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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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opfern!« Jane Wynford schüttelte erbost den Kopf.
    »Shesha’a«, wandte sich Savanna an die Shisheni. »Wie sehen Sie die Situation?«
    »Wir sollten dieses System opfern«, erklärte Shesha’a ruhig und sachlich.
    Savanna hatte schon mehrfach gehört, dass die Shisheni sehr direkt waren, nicht umsonst lautete eine Redewendung »effizient wie ein Shisheni«, aber von dieser raschen Aussage war Savanna nun doch überrascht. »Einfach so?«, hakte sie nach.
    »Ob einfach oder nicht, das spielt wohl keine Rolle«, erklärte Shesha’a. Ihre silbergrauen Schuppen funkelten im Licht der Deckenlampen und raschelten leicht. Savanna wusste genug über die Shisheni, um zu erkennen, dass dies ein Ausdruck von unterschwelliger Angst war. So überzeugt, wie man angesichts der klaren Aussage von Shesha’a vermuten konnte, war die Shisheni also keineswegs. »Es geht mir noch nicht einmal um die Shisheni. Es geht mir um die dreihundert Milliarden Sonnensysteme, die wir aufgeben würden, sollten wir jetzt unsere Reise beenden.«
    »Sie glauben an die Wiedergeburt, nicht wahr?«, sagte nun Bruder William.
    »Das ist korrekt.«
    »Und Sie glauben daran, dass die Seelen der Toten bis zu dem Tag ihrer Rückkehr als Sterne im Universum existieren, um mit ihrem Licht andere zu inspirieren und zu erleuchten. Deshalb sprechen Sie von Ihren Toten auch als Sterne.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Bruder William«, erwiderte Shesha’a.
    »Es geht um dreihundert Milliarden Sterne, die mit unserer Milchstraße verschwunden sind. Im Vergleich dazu gibt es hier gerade mal ein paar Millionen Nukleaner.«
    »Würden Sie einen Menschen töten, wenn Sie dafür alle anderen Menschen auf der Erde retten könnten? Oder würden Sie den einen leben lassen, und den Tod von Milliarden in Kauf nehmen?«
    »Dieser Vergleich ist ein wenig weit hergeholt«, sagte Commander Wynford.
    »Keineswegs«, widersprach Shesha’a. »Einer im Vergleich zu Milliarden ist sogar ein weniger extremes Missverhältnis als in diesem Fall.«
    »Ich sehe schon«, sagte Savanna. »Wir sammeln bereits Argumente für einen Völkermord.«
    »Welche Argumente sprechen dagegen?«, wollte nun John Santos wissen.
    »Wie bitte?«, fragte Savanna und machte aus ihrem Zorn kein Geheimnis. »Sie wollen mich ernsthaft fragen, was dagegen spricht, diesen Aliens per Gewalt die Lebensgrundlage zu entziehen?«
    »Das Star Corps hatte schon oft den Auftrag, andere Völker anzugreifen, um die Solaren Welten zu beschützen. Nun geht es darum, die gesamte Galaxis zu beschützen.«
    »Sie vergleichen Äpfel mit Birnen«, widersprach Commander Wynford.
    »Dann klären Sie mich bitte auf!«, forderte John Santos mit leicht aggressivem Unterton.
    »Diese Aliens haben uns nichts getan. Das Star Corps wehrt Angriffe ab. Es tötet keine Unschuldigen.«
    »Unter angreifenden Völkern können sich also keine Unschuldigen befinden?«, fragte John Santos spitz nach.
    Commander Wynford wollte offenbar nicht auf das Argument eingehen, denn sie sagte: »Außerdem geht es nicht länger um die Abwehr von Gefahren, welche den Solaren Welten drohen. Es geht darum, die Solaren Welten zurückzuholen.«
    »Macht das einen Unterschied?«, wollte Private Kreiß wissen.
    »Im Grunde schon«, sagte Commander Wynford. »Es ist ein Unterschied, ob ich jemanden töte, um andere am Leben zu halten, oder ob ich jemanden töte, um Tote ins Leben zurückzuholen. Denn im Grunde haben genau das die Wanagi getan, als sie die Lebensenergie von vier Milliarden Menschen für ihre Flotte verwendeten.«
    »Für mich sind das philosophische Spitzfindigkeiten«, wehrte Private Kreiß ab. »Wir dürfen auch nicht vergessen: Diese Aliens haben das Akoluthorum an sich gebracht, vielleicht auch widerrechtlich, und sie schlachten es nun aus, um einen todgeweihten Planeten weiter bewohnbar zu halten.«
    »Für mich ist das eine haltlose Spekulation, kein Fakt, Private Kreiß«, antwortete Commander Wynford gelassen.
    »Es stellt sich in der Tat die Frage«, sagte Bruder William, »was mit dem Akoluthorum auf Dauer geschieht. Was, wenn seine offenbar gewaltige Energiequelle verbraucht ist? Schließlich scheinen die Akoluthoren auch in der Andromeda-Galaxie eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Niss greifen in mehrfacher Hinsicht in den natürlichen Verlauf der Dinge ein.«
    »Sie wollen also sagen, dass diese Wesen ohnehin tot sein sollten. Weil es der natürliche Lauf der Dinge so vorschrieb.«
    »Verdrehen Sie mir nicht die

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