Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a
der Besetzung der Wega durch die Besatzer aufgefangen haben, deuten auf eine Verbindung zwischen den Kopien und ihrer Heimatwelt hin. Dies geschieht über den X-Raum, was übrigens eine alberne Bezeichnung ist. Ich werde zukünftig vom hyperdimensionalen Raum, kurz HD-Raum, sprechen.«
»Und was haben die Ereignisse auf der Wega mit dem Shush-System zu tun?«
»Ich habe den 5D-Sensor seitdem noch um einige Nuancen verfeinert.« Von Schlichten klang ungeduldig. »Und nun raten Sie mal, was besagter Sensor vor wenigen Minuten aufgefangen hat?«
»Hier im Shush-System? Das bedeutet, unsere schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten. Die Angreifer, die die Wega besetzt halten, haben auch die Shisheni angegriffen. Können Sie die Quelle der Impulse eingrenzen?«
»Der elfte Planet«, erwiderte von Schlichten. »Wenn ich den Bericht von Captain Frost über diese Schlangengeschöpfe richtig in Erinnerung habe, bezeichnen die Einheimischen diese Welt als Skoshu.«
Michael wusste, dass sämtliches Emuyili von Skoshu stammte. »Ich werde Kontakt zur Admiralität herstellen.«
»Wir werden hier wohl kaum mehr ausrichten können als bei Wega«, sagte der Professor trocken. »Eher weniger. Immerhin ist das Shush-System Hoheitsgebiet einer fremden Rasse. Ohne deren Erlaubnis werden wir den Planeten nicht einmal scannen können.«
»Wir werden sehen.« Michael warf einen Blick zu Captain Frost, die noch immer mit einem Shisheni sprach. »Wir werden sehen.«
*
Dana beendete das Gespräch mit Lurash, dem Kommandanten von SKESKES BOTE und sank in ihren Sessel zurück. Sie konnte das Gehörte noch immer nicht fassen.
»Wie ist es gelaufen?« Michael blickte sie erwartungsvoll an.
Dana trat zu ihm. »Menschenähnliche Angreifer haben die Station des Systems überfallen. Shesha’a wird vermisst.«
»Das tut mir leid, Captain. Ich weiß, wie viel Ihnen Shesha’a bedeutet.« In wenigen Worten fasste er zusammen, was von Schlichten ihm berichtet hatte. »Ich habe mit Admiral Takato gesprochen. Die AMSTERDAM wird die Quelle der 5D-Impulse anfliegen.«
Dana wiegte zweifelnd den Kopf. »Ich glaube kaum, dass die Shisheni das zulassen werden. Nach dem Angriff sind sie sehr vorsichtig.«
»Die Auswertung dieser Strahlen kann von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf des Krieges sein. Wir müssen dorthin.«
Auf dem Monitor waren die Schiffe der shishenischen Wachflotte zu sehen, die einen Kordon um die AMSTERDAM gebildet hatten.
»Ich werde noch einmal mit Lurash sprechen. Ein Shuttle wird mich abholen und zum Planeten bringen. Dort erhalte ich eine Audienz bei Herrscherin Yoshana’a. In der Zwischenzeit könnten Sie sich diese 5D-Strahlenquelle genauer ansehen.«
»Auf die Idee wäre ich von allein nie gekommen.« Michaels Augen funkelten belustigt. »Hoffen wir das Beste.« Er wandte sich an seinen Funker und bedeutete ihm den Kontakt zur SKESKES BOTE wiederherzustellen.
Nun liegt es bei den Shisheni , dachte Dana.
*
Regierungsgebäude auf Shishena
15. Dezember 2257
Neue Zeitlinie
Während Dana neben Yoshana’a durch das Regierungsgebäude eilte, fühlte sie sich noch immer entsetzlich leer. Es gab kaum noch Hoffnung für Shesha’a, auch wenn sie bisher lediglich als vermisst galt. Dana wusste, wie die Gemini mit ihren Gefangenen umgingen.
Yoshana’a hatte Dana bisher nicht gesagt, wohin sie sie führte. Sie zu fragen wäre auch zwecklos, denn die Shisheni erwähnten in einer Situation wie dieser ein Ziel nur, wenn es eminent wichtig war, es im Voraus zu kennen. Ansonsten hielten sie es mit der Prämisse, dass man es erkannte, wenn man es erreicht hatte.
Ich hätte Shesha’as Einladung für einen Besuch annehmen sollen. Wenigstens ein einziges Mal. Jetzt ist es zu spät. Ich habe keine Ahnung, wie viele Verluste ich noch ertrage.
Sie folgte Yoshana’a durch ein Gewirr aus Gängen und Räumen in den innersten Bereich des Regierungsgebäudes und passierte Sicherheitssperre um Sicherheitssperre. Was immer die Herrscherin ihr zeigen wollte, es musste von großer Bedeutung sein.
Nach einigen Minuten erreichten sie ein hohes Schott. Zwei Wachen standen davor, die nicht nur chik’shii bei sich trugen, die traditionellen speer-ähnlichen Waffen der Ersten Sh’gash, sondern auch Strahlenwaffen. Die Herrscherin bedeutete ihnen beiseite zu treten und ging gemeinsam mit Dana in den Raum.
Verblüfft erkannte sie, dass es sich um ein Krankenzimmer handelte, das von einer Konturenliege
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