fort. »Ich kann nicht behaupten, dass ich Ihre Spezies verstehe. Aber soweit habe ich es begriffen: Sie benötigen einen Anker, einen A’kirie, wie sie es nennen, irgendeine Kraft, die unter dem Einfluss von besonderen Psi-Kräften und dieser Sphäre entstehen kann.«
    Der Bas’Alaahn in der Gestalt von Meister William verengte die Augen zu Schlitzen.
    »Und Sie benötigen aus welchen Gründen auch immer die Erinnerungen eines Menschen, damit Sie die Gestalt einer toten Person annehmen können. Und es ist wohl kaum ein Zufall, dass Sie drei ausnahmslos die Gestalt von Personen angenommen haben, die Bruder Samuel gekannt hat: Meister William, Izanagi und Bruder Samuels Vater Peter Narrows.«
    »Ich habe Sie unterschätzt«, sagte der Bas’Alaahn nach einer Weile.
    »Sehen Sie«, flüsterte Dana ihm nun zu, »das genau ist der Unterschied! Meister William, der echte Meister William, hätte mich niemals unterschätzt. Sie formen sich nach den Erinnerungen der Menschen, denen Sie begegnen. Nur deshalb konnte vor einem Jahr der Fehler passieren, als einer Ihrer Bas’Alaahn die Gestalt der Schwester von Commander Wynford annahm, sie aber mit einer fiktiven Figur aus Commander Wynfords ›Space Soap‹ verwechselte. Einfach

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