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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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sie konnte: »Das werde ich nicht tun.«
    »Wie bitte?«, erwiderte Savanna Dionga langsam und lauernd.
    »Ich akzeptiere Ihre Entscheidung«, sagte Dana emotionslos. Sie würdigte dabei Shesha’a keines Blickes. »Doch ich werde mich an diesem Verbrechen nicht beteiligen.«
    »So einfach ist das nicht«, sagte Savanna Dionga, und ihre braunen Augen funkelten. »Wir wurden als Senat gewählt. Sie haben unsere Anweisung genauso zu befolgen wie die des Hohen Rates.«
    Dana hielt ihren Kopf ganz still. »Ich erkläre hiermit meinen Rücktritt von meinem Kommandoposten. Ich bin sicher, Commodore Taglieri wird die Anweisungen dieses Senats ausführen, ohne sie auch nur zu hinterfragen.«
    »Sie wissen genau, dass für das Niederlegen eines Kommandos Fristen einzuhalten sind«, ließ sich Savanna Dionga nicht beirren. »Sie können nicht einfach von jetzt auf gleich aus dem Dienst des Schiffes ausscheiden.«
    »Dann schlage ich vor, Sie beobachten mich genau«, antwortete Dana ohne emotionale Regung. »Ich bin sicher, Sie werden dabei schnell feststellen, dass ich das sehr wohl kann.«
    »Das wäre ein Akt der Meuterei«, sagte Savanna Dionga. In ihrer Stimme klang nun nur noch Strenge und Wut.
    »Wenn Sie es so deuten wollen«, ließ sich Dana nicht beirren. Ein Anflug von zynischem Lächeln huschte über ihre Mundwinkel. »Nach dem Mord an den Nukleanern kann sich der Senat ja gerne überlegen, wie künftig mit Meuterern wie mir verfahren werden soll.«
    »Sie sollten mich nicht unterschätzen, Commodore«, sagte Savanna Dionga. »Das ist eine sehr ernste Angelegenheit!«
    Dana winkte mit einem leichten Kopfschütteln ab. Bevor sie durch die Tür trat, wandte sie sich noch einmal um und sagte: »Sie haben recht! Es ist sogar eine sehr ernste Angelegenheit.«
    Dann ging sie durch die Tür. Sie hörte noch, wie ihr Savanna Dionga ein »Glauben Sie nicht, dass Sie jemals wieder die STERNENFAUST kommandieren werden« hinterher rief.
    Dana entschloss sich, so zu tun, als hätte sie nichts gehört.
     
    *
     
    Auf Nukleus
    5. August 2273 15.34 Uhr
     
    Jake konnte seinen Blick kaum vom Akoluthorum abwenden. Es war, als spräche es zu ihm, als würde es sich summend in seinen Verstand drängen, mit aller Macht.
    Das Licht, das von dem Objekt ausging, war warm und einladend, wie das eines Lagerfeuers nach einer lange Reise. Schatten der Niss, die um die etwa acht Meter hohe Felsnadel kreisten, strichen über sein Gesicht.
    Minutenlang stand er da, ohne wahrzunehmen, was sonst noch um ihn herum geschah. Es waren Minuten, in denen er immer klarer und besser zu verstehen glaubte, was das mächtige Artefakt ihm mitteilen wollte. Nämlich, dass es tatsächlich auf ihn gewartet hatte.
    Irgendwann – Jake kam es vor, als wären Stunden vergangen – mischte sich ein Misston in die heimelige Atmosphäre, die sich in ihm breitgemacht hatte. Es war, als hätte er plötzlich die Harmonie eines Musikstückes verstanden und hörte jetzt die Instrumentenregister heraus, die zeitlich etwas hinterherhinkten oder einen Halbton neben der Melodie lagen. Je mehr er sich auf diese falschen Klänge konzentrierte, desto schräger erschienen sie ihm.
    Jake spürte, wie die bekannten Kopfschmerzen sich wieder anschlichen. Das Pochen, es war wieder da, wie ein alter Freund.
    »Da ist etwas nicht in Ordnung«, murmelte er, ohne es zu merken. »Nein, da ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung …«
    Er löste sich aus seiner Trance und sah sich um. Captain Mulcahy stand mit Flem etwas abseits und redete auf den Niss ein. Wahrscheinlich waren sie in eine Diskussion über die Funktion des Verstärkers vertieft.
    Jake wischte sich mit dem Ärmel seiner Uniform den Schweiß von der Stirn. Das Akoluthorum … Irgendetwas war damit. Jake nahm seinen Scanner und untersuchte das Strahlungsspektrum, das von dem Artefakt ausging.
    »Die Werte sind viel zu hoch …«, flüsterte er, dabei wusste er selbst nicht, wie er auf diese Idee kam. Dafür waren die Strahlungswerte der Akoluthoren viel zu unterschiedlich. Aber er spürte einfach, dass mit diesem Akoluthorum etwas nicht stimmte.
    Flem hatte gesagt, die Niss hätten den Verstärker eingesetzt, um das Sterben ihrer Sonne zu verhindern. Jake zweifelte nicht daran, dass ein Akoluthorum dazu die Macht hatte. Aber wenn man nicht wusste, wie diese Macht zu nutzen war, konnte sie sich auch gegen einen wenden.
    War dies auf Nukleus geschehen?
    Flems Bericht sprach dafür. Es gab für den schwarzen Zwerg, auf dem die

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