Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)
würde ich plötzlich gerne gegen all das hier eintauschen.«
Aus den Augenwinkeln sah Vince, dass Commander al Khaled zusammen mit Turanagi den Raum betraten. Turanagi sollte ebenfalls die STERNENFAUST begleiten. Zwar hätte Vince ihn bei dem Gespräch mit den Bas’Alaahn durchaus gut gebrauchen können – wenn sich die Gedanken der Bas’Alaahn überhaupt lesen ließen. Von Turanagi wusste Vince, dass es zum Beispiel bei den Mentalströmen der Wanagi nicht funktionierte. Dennoch benötigte die STERNENFAUST einen Vermittler zwischen den Alendei und der Crew.
»Es ist soweit«, sagte Vince und gab Savanna einen leidenschaftlichen Kuss. Er versuchte, sich alles so gut es ging einzuprägen. Das Gefühl ihrer Haut, die Wärme ihres Körpers, das Zittern ihrer Lippen, das Kitzeln ihres Atems auf seiner Wange …
Es gab Momente, in denen er Captain Mulcahy um seinen Gedächtnischip beneidete.
»Dies ist kein Abschied für immer«, sagte Savanna trotzig und wischte sich eine Träne von der Wange.
»Und wenn ich dafür die ganze Galaxis auf den Kopf stellen muss«, erwiderte Vince.
Savanna drehte sich um und ging auf das Portal zu. Sie sprach mit Romana Hel’gara und Commander Collister, und nur wenige Sekunden später machte sie sich bereit, durch das Portal zu gehen.
Für einen Moment glaubte Vince tatsächlich, Savanna würde sich nicht noch einmal umdrehen. Zuzutrauen wäre es ihr.
Doch dann wandte sie noch einmal den Kopf und sah ihn mit traurigen Augen an. Schließlich lächelte sie und warf ihm einen Handkuss zu.
Nun spürte Vince, wie ihm aus brennenden Augen die Tränen über die Wangen liefen. Er wischte sie nicht einmal ab.
Dann war seine Savanna verschwunden.
*
Erde, Mayen Thule
4. April 2273, 5.30 Uhr
Es waren die gleichen Räumlichkeiten, in denen vor gar nicht langer Zeit der Terrorist Luke Fuller verhört worden waren. Vince fragte sich, wo Luke Fuller war und ob er überhaupt noch lebte. Das Gleiche galt für diesen »Evangelisten«, einen Fanatiker, der den Anschlag auf Mayen Thule geplant hatte.
Ebenfalls anwesend waren Commander al Khaled, Lieutenant Commander Collister, Abt Daniel und drei Marines.
Und natürlich die drei Personen, von denen eine aussah wie Meister William Beaufort und die andere wie Izanagi. Nur die dritte Person, die angeblich einem Mann namens Peter Narrows ähnelte, kannte Vince gar nicht.
Vince hatte nie viel Kontakt mit Meister William gehabt, doch er und der Christophorer-Mönch waren sich durchaus schon mehrfach begegnet. Erstmals war es im Jahr 2270 auf Ganymed gewesen. { * }
Izanagi war Vince am besten vertraut, immerhin war der ehemalige Christophorer-Mönch an Bord gewesen, als Vince noch das Kommando über die STERNENFAUST gehabt hatte.
»Meine Herren«, begann Vince das Gespräch und musterte die drei Bas’Alaahn. Allein der Umstand, dass die drei die Gestalt von Toten angenommen hatten, missfiel ihm. In der letzten Zeit war er einfach zu oft auf Aliens getroffen, die ihre wahre Gestalt verborgen hatten.
Vince räusperte sich und wiederholte es. »Meine Herren! Meine Frage ist einfach:
Sind Sie in der Lage, den Solaren Welten beim Kampf gegen die Wanagi und die Kad’Chie zu helfen?«
Meister William lächelte amüsiert. Von Erzählungen wusste Vince, dass William Beaufort einst als schüchtern oder zurückhaltend galt. Das war damals, als er noch als Bruder William an Bord der beiden Vorgänger der jetzigen STERNENFAUST diente. Der Meister William, den Vince kennengelernt hatte, war schnell amüsiert, sehr tolerant und durchaus selbstsicher. Und genauso präsentierte sich nun dieser Bas’Alaahn.
»Sie kommen gleich zum Punkt, Mister Taglieri«, sagte Meister William belustigt.
»Haben Sie gar keine anderen Fragen?«, wollte nun Izanagi wissen. Er hatte deutlich höflicher, fast bescheiden geklungen. Izanagi war stets so ruhig und sanftmütig, dass noch nicht einmal seine absurde Stachelfrisur aufmüpfig wirkte.
»Wir hatten angenommen, Sie würden uns zunächst mit Fragen bestürmen, sodass wir wertvolle Zeit verplempern!« Das hatte der Bas’Alaahn gesagt, der die Gestalt von Peter Narrows angenommen hatte.
Vince hatte durchaus jede Menge Fragen. Doch wie die Bas’Alaahn bereits sagten: Auch er wollte keine Zeit verlieren.
»Ich habe im Moment in der Tat zwei weitere Fragen«, erklärte Vince, nachdem er eine Weile überlegt hatte.
»Und die wären?«, wollte Meister William wissen.
Alle starrten Vince neugierig an. Auch
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