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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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rechte Schiff aus der Staffelformation der Angreifer zielte direkt auf Doras Kamera. Fast zum Greifen nah schien die zentrale Kugel des Raumschiffs zu sein – und dann ein Schwenk.
    Rennende Männer und Frauen, wimmernde Kinder, die an den Händen mitgeschleift wurden, ruckartige Kamerabewegungen auf und ab; Dora Cathill keuchte, rannte, und konnte doch nichts mehr tun. Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte, mannshohe Splitter aus transparentem Aluminium schlugen klirrend zwischen den Flüchtenden ein. Für einen Augenblick schien ein goldener Schemen über die Halle zu gleiten. Stahlträger wanden sich knirschend, aber die Geräusche ebbten immer weiter ab, erstarben schließlich, bis sich der Boden lautlos nach oben wölbte. Die Kamera knallte gegen ein Hindernis, zeigte in einer letzten Großaufnahme Dora Cathills schmerzverzerrtes Gesicht, mit einer Fontäne von schwerelosen Blutstropfen, die aus ihrer Nase strömte.
    Und dann nichts mehr.
    Margaret würgte; sie musste dringend ins Bad. Die unbekannten Angreifer hatten ohne Rücksicht auf eigene Verluste die Weltraumstadt einfach gerammt.
     
    *
     
    Als Margaret zurück ins Wohnzimmer kam, zeigte eine schematische Risszeichnung Bergen, wie es vor dem Angriff ausgesehen hatte. Violette Kreise markierten die Stellen, an denen die Kugelraumschiffe mit dem Habitat kollidiert waren.
    »Meine sehr verehrten Zuseher an den Geräten, bitte unterschätzen Sie diese Warnung nicht.« Conrads Stimme war zu hören, aber von ihm war nichts zu sehen. »Das Weltraumhabitat Bergen wurde vor wenigen Minuten angegriffen und befindet sich außer Kontrolle. Unter Berücksichtigung der Orbitalen Eigengeschwindigkeit und des beim Atmosphäreneintritt relevanten Luftwiderstand werden die Trümmer des Habitats voraussichtlich in der Perlensee niedergehen. Das Umweltministerium hat soeben eine Tsunamiwarnung für die gesamte Küste von Silver Point über Neu-Ostrach und Parklands bis Ocean View verlautbart.«
    Zwischen Silver Point, dem am weitesten ins Meer ragenden Teil des Regierungsberges, und Ocean View lagen einhundert Kilometer dicht bebauter Küstenlinie. Wenn das nur gut ging!
    Margaret eilte auf den Balkon. Wie ein Regen aus blutigen Sternschnuppen gingen die Teile der Raumstation nieder. Die meisten von ihnen verglühten noch auf dem Flug durch die Atmosphäre, aber Tausende orange und rot leuchtende Teile stürzten in die Perlensee.
    Sie wühlten das normalerweise ruhige Wasser bis auf den Grund auf, sandten vernichtende Wellenberge kreisförmig in alle Richtungen, die sich immer weiter aufschaukelten, je näher sie dem Land kamen, dunkelschwarze Berge, die das Licht der beiden Monde verschluckten, die hinter dem Regierungsberg aufgegangen waren.
    Dumpfe Schläge hallten durch Neu-Ostrach, widergespiegelt und verstärkt von den Häuserschluchten, als die Antigravsperren in Ufernähe den rauen Gewalten entgegenwirkten. Im Sekundentakt schlugen die Monsterwellen gegen die Wälle aus Energie. Lichtkegel suchten ihr Ziel und fanden es in den Schaumkronen der Brecher hundert Meter über dem Bodenniveau. Aber die Sperren hielten. Schlag um Schlag nahm die Höhe der Flutwelle ab, während die abstürzenden Trümmer weniger wurden.
    Täuschte sie sich, oder lag über einer der meteorartigen Leuchterscheinungen ein goldener Schimmer? Margaret kniff die Augen zusammen, ob eines der Feindschiffe beim Einschlag in die Raumstation nicht explodiert war, aber sie musste sich geirrt haben.
    Die letzten Trümmer fielen ins Meer, als aus dem Wohnzimmer Conrads Entwarnung kam. Die Antigravdämme hatten auf der ganzen Küstenlinie gehalten.
     
    *
     
    Eine Stunde später brachte Wega-TV die Meldung eines Star Corps-Offiziers, dass sich die goldenen Raumschiffe auf die Höhe des zehnten Planeten zurückzogen. Alle Bewohner von Wega IV – und auch von Wega V, wie man aus lichtschnellen Funksprüchen entnehmen konnte – warteten darauf, dass die Angreifer die Planeten besetzen würden, aber nichts dergleichen geschah.
    Die Kridan hatten sieben Jahre zuvor nicht so lange mit der Invasion gewartet.
    Margarets Armband-Kom leuchtete auf. Es war Tonio Gordon.
    Sie beschloss, ihren Chef ein letztes Mal zu ignorieren. Morgen war auch noch ein Tag – und der Angriff der Fremden wog ja wohl tausendmal schwerer als der lächerliche Verrat eines harmlosen Firmengeheimnisses. Immerhin gab Tonio nach einer Minute auf und schickte ihr auch keine Audiobotschaft wie bei seinem ersten Anruf.
    Zu der Zeit fand

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