Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
Vom Netzwerk:
Himmelskörpers.
    Nun war quälendes Warten angesagt.
    »Bilder auf mein Helmdisplay«, befahl Joelle dem Co der SF-2 nach einer gefühlten Ewigkeit.
    Captain Mulcahy ergänzte über Funk: »Ortungsergebnisse auf alle Displays.«
    Joelle folgte der Kamerafahrt der zwei Sonden im Split-Screen. Die Messergebnisse interessierten sie nicht sonderlich. Bei auffälligen Ergebnissen würden die Sicherheitssysteme ohnehin Alarm schlagen. Außerdem behielt der Co-Pilot die Werte im Auge.
    Sie wollte vor allem eines wissen: Gab es die Salzwüste und in ihr den Hain toter Bäume, in dessen Mitte die Ruine aus ihrem Traum lag?
    Die Sonden erreichten allmählich die Pole, jeweils eine den Nord-, die andere den Südpol. Die Kappen waren von dünnen Eisschichten überzogen. Eine Landmasse war darunter nicht zu orten.
    Nur wenige Inseln trotzten den Wellen des aufgewühlten Nordmeeres. Einige Tausend Kilometer südlicher begann die zerklüftete Küste des Äquatorialkontinents, der den Planeten umspannte. Permafrostböden bedeckten weit in den Norden ragende Landzungen. Dahinter weitete sich eine riesige Tundra aus.
    Das Südmeer war frei von Landmassen und aufgrund der Achsneigung des Planeten zurzeit etwas wärmer als ihr Pendant im Norden. Der Kontinent wies an der südlichen Hälfte einige flachere Küstengebiete auf.
    Riesige Seen durchbrachen an einer einzigen Stelle das Land auf einer Fläche von mehreren Tausend Kilometern; in östlicher Richtung schlossen sich ausgedehnte Sumpflandschaften an, die teils bis zum Südmeer reichten. Nördlich davon begann das Gebiet einer graufarbenen Wüste, die im Norden von einem Gebirgsmassiv begrenzt wurde.
    »Das ist es«, murmelte Joelle und versuchte Felsformationen zu erkennen, die sie in ihrem Traum überflogen hatte.
    Tatsächlich meinte sie, den Canyon identifizieren zu können, worauf sie befahl, die Sonde heranzoomen zu lassen.
    Die Schlucht wurde von einem reißenden Bach durchflossen. Der Wasserlauf schien ein größeres Volumen zu besitzen. An seinen Ufern grünte es. Der Canyon war ungefähr sechs Kilometer lang, dann öffnete er sich wieder zu einer flachen Wüstenei. Einst musste sie fruchtbar gewesen sein, denn hier und da verdorrten Sträucher und Bäume.
    Joelle erkannte, dass es vor Kurzem geregnet hatte, was auch den angeschwollenen Bach erklärte. Wasserlachen sammelten sich in den Salzpfannen. Die anscheinend toten Gewächse an den Ufern schlugen grün-gelblich aus. Es bildeten sich regelrechte Seen, an denen bald Wiesen erblühen würden. Vielleicht wanderten Herden oder Vogelschwärme in das fruchtbar werdende Gebiet, um es für einige Zeit zu bevölkern.
    »Dort ist es, Captain«, rief Joelle in ihren Helmfunk. »Sehen Sie die Wüstenlandschaft auf der linken Seite des Split-Screens, die allmählich erblüht? Anscheinend beginnt eine Regenzeit. Dieser Canyon und die Haine toter Bäume. Das stammt aus meinem Traum. Ich bin mir ganz sicher.«
    »Verstanden«, antwortete Captain Mulcahy nüchtern. »Die Sonden sollen nach ihrer letzten Umrundung tiefer gehen! Wir bleiben vorerst energetisch unauffällig und beobachten, ob unsere Aktion das Abwehrfeuer verborgener Forts oder andere Feindhandlungen provoziert. Nur wenn alles ruhig bleibt, wagen wir den Landeanflug.«
    Die Angesprochenen bestätigten.
    Joelle konnte ihre Ungeduld immer schlechter zügeln. Es zog sie in die Wüste, hin zu der Ruine, von der sie ganz sicher wusste, dass sie dort war.
    Mit wippenden Fußspitzen wartete sie die letzten Ortungsergebnisse ab und ertrug die quälend lang andauernden Manöver.
    Bei einem tiefen Überflug des Sumpfgebietes, an das sich die Wüste anschloss, erfassten die Kameras eine Bewegung.
    »Lebewesen«, meldete der Co-Pilot der SF-1, dessen Sonde die Bewegung aufgezeichnet hatte.
    »Spielen Sie es erneut ab«, befahl Captain Mulcahy.
    Die Sequenz lief ein zweites Mal über die Displays und stoppte, als ein Schemen unter den Ästen riesiger Bäume huschte. Das Bild wurde vergrößert und hochgerechnet. Das Bild war verschwommen, doch Joelle konnte ein sackartiges Wesen mit acht Tentakeln erkennen.
    »Ein Oktopus!«, rief Mary Halova aus. Sie klang überrascht.
    Auch Joelle stutzte. Sie kannte diese Art – und das nicht nur von der Erde. Nun fiel ihr auch der Name wieder ein, über den sie im Traum gerätselt hatte. Halova hatte ihn gerade erst ausgerufen.
    »Captain Mulcahy«, sagte sie. »Ich habe so ein Wesen bereits einmal gesehen. In meiner Vision. Eine der

Weitere Kostenlose Bücher