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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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spielen. Allenfalls die Stiefel waren dem Wetter angemessen. Doch wie Emotionen schien auch die Kleidermode keinem fassbaren Regelwerk zu folgen.
    In den Gesichtern der Frauen standen Neugier und freudige Erwartung, wenn Romana Hel’gara ihren Gesichtsausdruck und die Leuchtmuster der Kristalle richtig beurteilte.
    Da Rea diese Meinung teilte, fragte sie sich nach dem Grund, aber die Neuankömmlinge besetzten nur die freien Plätze und bestellten sich ein Getränk. Gedämpfte Stimmen füllten den Raum, von denen Romana Hel’gara nur Satzfetzen auffangen konnte. Sie sprachen über die Arbeit, das schlechte Wetter und …
    »Darf ich mich zu dir setzen?«, sagte eine rauchige Stimme direkt neben Romana Hel’garas Ohr.
    Romana Hel’gara zuckte zurück. Fast hätte sie vergessen, ein freundliches Muster über die Kristalle auszusenden. In diesem Moment übersetzte Rea unnötigerweise, aber sie hätte bei diesem einfachen Satz die Hilfe der kybernetischen Einheit gar nicht mehr gebraucht.
    »Ja, bitte«, sagte sie und strich sich durch die Haare. Wenigstens gab es an ihrem Tisch keine weiteren Stühle, was die Gefahr einer erneuten Überraschung deutlich verringerte.
    »Übrigens, ich heiße Basima.« Sie hatte ihre schwarzen Haare hochgesteckt, was ihr Gesicht noch mehr betonte. Die beiden Augenbänder glühten eine Spur dunkler, mehr ins Blaue, als die von Romana Hel’gara. Sie zog ihre Jacke aus und hängte sie über die Lehne. Darunter kam ein trägerloses schwarzes Spitzentop zum Vorschein.
    »Romana Hel’gara«, sagte sie kurz angebunden.
    »Romana Hel’gara also«, sagte die Tibaa und nickte ihr zu. Dabei betonte sie jede Silbe so, als würde ihr Name Romana Hel’gara betont werden, oder womöglich gar Ro-Ma-Na.
    Basima ließ ihre Kristalle blinken.
    Interessant , übersetzte Rea.
    Der Sturm pfiff um den Diskus. Er verfing sich in den Stahlstreben, was zu absonderlich jaulenden Gesängen führte. Dicke graue Wolkenschichten vertrieben die ohnehin wie durch Schleier nur zu erahnende Sonne. Draußen wurde es finster, dafür ging in der Bar das Licht an, das aus dem Boden und der Decke zu strömen schien.
    Was wohl Celene bei diesem Unwetter auf dem Meer verloren hatte? Romana Hel’gara konnte es sich nicht vorstellen, aber die Umweltministerin hatte sicher ihre Gründe.
    Plötzlich ebbten die Gespräche ab, und alle starrten Richtung Schanktisch. Die Glasscheibe über der Theke, die vorher einen herrlichen Ausblick auf den Steg und die dahinterliegenden Geschäfte der Uferpromenade geboten hatte, wurde milchig. Kurz darauf erschien ein Fernsehbild, wie sie es schon auf der STERNENFAUST empfangen hatten.
    Die erste Einstellung zeigte eine Couchgarnitur mit acht Tibaa. Während die Kamera jede der Frauen einzeln zeigte, liefen auf der Seite des Bildes Symbolreihen, die Romana Hel’gara nicht verstand.
    Die Kameraeinstellung wechselte: Ein Gyrokopter, kleiner als Celenes Modell, schwebte unter einem blauen Himmel. Das Bild zoomte heran und zeigte zwei Tibaa, die hintereinander in dem Fluggerät saßen und in die Kamera winkten.
    »Darf ich?«
    Romana Hel’gara drehte den Kopf zu Basima. Die Tibaa hielt die Hand flach über den Glastisch. Romana Hel’gara hatte keine Ahnung, was diese Geste zu bedeuten hatte. »Ja«, sagte sie.
    Basima drückte auf die Mitte des Tisches, der daraufhin kurz vibrierte und sanft die Lautstärke des Fernsehtons erhöhte.
    »… wissen will«, hörte Romana Hel’gara, »ob es eine gemeinsame Zukunft für die beiden gibt, schaltet am besten morgen wieder ein, wenn es wieder heißt: Wer will dich? Aber kommen wir zu unseren heutigen Kandidatinnen. Als Erste stellt sich Demeta vor.«
    Die Moderatorin zeigte auf die Frau ganz links auf dem Sofa. Eine Einspielung zeigte sie in ihrem persönlichen Reality-TV-Format, in dem sie den Alltag einer Börsenmaklerin zeigte. Dabei fiel Romana Hel’gara auf, dass der Name der Kandidatin seltsam geschrieben wurde. Zwischen den einzelnen Silben des Namens befanden sich winzige Punkte, aber bei der am rechten Bildrand mitlaufenden Textinformation war der Name ganz normal geschrieben.
    »Sie können für Demeta voten«, sagte die Moderatorin. »Und vergessen Sie nicht, Sie können die Kleider unserer Kandidatinnen jederzeit bestellen, ein Klick auf Ihrem Pad genügt. Und wo wir schon dabei sind, Sie können auch Kommentare zur Mode unserer Frauen abgeben. Unter allen, die uns entsprechende Rückmeldungen senden, verlosen wir heute ein Makeup-Set

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