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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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Beurteilung der Situation.« Als Mulcahy zu einem »Aye, Ma’am« ansetzen wollte, fügte Dana noch schnell hinzu: »Und ich vertraue auf Ihre Vorsicht, Captain. Ich will unter keinen Umständen eine weitere Rettungsmission losschicken müssen. Sobald die Situation nicht mehr überschaubar ist, treten Sie umgehend den Rückzug an!«
    »Aye, Ma’am!«, erwiderte Mulcahy.
    Der große Sichtschirm der Brücke wechselte in die Übertragung der vielen Einzelkameras. Nun konnte man aus verschiedenen Blickwinkeln verfolgen, was sich um das Shuttle herum abspielte.
    »Sie haben das Kommando, Commodore Taglieri«, sagte Dana schließlich.
    »In Ordnung«, erwiderte Taglieri, riss dabei aber so überrascht die Augenbrauen hoch, dass sich Dana bemüßigt fühlte, ein »es wird Zeit, das ich die Senatsmitglieder begrüße« hinzufügte.
    »Natürlich«, erwiderte Taglieri trocken.
    »Hier kann ich im Moment nichts ausrichten«, fügte Dana hinzu. In Wahrheit war genau dies das Problem. Es machte sie verrückt, nur passiv zusehen zu können. »Sobald es die geringste Neuerung gibt, möchte ich umgehend informiert werden.«
    »Selbstverständlich«, sagte Taglieri. Er wirkte leicht verärgert, doch das war Dana im Moment nicht wirklich wichtig.
    Dann wandte sich Dana an Commander Wynford. »Lassen Sie sich in zehn Minuten ablösen und kommen Sie in den Besprechungsraum!«
    »In Ordnung, Ma’am!«
     
    *
     
    »Ich begrüße Sie alle und beglückwünsche Sie zur Wahl«, begann Dana die Besprechung. »Wie Sie sicher wissen, befindet sich zurzeit ein Außenteam in einer Krisenmission, also werde ich mich kurz fassen.«
    Mit diesen Worten nahm Dana Platz und blickte in die Runde. Da waren Savanna Dionga, Shesha’a, Bruder William, Jane Wynford, George Yefimov, John Santos und Joel Kreiß.
    Dana war nicht entgangen, dass Private Kreiß ihrer Adoptivschwester Shesha’a einen mehr als abfälligen Blick zuwarf.
    »Sie werden künftig nicht nur die Geschicke dieses Schiffes«, begann Dana, »sondern auch die Geschicke der restlichen Menschheit lenken. Sie wurden von der Besatzung der STERNENFAUST gewählt. Ihre Aufgabe ist es, im Sinne des Wohls dieser Besatzung zu handeln und zu entscheiden. Es ist Ihre Aufgabe, festzulegen, welche Gesetze und Regeln weiterhin auf diesem Schiff gelten sollen, oder ob wir Sondergesetze benötigen, um unser Ziel zu erreichen.«
    »Und dieses Ziel ist das Auffinden der Akoluthoren?«, wollte Savanna wissen. »Ist das unsere oberste Priorität? Hat sich dem alles andere unterzuordnen?«
    »Sie wurden gewählt, um genau das zu entscheiden. Sie sieben sind nun die obersten Entscheidungsträger. Ich werde Ihre Anweisungen in Empfang nehmen und umsetzen.«
    »Bin ich nun unter oder über Ihnen, Ma’am?«, fragte Commander Wynford, und Dana war ein wenig erleichtert, in ihren Augen wieder das leicht freche Funkeln zu sehen, das sie bei der alten Dame nach dem schrecklichen Schicksal, das zuerst die Erde und dann die ganze Galaxis heimgesucht hatte, kaum noch gesehen hatte.
    »Ich bin Ihre Kommandantin«, erklärte Dana. »Als solche bin ich Ihnen gegenüber weisungsbefugt. Doch zugleich sind Sie Mitglied des Senats. Der Senat – nicht Sie allein – ist mir gegenüber weisungsbefugt.«
    »Eine ungewöhnliche Konstruktion«, sagte Commander Wynford.
    »So ungewöhnlich wie die Situation, in der wir uns befinden«, erwiderte Dana. »Hätte die Wahl nur innerhalb des Zivilpersonals stattgefunden, wäre außer Savanna Dionga und Bruder William keiner von Ihnen hier.«
    »Wenn ich das richtig verstehe«, meldete sich Savanna Dionga zu Wort, »bin ich die Vorsitzende des Senats, habe aber das gleiche Stimmrecht.«
    »So war es gedacht«, sagte Dana und fügte, kurz in Gedanken versunken, hinzu: »Die Details werden Sie von Commodore Taglieri erfahren. Er hat sich ausgiebig mit den Vorschriften zu dieser Wahl und ihren Konsequenzen befasst.«
    »Damit der Senat entscheiden kann, benötigt er vollständigen Zugriff zu sämtlichen Daten des Schiffes«, fügte Dionga hinzu.
    »Das erscheint mir nachvollziehbar«, sagte Dana. »Ich werde meiner Ersten Offizierin die entsprechenden Befehle geben«, fuhr sie fort, einen kurzen Blick auf Commander Wynford werfend, die den Blickkontakt schelmisch zurückgab.
    »Was ist mit den Personalakten?«, wollte Private Kreiß wissen. »Diese dürfen normalerweise nur Führungsoffiziere einsehen. Erhalten wir auf diese ebenfalls Zugriff?«
    »Die Personalakten betreffen ausnahmslos

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