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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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brauche mich – quasi – im Original.«
    »Das ist richtig. Normalerweise ist eine geklonte Kopie völlig ausreichend für die Arbeit am Gemini-Projekt. Es hat sich allerdings vereinzelt gezeigt, dass der Kopie einer wahrhaft genialen Persönlichkeit in Sachen Spontanität, gedanklicher Beweglichkeit und ungewöhnlicher Lösungsfindung nicht immer an sein Original heranreicht. Dies dürfte eigentlich nicht so sein, ist also unerklärlich, aber eine Tatsache. Nummer Zwei spricht nicht gerne darüber, aber wenn es um einen Nobelpreisträger geht, ist es sicherer, das Original zur Mitarbeit zu bewegen.«
    »Eine Mitarbeit, die mir angetragen wurde. Die ich aber ablehnen muss.«
    Nummer Acht lächelte milde. Wie ein elektrischer Impuls durchzuckte es ihn, als sie ihre Hand auf seine Schulter legte.
    »Noch etwas Wein, Ash?«
    »Bitte.«
    Die Dana-Kopie erhob sich, schenkte Ash nach und nahm wieder auf der Sessellehne Platz. Dieses Mal glitt ihre Hand in seinen Nacken und streichelte kaum merklich über seinen Haaransatz.
    »Bitte, Da… Nummer Acht …«
    »Du darfst mich ruhig Dana nennen, Ash. Wenn es dir lieber ist.«
    Er nahm einen kräftigen Schluck des süßen Weines. »Das führt doch zu nichts.«
    »Ich kann dir das geben, was ich dir damals hätte geben können – wenn unsere gemeinsame Zeit auf der STERNENFAUST nur etwas länger gewesen wäre.« Sie beugte ihr Haupt und küsste Ash leicht aufs Haar.
    Ihr Mund glitt zärtlich an seiner Kopfseite hinab und erreichte sein Ohr. Ihre Zungenspitze wagte sich vor wie ein scheues Tier und nahm beinahe ängstlich Fühlung mit seiner Ohrmuschel auf. Ash konnte nicht verhindern, dass sein aus dem Kopf abfließendes Blut in andere, südlichere Regionen wanderte.
    Sie glitt von der Sessellehne auf seinen Schoss und hielt sich dabei an seinem Nacken fest. Der Ruck ließ den Pokal in Ashs Hand überschwappen, und ein Schuss des dunkelroten Assano-Weins platschte auf den metallisch glänzenden Boden. Dana beugte sich weit vor, nahm Ash das Glas aus der Hand und stellte es behutsam auf dem Boden ab. Hierbei sah Ash ihren schlanken, graublau umspannten Rücken und die Wölbung ihres Gesäßes. Er schnappte nach Luft.
    Dana kam wieder hoch. Ihre kinnlangen, schwarzen Haare glänzten, und ihre graublauen Augen hatten sich in die Ashs versenkt. Ihr feingeschwungener Mund näherte sich unaufhaltsam dem seinen, und als sie sich trafen, sog Ash ihr wunderbares Odeur ein – ein Hauch wie von frisch gebackenem, hellen Brot lag darin.
    Ihre Zungenspitzen berührten einander, und Ash legte wie in Trance seine Hände auf Danas Rücken und Taille. Ihr Zungenspiel wurde mutiger, und Ashs rechte Hand glitt Danas Rücken hinauf, fuhr in ihren Nacken, über ihren Hals und lag schließlich auf ihrer Wange.
    Wie zart Danas Haut war! Sie war weich und samtig. Aus irgendeinem Grund hatte Ash nicht damit gerechnet. Vielleicht, weil Dana eine Frau war, die oftmals spröde und eisig auftrat. Aber hatte Ash nicht schon immer die vage Ahnung gehabt, dass Dana im Kern weit weniger robust und burschikos war, als sie es nach außen vermittelte? War Dana nicht doch im tiefsten Inneren ein Mädchen geblieben, das sich nach Zärtlichkeit und Romantik sehnte?
    Danas Hände fuhren durch die Haare seines Hinterkopfs, nisteten darin wie kleine weiße, zarte Wesen. Ihr Mund wurde größer und umschlang Ashs Lippen, saugte zärtlich an ihnen. Sie legte den Kopf auf die andere Seite, ohne seine Lippen aus der zärtlichen Umklammerung zu lassen. Ihr Becken bewegte sich in einer feinen Schwingung, und Ashs Männlichkeit geriet in Aufruhr.
    Beinahe wusste Ash schon nicht mehr, was er tat.
    Das war nicht Dana. Es war ein Klon. Eine Kopie, die sich für Dana Frost ausgab.
    Mit einem heftigen Impuls schleuderte Ash den Klon von sich!
    Dana schlug mit dem Nacken an die Tischkante und sackte sofort in sich zusammen. Wein, aus der mit einem Klirren umgekippten Karaffe, bildete einen See auf der transparenten Tischplatte, tröpfelte schließlich hinunter und befleckte Danas Overall.
    Ash saß da mit offenem Mund. Schweiß bildete sich auf seinem Gesicht.
    »Dana!«
    Er kniete sich auf den Boden und fühlte ihren Puls.
    Erleichtert stellte er fest, dass sie noch lebte.
    Ash hob die Ohnmächtige vom Boden auf und trug sie zu ihrem schmalen Bett, wo er sie vorsichtig ablegte.
    Ihr linker Arm fiel über die Kante und schwang einmal hin und zurück.
    Ashs Blick fiel auf ihr Armband.
    Ihr blaues MF-Armband.
    Ash zögerte kurz.

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