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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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verfügt. Allenfalls die Programmierung dieses Senders, die ich über Normalfunk vornehme, könnte auf mich aufmerksam machen. Doch die entsprechenden Befehlssequenzen sind stark gerafft und verschlüsselt, nehmen nur wenige Millisekunden in Anspruch. Bislang sind sie jedenfalls offenbar nicht aufgefallen.«
    »Und ich nehme an«, sagte Yasuhiro eifrig, »dass Sie einen entsprechenden X-Raum- Empfänger hier irgendwo platziert haben.«
    »Exakt.« Borzan tippte noch einmal auf das Touchpad, und am linken Monitorrand erschien ein weiterer weißer Punkt, diesmal mit der Unterschrift Mars Town .
    »Funktioniert die Informationsübermittlung?«, fragte Yasuhiro neugierig.
    »Nein«, antwortete Borzan trocken.
    Yasuhiro konnte sich ein abfälliges Verdrehen der Augen nicht verkneifen. Noriyuki Borzan war offensichtlich in seiner dreijährigen Einsamkeit zu einem skurrilen und verschrobenen Einzelgänger geworden, der von einer Idee besessen war, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Aussicht auf Erfolg mit sich brachte.
    »Sehen Sie«, sagte Borzan jetzt mit derselben gleichmütigen Stimme und drückte ein weiteres Touchfeld.
    Eine Anzahl kleiner, gelber Karos glitt aus dem Chryse-City-Symbol und folgte der dunkelgrauen Sinuskurve. Die Karos begannen, sich in die Länge zu ziehen, und als sie die Mitte des Bildschirms erreicht hatten, zerfielen sie in jeweils zwei Dreiecke, die sich etwas später wiederum in zwei – diesmal rechtwinklige – Dreiecke teilten. In dieser Art zersplittert kamen sie beim Mars-Town-Symbol an.
    »Wie gesagt – dies ist nur eine sinnbildliche Darstellung. Sie entspricht meinem Forschungsstand zu Anfang dieses Jahres. Was genau die Störung verursacht, vermag ich noch nicht recht zu sagen. Man sollte ja meinen, dass, wenn man versteht, wie man ein Trägermedium moduliert, man auch in der Lage ist, eine entsprechende Demodulation hinzubekommen. Ich verstehe offenbar noch nicht gut genug, was der Sender in Chryse City eigentlich macht. Ich habe die X-Raum-Wellen mit Mozarts Sinfonie in g-Moll, KV 550, moduliert. Wollen Sie hören, was der Empfänger in Mars Town daraus gemacht hat?«
    »Ich denke, das ist nicht nötig«, antwortet Yasuhiro. »Die wesentliche Frage lautet, ob Sie belegen können, dass das, was Sie in Mars Town empfangen haben, in irgendeiner Weise dem entspricht, was in Chryse City gesendet wurde. Wenn sie diesen Nachweis erbringen können, kann man Ihnen nicht absprechen, dass Sie zumindest die Grundlage einer X-Raum-Kommunikation geschaffen haben.«
    »Sehen Sie sich das hier an«, sagte Dr. Borzan und startete eine weitere animierte Grafik. Dieses Mal blieb es bei einer einzigen Teilung der Karos, die Zersplitterung der übersandten Informationen fiel augenscheinlich geringer aus.
    »Diese Grafik gibt meinen Forschungsstand von Mitte April dieses Jahres wieder. Zwar bin ich immer noch nicht in der Lage, aus der demodulierten X-Raum-Welle die 40. Sinfonie Mozarts herauszuhören, aber alles in mir will glauben, dass es sich bei dieser Welle um jene handelt, die ich in Chryse City initiiert habe. Wenn es so ist, bin ich wohl auf dem richtigen Weg, denn ich hätte die Störungen halbiert.«
    »Wie schön.«
    »Und da sind wir auch schon an dem Punkt, der mich zornig macht«, knirschte Dr. Borzan. »Sehen Sie sich das an, Professor!«
    Borzan startete eine weitere Animation. Die von Chryse City kommenden gelben Karos glitten in die Sinuswelle, wie dies auch schon zuvor geschehen war. Doch dann glitten plötzlich von allen Bildschirmseiten gelbe Dreiecke ins Bild und strömten über die Karos hinweg. Da sich diese Dreiecke teilweise zu genau denselben Karos vereinigten, wie sie vom rechten Rand aus gestartet waren, war es kaum noch möglich, die ursprünglichen Karos zu identifizieren.
    »Dieses Chaos empfing ich ab Anfang Mai – und es hat bis heute nicht aufgehört«, erklärte Borzan. »Anfänglich glaubte ich, dass ich den X-Raum überhaupt nicht verstanden hätte, dass ich mich die ganze Zeit über in einer Täuschung befunden hätte. Meine Spekulationen gingen so weit, dass ich eine höchst dynamische Struktur für den X-Raum annahm, der also aus sich selbst heraus Verzerrungen erzeugte, die aktuell nicht zu berechnen waren. Ich sah mich auf dem Weg, eine Erklärung dafür zu finden, warum Brendon Fus X-Raum-Antrieb letztlich gescheitert war, warum so viele der ersten X-Raum-Schiffe nie wieder auftauchten.«
    »Doch dann wurde Ihnen klar«, sagte Yasuhiro, »dass diese

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