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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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Wandmalereien stellte es dar.«
    »Ich verstehe.«
    Die Anzeichen häuften sich, dass sie tatsächlich eine Spur gefunden hatten. Wohin auch immer diese Spur führen mochte.
    Drei Stunden später schlossen die Co-Piloten die Provokationsmanöver der Sonden ab. »Sir, es scheint keine unmittelbare Gefahr zu drohen«, meldeten sie abschließend.
    »In Ordnung. Landeanflug einleiten!«
    Joelle stieß die angehaltene Luft an.
     
    *
     
    Als Nautia wach wurde, fühlte sie sich seltsam betäubt. Der Wagen, auf den sie Dyari nach ihrem Schwächeanfall verbannt hatte, schaukelte im Rhythmus der Tatkora-Schritte. Aber sie war Dyari nicht böse, ganz im Gegenteil. Endlich hatte sie sich ausruhen und für den wichtigsten Teil der Reise stärken können. Nun konnte die Suche nach Mutter fortgesetzt werden.
    Baumgerippe wankten an ihr vorbei, obwohl – waren das nicht junge Schösslinge, deren Blattspitzen aus den bleichen Ästen sprossen? Hinter ihnen lag eine Landschaft, die flach wie ein Brett und nur von wassergefüllten Salzpfannen unterbrochen war.
    Die letzten Sicheldünen hatten sie vor einem Tag umrundet. Die Wellen aus Sand waren beiseitegetreten und hatten den Blick auf eine weite Ebene freigegeben, die in der Ferne leicht anstieg und in ein himmelhohes Gebirge überging. Früher hatte sie die Spitzen der Berge nur gesehen, wenn sie mit Dyari auf die höchste Düne der Umgebung geklettert war. Nur von dort aus konnte der Führer des Trupps einen Punkt am Horizont anpeilen, um sich zu orientieren, sonst hätten sie sich im Labyrinth aus Sand längst verirrt.
    In der Ebene fiel ihnen die Orientierung leichter. Die Gipfel schienen zum Greifen nah, und nun war auch der Einschnitt zu erkennen, an dessen Fuß sich laut Mutters Karte die Ruine befand. Aber Dyari hatte ihr erklärt, dass sie noch eine weitere Tagesreise vor sich hatten.
    War es nun so weit?
    Nautia spürte die erhöhte Luftfeuchtigkeit. Bald würde es erneut regnen, denn in der Luft lag ein Geruch, der an nasse, alte Tatka-Füße erinnerte.
    Nautia hielt sich an der Seitenwand des Wagens fest und drehte sich zu den Zugtieren um. Zwischen den Skeletten der Bäume schälte sich ein steinerner Bau aus dem morgendlichen Dunst, der selbst Daruas Baumhaus in den Schatten stellte. Schon in der Breite maß er mehr als ein Teich für Panzerechsen.
    Den Eingang, der dreimal so hoch wie Nautia war, hielten die Luftwurzeln eines kahlen Baumes umschlossen. Wie ein Spinnennetz überzogen die armdicken Gewächse die Säulen an beiden Seiten des Tors.
    Ornamente, die wie eckig gepresste Schneckengehäuse wirkten, umgaben die Säulen. Einzelne Steinblöcke lagen verstreut vor dem Eingang. Ein Bach aus den Bergen überschwemmte den Platz vor der Ruine. Er machte auch vor dem Gebäude nicht Halt. Ein Rinnsal floss in die Dunkelheit und Nautia glaubte, ein Gurgeln zu vernehmen.
    Dyari ließ den Treck weiterziehen. Erst auf der Rückseite des Gebäudes durften die Zugtiere anhalten.
    »Schafft die Wagen hier hinein«, rief der Alte und deutete auf einen Felsvorsprung, unter dem die Karren bequem Platz fanden. »Und dann treibt ihr die Tiere hinaus zu den anderen. Vergesst nicht, ihnen die Vorderbeine zusammenzubinden!«
    Erst jetzt erkannte Nautia die Tatkoras in einem kleinen Hain am Bachlauf. Es waren die Lasttiere ihrer Mutter!
    »Beeilt euch!«, rief Dyari ihnen hinterher. »Wir sollten keine Zeit verlieren, um nach den anderen zu suchen.«
     
    *
     
    »Waffen entsichern und raus hier! Los, los, los!« Corporal Cimino, der das Fireteam Cypher anführte, feuerte seine Leute an. Die vier Marines in ihren gepanzerten Kampfanzügen bildeten die Vorhut und sicherten die Umgebung der gelandeten SF-2. Cimino selbst folgte ihnen. Im Anschluss verließen der Paramedic und der Techniker das Shuttle. Zuletzt sprangen Joelle und Mary Halova aus der Schleuse. Pilot und Co-Pilot verblieben in der SF-2.
    Der Anzug schloss die Analyse der Luft ab und erklärte sie für atembar. Joelle wagte es daher, ihren Helm zu öffnen.
    Sie blickte in den tiefblauen Himmel. Fanal stand als weißer Fleck im Zenit. Es war heiß und feucht. Nach kurzer Zeit perlten Schweißtropfen von ihrer Stirn.
    Außer der stärkeren Blaufärbung des Himmels wiesen vor allem die weniger scharf begrenzten Schatten darauf hin, dass der Planet eine blaue Sonne umkreiste. Der Stern war heißer als ein gelber Zwerg wie Sol, dafür war die habitable Zone, in der Fanal II durchs All flog, weiter von der Sonne entfernt.
    Ein

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