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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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wissen. Er leitete das Fire-Team, das aus drei Scharfschützen, vier Marines, einem Paramedic und einem Techniker bestand.
    »Ich höre Sie sehr gut, Corporal«, antwortete David.
    »Sir, wir sichern den Hangar und Sie kommen nach«, sagte Corporal Vansen.
    »Verstanden, Corporal!«
    Dank der großen Montur konnten lediglich zwei Marines gemeinsam die interne Shuttleschleuse betreten, von wo aus sie den Hangar der ELARA erreichten.
    Die Außenkameras übertrugen das Geschehen und extrapolierten dank Infrarot-Scans das normalerweise zu dunkle Bild zu einer konkreten und sehr klaren dreidimensionalen Ansicht.
    David verfolgte mit klopfendem Herzen, wie die Marines Stellung bezogen und nach und nach den Hangar sicherten. Es gab keinerlei Probleme, wie er dank des immer wieder geäußerten Wortes »Gesichert« und der Formulierung »Stellung bezogen« entnehmen konnte.
    Schließlich meldete Corporal Vansen: »Captain, der Hangar ist gesichert, Sie können nun kommen.«
    David nickte, was natürlich Unsinn war, weil es niemand sehen konnte. »Verstanden«, sagte er schließlich und stellte erneut fest, wie schwer ihm das laute Sprechen fiel. Wieder überfiel ihn eine seltsame Art der Trägheit.
    Leider gab es keine Servo-Unterstützung für die schwere Last, die ihm seit dem Flug zur ELARA auf der Brust lag.
    Als David die Schleuse des Shuttles verließ und die Marines erblickte, kam er sich noch überflüssiger vor als im Shuttle. Was konnte er hier schon mehr tun als den Marines hinterhertrotten?
    »Status?«, fragte er deshalb.
    »Der Hangar ist leer«, meldete der Corporal. »Keine Shuttles anwesend. Allerdings heftige Verwüstungen, die sicher nicht nur von einer explosiven Dekompression herrühren.«
    »Dringen wir weiter ins Schiffsinnere vor«, sagte David.
    »Wang, MacQueen, rücken Sie vor!«, befahl der Corporal, und David konnte auf seinem Helmdisplay erkennen, wie zwei Marines sich zum Hangarschott vorarbeiteten.
    »Das Schott ist beschädigt«, meldete einer der Marines. David konnte die Stimme nicht zuordnen, aber die Funkanzeige des Displays blendete ein, dass Tucker MacQueen gesprochen hatte.
    »Betrete jetzt den Korridor«, hörte David die Stimme von Private Jiao Wang.
    »Roger«, erwiderte der Corporal.
    »Korridor gesichert«, meldete kurz darauf Private Wang. »Hier liegen drei Tote. Lasse Bio-Scans laufen. Es sind Sergeant Elias Grodin, Lieutenant Mike O’Neill und Fähnrich Mark Wolfe. Die Scans zeigen die klassischen Spuren von Moraxwaffen.«
    »Verstanden, Private«, bestätigte Corporal Vansen nüchtern. »Wir arbeiten uns zuerst zur Brücke vor.«
    »Corporal«, mischte sich David ein, »ich gehe nicht mehr davon aus, dass die Feinde noch an Bord sind.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Captain.«
    »Deshalb sollten wir zwei Teams bilden. Eines überprüft die Brücke, ein anderes das Maschinendeck. Wenn der Fusionsantrieb noch aktiv ist und das automatische Kühlaggregat defekt …« David musste den Satz nicht beenden.
    David überlegte fieberhaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Wyona auf dem Maschinendeck aufgehalten hatte, war größer als die Möglichkeit, dass sie sich auf der Brücke befand. Aber wie wollte er als Captain des Star Corps begründen, lieber das Maschinendeck aufzusuchen als die Brücke?
    »Habe eine weitere Leiche entdeckt«, meldete Private Wang, und David fühlte, wie es seinem Magen einen Stich versetzte.
    »Es ist …« Der Mann zögerte, und David spürte, wie es ihm die Luft aus der Kehle drückte. »Es ist Wyona Ramesha.«
    David blieb für einen Moment wie angewurzelt stehen. Natürlich wussten alle Anwesenden, wer Wyona Ramesha war und was dies für David bedeutete.
    »Es tut mir leid, Captain«, hörte David die Stimme des Corporals.
    Seltsamerweise spürte David eine eigentümlich Leere in sich. So, als hätte sein Gehör zwar die Meldung vernommen, während sie seinen Verstand noch nicht erreicht hatte.
    Es war sogar so, dass er sich für einen Moment erleichtert fühlte. Alle Überlegungen, Grübeleien und finsteren Szenarien bröckelten von ihm ab.
    »Ich komme zu Ihnen«, sagte David und war selbst über seine nüchterne Stimme verwundert.
    Langsam setzte er sich in Bewegung.
    »Sir«, rief Private Wang, und David konnte regelrecht spüren, wie der Marine nach Worten suchte. »Sir, ich denke, das ist keine gute Idee. Es ist kein …«
    Was? Kein schöner Anblick? Was für eine alberne Floskel das doch war. Wann war eine Ermordete denn jemals ein schöner

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