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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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Ausschau halten?«
    Cody drückte die Adhäsionsnähte, die den Anzug luftdicht verschlossen, aufeinander und schnappte sich den zum Anzug gehörigen Helm. »Keine Angst, Turanagi. Das Akoluthorum habe ich nicht vergessen …«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    5. August 2273, 2.14 Uhr
     
    Als Dana den Besprechungsraum betrat, hatte sie sich vorgenommen, besonders unterkühlt und streng zu wirken.
    »Ich hoffe, das wird nicht zur Gewohnheit«, sagte sie und warf einen kalten Blick in die Runde.
    »Was meinen Sie?«, wollte Savanna Dionga wissen.
    »Ich kann nicht unentwegt persönlich vorsprechen und Bericht erstatten.«
    »Im Moment haben noch nicht alle von uns Zugang zu sämtlichen Terminals«, erklärte Savanna.
    »Das wird sicher bald erledigt«, erwiderte Dana mit einer unterschwelligen Schärfe, die zu verstehen gab, dass es zurzeit Wichtigeres zu tun gab.
    »Natürlich«, erklärte Savanna, nun ebenfalls mit nicht wenig Autorität in der Stimme. »Hätte sich der Hohe Rat in der aktuellen Situation bei Ihnen gemeldet und einen Bericht erwartet, wie hätten Sie darauf reagiert?«
    Dana wusste natürlich, worauf Savanna Dionga hinauswollte, also antwortete sie so objektiv wie möglich: »Er hätte meinen Bericht erhalten, sobald ich dafür Zeit gefunden hätte.«
    »Und wenn der Bericht sofort eingefordert worden wäre?«
    »Würde er sofort erledigt, wenn nicht gerade eine akute Situation bestünde.«
    »Besteht zurzeit eine solche Situation?«, ließ Savanna Dionga nicht locker. Ihre Stimme klang nun wie die einer Lehrerin, die mit einem uneinsichtigen Schüler sprach.
    »Nein«, erwiderte Dana geduldig.
    Savanna Dionga nickte langsam. »Dann schlage ich vor, Sie setzen sich und beantworten dem frisch gewählten Senat ein paar Fragen. Bis die Techniker die Zeit finden, jedem von uns Prio-Eins-Zugriff auf die Daten der Schiffsprotokolle einzurichten, erscheint mir dieses Vorgehen nicht unzumutbar.«
    »Nun gut«, sagte Dana und nahm in einem der Besprechungsstühle Platz. »Was möchten Sie wissen?«
    »Gibt es schon konkretere Hinweise, ob sich auf dieser Welt ein weiteres Akoluthorum befindet?«, wollte Savanna Dionga wissen.
    »Noch nicht«, erklärte Dana. »Doch die Scans scheinen den Verdacht mehr und mehr zu bestätigen.«
    »Glauben Sie, dass die Fremden uns das Akoluthorum aushändigen werden?«
    Dana lächelte bewusst ein wenig herablassend. »Im Moment lautet die oberste Priorität noch immer, Taro und Commander Austen sicher zu bergen. Wir sind uns noch immer nicht klar, ob die beiden als Geiseln oder als Gäste behandelt werden. Solange das nicht geklärt ist, wird das Thema Akoluthorum zweitrangig bleiben.«
    Nun meldete sich Private Kreiß zu Wort. Dana wusste aus den Akten, dass der Mann noch keine dreißig Jahre alt war. Er war hübsch, doch drei Narben auf der rechten Wange verliehen ihm ein primitives Aussehen. Da es medizinisch problemlos möglich war, Narben aller Art zu entfernen, behielten im Grunde nur Angeber und Muskelprotze sichtbare Narben zurück.
    »Was gedenken Sie zu tun, wenn die Fremden jeden Kontakt ablehnen?«, wollte der junge Marine von ihr wissen.
    Es ärgerte Dana, dass sie dem jungen Soldaten Rede und Antwort stehen sollte, aber als Senatsmitglied hatte er natürlich das Recht, ihr derartige Fragen zu stellen. »Dann werden wir unsere Reise fortsetzen und uns nicht länger in die Belange der Fremden einmischen.«
    Der Marine schüttelte den Kopf und blickte Hilfe suchend zu den anderen Senatsmitgliedern. »Und das Akoluthorum?«
    »Wir wissen noch gar nicht, ob die Fremden überhaupt über ein Akoluthorum verfügen«, erwiderte Dana abwehrend.
    »Commodore Frost«, sagte nun Savanna Dionga, »ich glaube, Sie weichen hier gezielt einer klaren Frage aus.«
    »Was meinen Sie?«, erwiderte Dana verärgert und blickte streng in die feurigen, braunen Augen der Senatsvorsitzenden.
    »Es geht generell um die Frage, was wir tun, wenn wir auf ein Akoluthorum stoßen, welches sich im Besitz von Aliens befindet, die es uns aus unterschiedlichen Gründen nicht aushändigen wollen.«
    »Ich denke, eine solche Frage kann kaum pauschal beantwortet werden«, sagte Dana.
    »Hier möchte ich widersprechen«, wandte nun Shesha’a ein. Es versetzte Dana einen kleinen Stich, denn immerhin hatte sie Shesha’a gewählt. Und nun hatte sie das Gefühl, dass sie von einem Senatsmitglied nach dem anderen in die Enge getrieben wurde, sogar von Shesha’a. »Es geht um eine Grundsatzfrage.

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