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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Deyk wurde bleich. »Bitte?«
    »Captain«, intervenierte auch Lieutenant Jefferson. »Damit geht Ihr Wissen auf das HIVE über.«
    »Das ist mir durchaus bewusst, Lieutenant«, erwiderte sie. »Und während dies bisher die große Stärke des HIVE war, können wir das jetzt gegen das Bewusstsein verwenden.«
    »Erklären Sie mir das«, bat Stephan.
    »Das …« Dana holte tief Luft. »Stephan«, sagte sie. Es war das erste Mal, dass sie der Bitte des Gemini nachgekommen war, ihn so zu nennen. »Das ist eine lange und komplizierte Geschichte. Ich fürchte, die notwendige Zeit haben wir nicht. Zudem scheint eine rudimentäre Verbindung zwischen Ihnen und dem HIVE nach wie vor zu bestehen. Sobald ich dem HIVE die Wahrheit liefere, die seine Welt ins Wanken bringt, werden vielleicht auch Sie über dieses Wissen verfügen.«
    »Dann kann ich nur hoffen, dass Sie wissen, was Sie tun.« Stephan erhob sich. »Folgen Sie mir bitte.«
     
    *
     
    »Wir werden vorgehen wie die Bas’Alaahn«, erklärte Dana, an ihren LI gewandt. »Wir teilen uns auf. Während Stephan mich mit dem HIVE verbindet, werden Sie versuchen, die Leitungen zu der autarken Energiequelle des Bewusstseins zu kappen. Das wird kein leichter Auftrag, denn die automatischen Abwehranlagen sind sicher noch in Betrieb.«
    »Aye, Ma’am«, bestätigte Lieutenant Jefferson. »Ich werde mein Bestes geben.«
    »Sergeant Telford, bitte begleiten Sie den Lieutenant«, wandte sie sich an den Soldier-Genetic. »Private Tun-Mei und Private Shiro kommen mit mir.«
    Nach einem abschätzenden Blick auf seine Marines nickte Sergeant Telford. »Aye, Ma’am.«
    Sofort trat Lieutenant Jefferson zusammen mit Ragnarök S. Telford an eine Konsole. Dank der Van Deyk-Kopie hatten sie unbeschränkten Zugriff auf die Schaltanlagen der gesamten Technik.
    »Die Chancen auf Erfolg sind nicht sehr hoch«, erklärte Stephan.
    »Das ist mir klar«, gab Dana zurück. »Aber wir müssen nach jedem Strohhalm greifen, den wir bekommen können. Zudem sind ja noch genug Leute übrig, die sich um mich sorgen.«
    Der Hauch eines Lächelns überzog das kreidebleiche Gesicht von Stephan. »Mich wundert, dass das Star Corps Ihnen gestattet hat, mit der STERNENFAUST auf Gemini Prime zu landen!«
    »In all den Jahren sind wir viel zu selten mit dem Schiff gelandet«, erwiderte Dana. »Allerdings hat es mir niemand gestattet. Wenn wir die Bas’Alaahn aufhalten, blüht mir ein Militärgericht.«
    »Dann sind Sie also doch noch in die Fußstapfen Ihres früheren Ersten Offiziers getreten.«
    Dana nickte.
    Mit der durchsichtigen Antigravkugel waren sie tief unter die Erde geglitten. Über metallene Streben und schmale Stege hatten sie das Zentrum des HIVE erreicht. Eine durchsichtige Kuppel überzog ein wabenförmiges Gebilde von Hochhausgröße.
    »Das ist der physische Leib des HIVE«, kommentierte Stephan.
    Dana erkannte ein Netzwerk aus Nervenknoten, das auf sie wie das Abbild eines Gehirns wirkte. Jedoch war es nicht organisch, sondern bestand aus jenem hellen Mineral, das auch in dem schwarzen Marmor im Büro von Nummer Eins eingelassen war. Über die Oberfläche huschten blaue Elmsfeuer.
    Von der Kuppel selbst führten dicke Energieleiter in unbekannte Tiefen. Es gab zudem ringsum mehrere Schaltpulte, die um den physischen Leib des HIVE angeordnet waren und über die wohl die Erhabenen vor einer Million Jahren mit der Anlage kommuniziert hatten.
    Dana fröstelte.
    »Sie spüren es auch«, stellte Stephan van Deyk nach einem musternden Blick fest. Auf Danas fragenden Blick fügte er erklärend hinzu: »Die Angst ist völlig normal. Ein Schutzmechanismus des HIVE. Sie befällt alle Nicht-Gemini.«
    »Wie beruhigend.« Vor Dana breitete sich ein Sammelsurium verschiedener technischer Komponenten aus. »Dann wollen wir mal.« Sie bedeutete Private Tun-Mei und Private Shiro, die Umgebung im Auge zu behalten.
    Stephan deutete auf einen Glaszylinder, der durch feine, sich verästelnde Leitungen mit dem HIVE verbunden war.
    »Da soll ich hineinsteigen?« Dana betrachtete den Zylinder misstrauisch. »Sie haben doch nicht etwa vor, mich aufzulösen und die Verbindung zum HIVE über eine Kopie von mir herzustellen.«
    »Ich versichere Ihnen, nichts liegt mir ferner«, beruhigte sie Stephan. »Um Ihren Geist jedoch mit dem des HIVE zu verbinden, ist ein physischer Kontakt notwendig. Ihr Körper wird in Stase versetzt und ein neuraler Interlink etabliert.«
    »Ich werde Ihnen wohl vertrauen müssen«,

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