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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen
Autoren: Thomas Höhl
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ihr damit sagen wollte. Er empfahl, die Aussage von Bruder William nicht allzu ernst zu nehmen und nicht weiter nachzufragen.
    »Ruhen Sie sich aus, Bruder William«, sagte Dana schließlich.
    »Sie glauben mir nicht«, erwiderte William.
    »Ich gehe allen Hinweisen nach«, widersprach Dana, auch wenn sie überzeugt war, dass Ash recht hatte. Auch sie hielt es für wahrscheinlicher, dass die Gehirnerschütterung die Erinnerung an den Angriff verfälschte.
     
    *
     
    Lieutenant Commander Robert Mutawesi modifizierte erneut die Daten, was wenig half. Nicht die Daten waren das Problem, denn sie hatten sogar bis ins Detail die medizinischen Werte des Fremden sowie sämtliche Informationen über all seine DNS-Stränge und Neuralbahnen.
    Die Schwierigkeit war, den CBS-Scanner so zu modifizieren, dass er schneller Alarm schlug.
    Und auch Turanagi war bislang keine große Hilfe gewesen. Zwar hatte er schon dreimal die Richtung des Fremden mental orten können, aber im Grunde war er dabei noch langsamer als der Scanner.
    Außerdem schien der Mann, der aus irgendeiner obskuren Verbindung von Mensch und Alien entstanden war, nicht so ganz bei der Sache zu sein.
    Robert gewann mit der Zeit den Eindruck, dass ihn dieser Turanagi immer wieder anstarrte. Zwar blickte Turanagi stets verlegen zur Seite, wenn Robert ihm in die Augen sah, doch dann glaubte Robert erneut, aus den Augenwinkeln zu erkennen, dass er abermals angestarrt wurde.
    »Turanagi«, sagte Robert schließlich unumwunden, »darf ich fragen, weshalb Sie mich wiederholt so anstarren?«
    »Entschuldigen Sie bitte, Commander«, sagte Turanagi verlegen.
    Es hieß, dass dieser Turanagi Gedanken lesen konnte. »Lesen Sie meine Gedanken?«, fragte Robert unverblümt.
    »Das würde ich mir nie erlauben«, antwortete Turanagi und lief rot an.
    Robert runzelte die Stirn, nickte leicht und widmete sich wieder dem Display, als er anhand der Schattenbewegung auf der Oberfläche des Touchscreens erkennen konnte, wie Turanagi wieder verstohlen zu ihm hinblickte.
    Robert legte entschlossen sein Pad zur Seite, um damit zu symbolisieren, dass er nun keine Ausflüchte mehr gelten lassen würde. »Ich will jetzt wissen, was los ist«, fuhr Robert den Fremden unvermittelt an.
    Turanagi schien verlegen, dann sagte er schließlich: »Kann es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?«
    »Ich bin weder Ihnen noch Ihren …« Robert suchte nach einem passenden Wort, dann sagte er, »… Ihren vorherigen Körpern jemals begegnet.« Wahrscheinlich war Körper wohl nicht der richtige Begriff. Doch was hätte er stattdessen sagen sollen? Ihren vorherigen Personen? Ihren vorherigen Individuen? Ihren Vorgängern?
    Turanagi nickte. »Vielleicht habe ich Sie irgendwann einmal auf einem Videofile gesehen«, sagte er. »Oder in den Gedanken von …« Mit diesen Worten verstummte Turanagi.
    »Ja?«, fragte Mutawesi nach.
    »Ich …«, stammelte Turanagi. Seine Gesichtshaut schien noch dunkler zu werden. »Sie haben recht«, sagte er schließlich und drehte sich demonstrativ weg. »Ich bitte um Entschuldigung. Wir sollten uns auf unsere Aufgabe konzentrieren.«
    Robert wartete einen Moment, dann schüttelte er leicht den Kopf. Er fragte sich, ob er es damit auf sich beruhen lassen sollte. Wahrscheinlich blieb ihm ohnehin nichts anderes übrig. Er konnte Turanagi kaum zwingen, etwas zu sagen, was sich dieser Halb-Erdanaar offenbar selbst nicht erklären konnte.
    Also widmete sich auch Robert wieder seinen Daten. Es musste wohl an dieser Außerirdischen-DNS liegen. Diese Erdanaar waren ohnehin ein seltsames Volk, schließlich hatten sie auch irgendwie mit den Dronte paktiert.
    Die Vorstellung eines Mensch/Erdanaar-Hybriden fand Robert fast ein wenig gruselig. Jedenfalls war er froh, wenn die Zusammenarbeit mit diesem Turanagi nicht länger dauerte als unbedingt notwendig.
    »Dana Frost an Commander Mutawesi«, ertönte die Stimme aus dem Kom-Lautsprecher.
    »Ja, Ma’am«, antwortete Robert sofort, nachdem er das Sensorfeld berührt hatte.
    »Bruder William glaubt, vor seinem Angriff etwas gesehen zu haben«, sagte die Kommandantin.
    »Was war es?«, wollte Robert wissen.
    Er konnte hören, wie Commodore Frost offenbar zunächst tief Luft holte, bis es aus ihr herausplatzte: »Bruder William glaubt, eine Art Drachenwesen gesehen zu haben.«
    »Ein Drachenwesen?«, wiederholte Turanagi.
    »Sie haben richtig gehört«, bestätigte Dana Frost. »Er behauptet, der Fremde bewege sich auf diesem Wesen
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