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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Brücke bot.
    Funken leuchteten auf, Lichter tanzten durch die Schwärze des Alls … und erloschen. Die Umgebung von Gemini Prime schien sich in ein Meer aus Myriaden von Glühkäfern zu verwandeln. Glühkäfer mit ausgesprochen kurzer Lebensdauer.
    Vor wenigen Minuten war eine Flotte weiterer Schiffe außerhalb des Schutzschirms um Gemini Prime materialisiert. Zuerst nur wenige, doch die Zahl hatte rasend zugenommen.
    »Sir, wir sollten unbedingt den Abstand vergrößern«, meldete sich Commander Kwamu zu Wort.
    »Tun Sie das.«
    »Entfernung zum Kampfgebiet?«, hallte die Stimme von Commander Kwamu über die Brücke.
    »0,2 AE«, erwiderte Lieutenant Sciutto von der Ortungskonsole.
    »Ruder, bringen Sie uns auf einen Abstand von 0,5 AE.«
    »Aye, Sir.« Das Schiff drehte sich um seine Horizontalachse und setzte sich in Bewegung.
    Die ARES entfernte sich vom Kampfgeschehen.
    »Ortung, können Sie uns etwas darüber sagen, was dort drüben geschieht?«, wandte sich Vince direkt an Lieutenant Sciutto. »Kommt eine neue Waffe zum Einsatz?«
    Die schwarzhaarige Frau von der Erde schüttelte grimmig ihr Haupt. Es war ihr anzusehen, dass sie ihr italienisches Temperament nur schwer zügeln konnte und sie mit den eingehenden Daten nichts anzufangen wusste. »Es tut mir leid, Sir, aber was ich hier sehe, ergibt keinen Sinn.« Sie schlug mit ihrem rechten Handballen auf die Konsole.
    Vince ließ es ihr ausnahmsweise durchgehen. Jeder stand unter Anspannung. Und dass Dana Frost in dieser Situation einen direkten Befehl verweigert hatte, war sicher nicht hilfreich.
    Mit gerunzelter Stirn blickte Lieutenant Sciutto wieder auf ihre Konsole, dann fügte sie hinzu: »Es wirkt ein wenig, als liefere der Ortungsscanner sekundenweise neue strategische Bilder. Wir sehen quasi eine Schlacht im Zeitraffer.«
    »Ein Kampf, bei dem Schiffe in jeder Sekunde andere Positionen einnehmen, Angriffe fliegen und vernichtet werden?« Commander Kwamu schien es schwerzufallen, der Aussage Glauben zu schenken. Und Vince erging es da ähnlich.
    Fassungslos blickte er zum Hauptmonitor. »Das würde bedeuten, dass diese sekündlich aufblitzenden Lichter …«
    »Schiffe sind«, vollendete Lieutenant Sciutto den Satz. »Es gibt impulsartige Energiefluktuationen, vermutlich durch den Einsatz von Waffen oder Beschleunigungsmanöver. Detailliertere Informationen liefern unsere Scanner nicht.«
    Vince warf selbst einen Blick auf die Konsole der jungen Frau. Die Werte der Ortung glichen einer wüsten Gleiterfahrt.
    »Gravitative Wellen, die permanent den Vektor ändern – dass weist auf das Vorhandensein einer Quantensingularität hin«, stellte Commander Kwamu fest.
    »Zudem erhöhte Valtonen-Werte, eine massiv schwankende Entropie-Skala, Spitzen in der Hawking-Strahlung.« Lieutenant Sciutto unterbrach sich und schluckte. »Eine Mikro-Singularität ist nichts dagegen. Die Werte sind zum Teil doppelt so hoch.«
    »Eine superluminare Schlacht«, stellte Commander Kwamu fest. Seine Stimme war rau.
    »Eine interessante Theorie«, gab Vince zu. Mittels der Veränderung zweier Parameter auf der Konsole, was ihm ein ärgerliches Stirnrunzeln von Lieutenant Sciutto einbrachte, konnte er einen genaueren Blick auf die Tscherenkow-Strahlung werfen. »Sie glauben, es handelt sich um eine Raumschlacht, die schneller als das Licht abläuft?«
    Commander Kwamu nickte. »Professor Simanov entwickelte diese Theorie an der Star Corps-Akademie. Träfe das zu, würden die Schiffe sich quasi rückwärts in der Zeit bewegen.«
    »Wodurch unsere Sensoren den Anfang und das Ende der Schlacht gleichzeitig aufzeichnen. Natürlich ist unsere Technik außerstande, mehr als Einzelbilder aufzuzeichnen. Es müssen Milliarden von Schiffen sein, die sich hier eine Schlacht auf Leben und Tod liefern. Die beobachteten Effekte entstehen, wenn die Schiffe die Lichtmauer durchbrechen. Sie fallen durch die Zeit, verändern sich und werden schlussendlich vernichtet.«
    »Bleibt die Frage, welche Partei dieses Scharmützel gewinnt«, warf Lieutenant Sciutto ein. »Oder gewonnen hat. Und was das für uns bedeutet.«
    Vince trottete zu seinem Konturensessel. Er fühlte sich müde und ausgelaugt. Die Macht, die von den fremden Raumern demonstriert wurde, überstieg alles, was sich die Menschheit auch nur vorzustellen vermochte. Es war ein Kampf der Superlative.
    Und es waren Spieler auf der Bildfläche aufgetaucht, denen die Solaren Welten nicht das Geringste entgegenzusetzen hatten.
    »Ich frage

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