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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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auf und daneben das Wort Lautschrift .
    Sie gab das Wort in das Suchfeld ein, aber der leere Bildschirm spiegelte ihre Ernüchterung. Die Tibaa kannten das Wort nicht.
    Romana. Rea blendete drei Symbole ein, die ein schickes Muster ergaben. Es gefiel ihr so sehr, dass sie es auf einen Zettel aufmalte.
    Amulett , dachte sie und Rea speiste brav die entsprechenden Symbole in ihren Sehnerv ein. Hunderte Treffer, meist mit einem Foto, erschienen auf der dünnen Leuchtfolie des Bildschirms. Zu viele, denn nach einer halben Stunde hatte sie noch immer nichts gefunden außer Schmuckstücken in allen Formen und Farben, aber nichts, das wie die bisher bekannten Akoluthoren aussah.
    Und wenn das Amulett in dem Turm …
    Sie tippte beide Wörter ein, aber der Bildschirm blieb leer. Entweder gab es keinen Zusammenhang zwischen dem Amulett und dem Regierungsgebäude, oder die Informationen waren so geheim, dass sie auf einem öffentlichen Terminal nicht angezeigt wurden.
    Aber vielleicht konnte sie den Abfragealgorithmus austricksen.
    Romana Hel’gara kombinierte das Wort Amulett mit Zugangscode , mit Schloss und mit Bewacher , mit Alarm und …
    »Corjon tes pajan?« Ein Schrei von der anderen Seite der Halle ließ Romana Hel’gara hochfahren. Eine Tibaa in einem dunkelblauen Hosenanzug war aufgesprungen und deutete in Romana Hel’garas Richtung.
    Hey, was tust du hier? , flackerte die Übersetzung vor Romana Hel’garas Augen.
    Hektisch blickte sich Romana Hel’gara um, aber niemand sonst befand sich in ihrer Nähe.
    Die Frau hatte also tatsächlich mit ihr gesprochen.
    Ich habe nichts getan , dachte Romana Hel’gara und Rea übersetzte sofort samt Lautschrift.
    Romana Hel’gara rief in der Sprache der Tibaa zurück, aber die Frau stürzte mit erhobenen Händen auf sie zu. Auch die übrigen Besucher des Archivs waren inzwischen auf sie aufmerksam geworden.
    Hatten ihre Suchworte einen Alarm ausgelöst? Romana Hel’gara konnte sich keinen anderen Grund für dieses Verhalten vorstellen.
    Wie eine Furie hetzte die Frau zwischen den Terminalreihen hindurch. Sie schrie ein Wort, das Romana Hel’gara nicht verstehen konnte, aber Rea bot ihr als Übersetzung Öko-Terrorist an.
    Öko-Terrorist? Wenn die Frau das von ihr glaubte, war es besser, wenn Romana Hel’gara von hier verschwand. Sie hatte die Gerichtsverhandlungen beim Durchlesen nicht ganz ernst genommen, sie eher für so etwas wie Karneval bei den Menschen gehalten, aber nun …
    Romana Hel’gara warf ihren Stuhl in den Gang, drehte sich um und sprintete los.
    Hinter sich hörte sie, wie die Frau aufholte.
    Romana Hel’gara wagte nicht, sich umzudrehen.
    Klirrend ging hinter Romana Hel’gara eine Lampe zu Bruch, aber nichts schien die Frau aufhalten zu können. Immer wieder rief sie das gleiche Wort: Öko-Terrorist. Selbst als Romana Hel’gara die Stufen empor hetzte und die Flügeltüren zum Gang hinter sich zuzog, gellten die Schreie in Romana Hel’garas Ohren.
    Noch im Laufen durch den Gang veränderte Romana Hel’gara ihr Äußeres, insbesondere ihr Gesicht. Wenn im Zentralarchiv Kameras installiert waren, würde dies die Verfolger zumindest eine Zeit lang beschäftigen. Sicherheitshalber zog sie aus dem Halsausschnitt ein Stück ihres Umhangs heraus, um ihn als Schal vors Gesicht zu drapieren.
    Neben den Liftkabinen drängten Massen von neuen Besuchern aus einem Gang, der in die Tiefe führte.
    Untergrundbahn , signalisierte Rea die Übersetzung, aber Romana Hel’gara hatte sich etwas Ähnliches bereits gedacht.
    Noch ehe ihre Verfolgerin in der Halle ankam, war Romana Hel’gara im Strom der Tibaa verschwunden.
     
    *
     
    »Noch zwei Minuten!« Die Stimme ihrer persönlichen Assistentin Sarah schreckte Celene auf.
    Sie brauchte diese stillen Minuten vor einem Auftritt, und das galt besonders für einen so wichtigen wie diesen.
    Journalisten aller Medien und Lobbyisten, egal welcher Richtung sie angehörten, waren ebenso gekommen wie die Vertreter der Regierungspartei und der Opposition. Wenigstens war kein Vertreter der Radikalen gekommen. Das war auch gut so, denn für ihr Vorhaben konnte Celene die verqueren Typen nicht gebrauchen. Es würde schon schwer genug werden, die eigenen Leute zu überzeugen, dass der Tag zum Handeln gekommen war.
    Celene blickte aus dem Glasfenster im achtundvierzigsten Stockwerk des Regierungsturms hinaus in die Nacht. Als Umweltministerin hätte sie sich jeden Ort auf Tana für ihre Rede aussuchen können, aber der Turm war

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