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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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die Ärztin zu einer Patientin oder in die Klinik gerufen worden. Oder sie war in der Küche.
    Es gab so viele Möglichkeiten, wo Anjuli sein konnte, dass sie fürs Erste im Schlafzimmer auf sie warten wollte.
    Romana Hel’gara schob die Decke beiseite und stand auf, um den Großmonitor des Zimmers einzuschalten. Sofort verwandelte sich die weiße Wand in eine farbige Projektionsfläche, auf der gerade Werbung für Elektro-Schneemobile lief.
    Romana Hel’gara betrachtete Anjulis Sachen, die in einem Regal lagen. Von den Menschen wusste sie, dass diese in sentimentalen Momenten Andenken an besonders berührende und auch besonders tragische Begebenheiten aufhoben, um sie Jahre später wieder betrachten zu können. Es lag an den Beschränkungen der sekundären und tertiären Merkfähigkeiten biologischer Neuralnetze. Um verblassenden Erinnerungen entgegenzuwirken, klammerten sich biologische Wesen wie die Menschen an Gegenstände, die ihnen helfen sollten, die Augenblicke, die unwiederbringlich verloren gingen, einzufangen.
    Früher, im Kreis der Wanagi, hätte sie dieses Verhalten allenfalls imitieren, nicht aber verstehen können. Gerade die vielen Unzulänglichkeiten dieser Wesen machten ihr Leben so leidenschaftlich. Gerade das Verblassen von Erinnerungen veranlasste diese Menschen, in Gegenständen mehr zu sehen als das reine Objekt.
    Denn in einem irrten die Menschen nach wie vor. Die Wanagi blickten auf die scheinbaren Unzulänglichkeiten der Menschen nicht herab. Im Gegenteil. Die Wanagi beneideten die Menschen um ihre Fähigkeit, in einfachen Dingen mehr zu sehen und zu erleben als physikalische Funktionalitäten.
    Mit dem Zeigefinger strich Romana Hel’gara über ein seltsames, unförmiges Stofftier, das in dieser wirren Farbzusammenstellung nur ein Fabeltier sein konnte und nicht einem real existierenden Vorbild dieses Planeten entsprechen konnte. Zwischen den sieben Beinen der Mischung aus Bär und Papagei lag eine gläserne Schatulle mit einer Geldmarke, deren geringer Wert nach Romana Hel’garas bisheriger Erfahrung nicht einmal mehr gebräuchlichem Wechselgeld entsprach.
    Romana Hel’gara verspürte den seltsamen Drang, das Objekt an sich zu nehmen. Es war seltsam. Sie kannte Anjuli nicht einmal besonders gut. Sie wusste über sie so gut wie nichts. Und über die Tibaa wusste sie noch viel weniger als über die Menschen. Und dennoch kreisten ihre Gedanken um sie.
    Der aufgeregte Laut einer Moderatorin ließ Romana Hel’gara herumfahren.
    Rea reagierte innerhalb von Hundertstelsekunden und blendete die Übersetzung der Schriftzeichen über den rechten Rand der Fernsehwand. »Eilmeldung«, stand da, während die Sprecherin vor einem Gebäude stand, aus dem Flammen schlugen.
    »Ich befinde mich vor dem Forschungskomplex C4B«, sagte die atemlose Journalistin, »in dem vor wenigen Minuten ein Anschlag auf Umweltministerin Celene verübt wurde.
    Nach ersten Auskünften aus ihrem Mitarbeiterstab wurde die Ministerin nur leicht verletzt, während dreizehn Forscherinnen aus C4B getötet wurden. Ein Artefakt aus dem Alt-Tanitischen Museum wurde dabei beinahe zerstört.«
    Das Akoluthorum!
    Romana Hel’gara hatte sich also nicht getäuscht. Das Amulett befand sich tatsächlich in höchster Gefahr.
    »Ich versuche eine Schaltung ins Hospital, wo Umweltministerin Celene soeben eingetroffen ist«, sagte die Sprecherin.
    Das Bild wechselte und zeigte Celene, die relativ gefasst hinter einem offenbar eiligst aufgestellten Tisch samt Mikrofon saß. Nur ein blutiger Kratzer zog sich über die Stirn der Ministerin.
    »Ministerin«, sagte eine Stimme aus dem Off, die einer weiteren Reporterin gehören musste, »können Sie uns mitteilen, wer diesen Anschlag verübt hat und warum?«
    Celenes Kristalle unter den Augen funkelten in stakkatoartigen Mustern. »Nein, zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Aber ich kann mir denken, dass die verblendeten Klimaleugner dahinterstecken. Ihnen passen meine Forschungen nicht.«
    »Lassen Sie mich dazu nachfragen: Hat der Anschlag etwas mit dem Artefakt zu tun, das Sie aus dem Alt-Tanitischen Museum nach C4B gebracht haben?«, wollte die Reporterin wissen.
    Celene verengte die Augen, dass die Kristalle noch heller strahlten. »Nein, wo denken Sie hin! Ich habe das Artefakt lediglich vor dem anrückenden Wirbelsturm in Sicherheit bringen lassen. Von einer Forschung daran war niemals die Rede.«
    »Und nun? C4B brennt, aber das Museum ist abgesehen vom Vorplatz wieder in

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