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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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entgegnete Dana und erinnerte sich erneut schmerzhaft daran, dass dies nicht der Stephan van Deyk war, der all die Jahre als ihr Erster Offizier gedient hatte.
    Der Boden des Zylinders endete auf einem Sockel, auf dem ein längliches Display angebracht war. Mit einem Zischen fuhr ein Teil der Außenverkleidung zur Seite, worauf Dana in den Tank stieg.
    Der Zylinder schloss sich.
    Nun gab es kein zurück mehr.
    »Sobald die Verbindung etabliert ist, wird Ihr Körper sich in einer Art Trance befinden, während Ihr Geist in das HIVE eintaucht. Man könnte es wohl am ehesten mit dem Eintauchen in eine Virtuelle Realität vergleichen.«
    Ein explodierender Stern tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Im Zyrgon-System hatte sie sich schon einmal an eine Maschine anschließen lassen, um eine Virtuelle Realität zu besuchen. Damals war das Sternensystem am Ende vernichtet worden. { * }
    Und dieses Mal steht gleich die ganze Galaxis auf dem Spiel. Ich mache keine halben Sachen.
    »Wir müssen uns beeilen!« Stephan beäugte aufgebracht das Display. »Die erste Fixstromanlage wurde soeben fertiggestellt. Die Kaskade wurde eingeleitet. Nur das HIVE selbst kann die Anlage zur Erzeugung der Nullraumenergie jetzt noch zerstören und die Bas’Alaahn aussperren.«
    Dana nickte. »Ich bin bereit.«
    »Viel Glück.« Van Deyk betätigte einen Schalter.
    Sofort begann der Sockel unter ihren Füßen zu vibrieren – Dana fühlte sich unweigerlich an die Arbeit eines Ionentriebwerks erinnert – und das Glas bekam einen bläulichen Schein. Über ihr aktivierten sich mehrere Dioden. Ein Zischen erklang und die Luft roch plötzlich nach … Kaffee! Nach frisch gemahlenem Kaffee.
    Nur Augenblicke später spürte Dana, wie ihre Glieder schwer wurden. Seltsamerweise knickten ihre Knie nicht ein, obwohl ihr Körper sich anfühlte, als bestünde er aus Blei. Eine Stimme hallte in ihrem Schädel wider, Wissen begann zu fließen. Die Umgebung veränderte sich.
    Dann war sie nicht mehr alleine.
     
    *
     
    Gemeinsam mit Sergeant Telford rannte Simon E. Jefferson durch die engen Korridore des unterirdischen Versorgungssystems. Der Marine hatte es längst aufgegeben, die Vorhut zu bilden. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier unten eine größere Gefahr lauerte, war zwar nach wie vor nicht auszuschließen, doch auch ihm musste klar sein, dass die Zeit der wichtigste Faktor war.
    »An der nächsten Gangbiegung nach links«, gab Simon Anweisungen, nachdem er seinen Hand-Scanner konsultiert hatte.
    Sergeant Telford folgte ihm schweigend.
    Dicke Rohrleitungen verliefen an der Decke entlang. Offenbar gewährleisteten sie die Versorgung des HIVE. Der Widerhall ihrer Schritte wurde immer wieder von zischenden Fontänen austretenden Stickstoffs begleitet, der die Sicht erschwerte. Im Abstand von mehreren Metern waren Kontrollkonsolen an der Wand angebracht, die den Zustand des HIVE-Leibs grafisch darstellten. Bisher befanden sich alle Parameter im grünen Bereich – leider.
    Sie passierten den letzten Energieknoten. Simon hatte die schematische Darstellung der unterirdischen Anlage auf sein mobiles Pad überspielt. So fanden sie sich problemlos zurecht.
    »In zwanzig Metern müssten wir auf den Fusionsreaktor stoßen. Wenn es uns gelingt, diesen abzuschalten, dürfte das HIVE innerhalb kürzester Zeit absterben.«
    »Und diese Bas’Alaahn verlieren dadurch ihren Zugang zu den Techniken des HIVE. Ihre Manifestierung ist dann abgeschlossen, aber sie können nichts mehr ausrichten.«
    Was ihnen Captain Frost auf dem Weg in die Tiefe erzählt hatte, klang mehr als abenteuerlich. Doch Simon hatte bereits lange genug unter Dana Frost gedient, um ihr vorbehaltlos zu vertrauen.
    »Stop!«, erklang der Ruf von Sergeant Telford.
    Simon wäre beinahe über seine eigenen Füße gestolpert, konnte sich aber noch rechtzeitig abfangen.
    Die Marine schob sich an ihm vorbei. »Wir wollen doch kein Risiko eingehen.«
    Simon lag eine geharnischte Erwiderung auf der Zunge, die er jedoch noch hinunterschlucken konnte. Ein Mindestmaß an Vorsicht war wohl notwendig. Und immerhin steckte er nicht in einem Servo-Anzug.
    Der Gang erweiterte sich vor ihnen und mündete in einer großen Halle. Überall verliefen gläserne Röhren vom Boden bis zur Decke, durch die klares Wasser gepumpt wurde. Energieleitungen überzogen die Decke in einer Wabenstruktur. In der Mitte des Raumes befand sich ein runder Sockel, auf dem – von einem Kraftfeld abgeschirmt – ein wabenartiges Konstrukt

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