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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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Licht Fanals. Joelle lehnte sich vor, drehte den Kopf nach links und warf einen Blick am Piloten Gerard Rodin vorbei ins freie Weltall.
    Das glitzernde Sternenband Andromedas war nicht zu sehen. Es lag auf der gegenüberliegenden Seite des Mutterschiffes.
    Das Shuttle schwebte aus dem Hangar der STERNENFAUST ins Vakuum des Alls. Weißer Dunst schoss aus den Manövrierdüsen der SF-2. Wenn man ganz genau lauschte, war es im Inneren als dumpfes Zischen zu hören.
    Vielleicht bildete Joelle sich das aber auch nur ein. Sie hatte nur wenige Erfahrungen mit dieser Art von Raumschiff, nutzte sie im Prinzip nur zum Transfer von Planeten oder Raumstationen zur STERNENFAUST.
    Selbst geflogen hatte sie Shuttles lediglich während ihrer Grundausbildung.
    Frühzeitig – früher als bei allen anderen Offiziersanwärtern – hatte Joelle erfahren, dass sie zum Rudergänger ausgebildet werden sollte. Nur wenige Monate nach Beginn ihres Studiums musste sie ihre Dozenten und Ausbilder mit Ihren Leistungen derart beeindruckt haben, dass man sie zu einer Besprechung einlud und ihr das Geheimprojekt »Wandlerschiff« vorstellte.
    »Sie könnten die erste Rudergängerin eines Schiffes werden, das durch den HD-Raum reist. Man ist darin über sechsmal so schnell wie im Bergstrom-Kontinuum.« Es war niemand Geringeres gewesen als Admiral Suzanne Gernet persönlich, die ihr dieses Angebot unterbreitet hatte.
    »Natürlich sind Sie nicht die einzige Anwärterin, die wir ansprechen«, hatte Professor Hansol, der sie der Admiralin vorgeschlagen hatte, hinzugefügt. »Einer Handvoll weiterer Anwärter stehen ebenfalls auf der Liste. Aber ich bin davon überzeugt, dass Sie die besten Anlagen für diese Herausforderungen mitbringen, Miss Sobritzky.«
    Joelle musste lächeln, wenn sie an diesen Tag zurückdachte. Ihr war nicht einmal ansatzweise bewusst gewesen, was für eine weitreichende Entscheidung sie damals getroffen hatte.
    Sie war tatsächlich die Erste gewesen, die eines der neuen Wandlerschiffe durch den HD-Raum steuern durfte. Nur der Begriff Rudergänger war der Bezeichnung »Navigator« gewichen.
    »Alles in Ordnung, Lieutenant?« Mary Halova, die Kryptologin, saß neben ihr und musterte sie aufmerksam.
    »Ich denke nur wieder einmal an Zuhause.«
    Halova nickte, und auch ihr Lächeln wich von den sinnlichen Lippen, um die Joelle sie beneidete. »Es ist schwer, sich von diesen trübsinnigen Gedanken nicht überwältigen zu lassen.«
    »Es ist besser, sich immer nur auf den aktuellen Auftrag zu konzentrieren und alles andere auszublenden«, sagte Private Becket, der ihnen beiden gegenübersaß. »Man muss jeden Tag nehmen, wie er kommt.« Er lugte durch das Sichtfenster seines gepanzerten Helms, dessen Visier hochgefahren war. Seine Gesichtszüge schienen wie versteinert.
    Joelle nickte ihm zu, auch wenn sie ihm am liebsten widersprochen hätte. Sie konnte eben nicht einfach nur zur Routine zurückkehren. Daher störte sie das Verhalten von Max. Wie konnte er angesichts der Großen Leere glauben, man könne einfach nur eine glückliche Beziehung führen? Wie konnte er sich mehr Sorgen um ihre Sicherheit machen als darum, dass es ihnen vielleicht nicht gelang, die zwölf Akoluthoren zu finden und damit die Galaxis vielleicht doch noch zu retten?
    »Wir stoßen in das Fanal-System vor«, erklang die Stimme des Piloten aus dem Cockpit.
    Joelle ballte die Hände zu Fäusten.
    »Nein«, murmelte sie. »Nichts ist wichtiger als die Rettung der Galaxis.«
     
    *
     
    Die SF-2 und die vier Jäger erschienen auf der Höhe des äußersten Planeten.
    Die passiven Ortungssysteme lieferten auf höherdimensionaler Ebene keine besorgniserregenden Ergebnisse. Doch leider machte der Stern Fanal seinem Namen alle Ehre. Seine hyperdimensionale Strahlung war so stark, dass sie jede fremde Signatur in diesem Spektrum übertünchte. Man konnte den Daten der Ortungssysteme daher nicht vertrauen.
    Ein glockenheller Signalton kündete eine eingehende Funkverbindung in Joelles Helmfunk an. Sie schloss den Helm und aktivierte die Sprechverbindung.
    »Wir schleusen zwei Sonden aus«, sagte Captain Mulcahy, »und lenken sie in den Orbit, um eventuelle Gefahrenquellen ausfindig machen zu können.«
    Nur wenige Sekunden später schossen die Sonden aus den Haltevorrichtungen der beiden Shuttles und steuerten – gelenkt von den Co-Piloten – den Orbit des Planeten an. Dort gingen sie in ihre vorgesehenen Umlaufbahnen und begannen mit dem Scan des

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