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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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antwortete William und hoffte, dass Mutawesi es dabei bewenden lassen würde.
    Aber natürlich war nun das Interesse von Lieutenant Commander Mutawesi geweckt. »Wann haben Sie etwas gesehen?«, wollte er wissen.
    »Vor wenigen Sekunden«, gab William wahrheitsgetreu Auskunft. Es herrschte für einige Sekunden Schweigen, bis William nachfragte, ob Mutawesi noch mit ihm in Kom-Verbindung stand.
    »Ich bin noch hier«, antwortete Mutawesi. »Ich habe die Videoaufzeichnungen des Raumes überprüft, jedoch nichts entdecken können.«
    William nickte. Dann hatte er sich das alles also nur eingebildet. Es mussten seine überreizten Nerven sein.
    »Darf ich fragen, was Sie gesehen haben?«, wollte Mutawesi wissen.
    William überlegte einen Moment, ob er wirklich zugeben sollte, dass er einen Drachen gesehen hatte. Er hätte es in eine humorvolle Bemerkung tauchen können, doch dann fiel ihm ein, dass Mutawesi seine Reaktionen in der Aufzeichnung gesehen haben musste. Mutawesi hatte also gesehen, wie er vor etwas zurückgeschreckt war, das nicht existierte.
    »Es war nichts«, sagte William schließlich. »Nur meine Fantasie, die mir wohl einen Streich …«
    Erneut flimmerte die Luft.
    Jetzt war sich Bruder William ganz sicher, dass er sich das nicht nur einbildete.
    »Sehen Sie das?«, rief er.
    »Was?«, wollte Mutawesi wissen.
    »Direkt vor mir!«, erwiderte William. Langsam bildete sich erneut die Kontur eines Wesens, das wie ein Drache aussah.
    »Ich habe auf meinem Schirm das Bild von allen fünf Überwachungskameras aus Frachtraum sieben«, sagte Mutawesi. »Und auch der CBS-Scanner meldet mir nur Ihre Daten, Bruder William!«
    »Das ist ein …«
    Plötzlich sah William erneut den Außerirdischen, der vor fünf Tagen auf die STERNENFAUST gekommen war. Er befand sich auf diesem Wesen!
    Er ritt auf dem Drachen!
    Der Fremde hatte eine Stange oder einen Stab in der Hand und hechtete auf William zu.
    »Bruder William«, hörte William die Stimme von Mutawesi! »Seien Sie vorsichtig, vor Ihnen ist der Fremde teleportiert!«
    »Er ist nicht teleportiert«, stammelte William. »Der Fremde … er ….«
    In diesem Moment schwang der Angreifer die Stange, die er in der Hand hielt.
    William reagierte zu langsam.
    »Passen Sie auf!«, rief Mutawesi noch, doch gerade diese Warnung lenkte ihn eher ab als ihn anzuspornen. Bevor William sich ducken konnte, traf ihn die Stange auch schon an der Schläfe!
    »Bruder William!«, hörte er noch die Stimme von Mutawesi. »Mutawesi an Sicherheit und Krankenstation. Notfall in Frachtraum …«
    Dann wurde alles um William herum dunkel und er verlor das Bewusstsein.
     
    *
     
    »Mein Kopf ist im Moment voll genug!«
    Das hatte Ashley Briggs Mutter immer zu ihm gesagt. Er hatte diesen Satz zu hören bekommen, wenn er ein Problem hatte, wenn er eine schlechte Note geschrieben hatte oder wenn er sie um einen Gefallen bitten wollte.
    Erst als er in der Pubertät war, hatte er sich eines Tages gegen diesen Satz gewehrt und sie unverblümt gefragt, was in ihrem Kopf denn so »voll« sei. Immerhin habe sie den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als sich im Orbitalheim herumzutreiben, sich von einem Robotgleiter zur Shopping-Station fahren zu lassen oder sich für die vielen Empfänge am Abend das passende Outfit auszusuchen.
    Es war zu einem fürchterlichen Streit gekommen, einem Streit, nach dem seine Beziehung zu seiner Mutter nie wieder so war wie zuvor.
    Und nichts hatte er seitdem so sehr gehasst wie die Formulierung: »Mein Kopf ist voll!«
    Dabei war genau diese Formulierung im Moment so passend. So wie in der letzten Zeit die Dinge auf ihn einströmten, war sein Kopf »voll«. Und das galt wohl für jeden an Bord der STERNENFAUST.
    Für Ashley jedoch besonders.
    Er war es gewesen, der gegen einen direkten Befehl von Commodore Taglieri verstoßen und die STERNENFAUST II in den Fixstrom gesteuert hatte.
    Angeblich gab es die Heimatgalaxis nicht mehr – zumindest musste Ashley das glauben. So wie er vieles einfach glauben musste. Dazu gehörte die Behauptung von Dana Frost, die Welt, die er gekannt hatte, sei von den Bas’Alaahn in eine Große Leere verwandelte worden.
    Ashley hatte keinen Grund, an den Worten der Kommandantin zu zweifeln. Doch er kannte Kollegen von der STERNENFAUST II, die ihm zu verstehen gegeben hatten, dass sie sich dessen nicht so sicher waren. Und sie gaben ihm die Schuld, nun auf einem fremden Schiff in einer fremden Zeit in einer fremden Galaxie gefangen zu

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