Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Titel: Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
Vom Netzwerk:
Albino-Salamandern.
    Die Fremden hatten einen salamanderartigen Kopf, der fast halslos in den stämmigen, raupenartigen Körper überging, welcher in einen wurmförmigen dicken Schwanz auslief, der zwischen zwei stämmigen Beinen begann und reichlich lang wirkte. Die genaue Länge war nicht zu erkennen, da er in Schlingen hinter dem Körper zusammengelegt war und offenbar als Stütze oder sogar eine Art Sitzgelegenheit diente, denn Sitze waren im Hintergrund nirgends zu sehen. Relativ weit unterhalb des Kopfes saßen zwei Armpaare dicht übereinander, wodurch die Halspartie sehr lang wirkte. Das obere Armpaar, das in sechsfingrigen, feingliedrigen Fingern endete, deren Form ebenfalls an Salamanderfinger erinnerte, war etwa doppelt so lang, aber nur halb so dick wie das untere und wirkte wie Tentakel. Dafür hatte das untere Paar vergleichsweise große, ebenfalls sechsfingrige Hände. Die Haut war schneeweiß und schimmerte wie Perlmutt, wenn die Wesen sich bewegten. Seitlich am Kopf saßen faustgroße, halbkugelförmige Augen von strahlendem Blau, die an mit himmelblauem Wasser gefüllte Gläser erinnerten. Falls sie Kleidung trugen, war diese nicht zu erkennen.
    »Ruma kai«, sagte eins der Wesen, das ein Stück vor fünf anderen stand und wohl der Kommandant des Schiffes war. »Sha Sala-Ghan, kianash hi Shunara Orek-Bur-Shak. Sha shogash hi Nakalan. Fash kada nihis mirarsun.«
    Es folgte eine Reihe weiterer Sätze, die Dana ebenso wenig verstand. Obwohl ihr einige Wörter sehr vertraut vorkamen, konnte sie auch aus ihnen keinen Sinn ableiten. Susan Jamil, die am Kommunikationspult saß, hatte geistesgegenwärtig die automatische Spracherfassung aktiviert, die mit der Sprachbank der STERNENFAUST verbunden war und sofort mit der Entschlüsselung der Sprache begann. Sie bat über Interkom Taro auf die Brücke.
    Vielleicht verfügten die Fremden über die Möglichkeit der Geistsprache, obwohl Dana bezweifelte, dass diese Art der Kommunikation über eine Kom-Verbindung möglich war.
    »Einige Wörter ähneln dem Shinea«, meldete sich Cody Mulcahy zu Wort. »Zum Beispiel shunara klingt wie sh’nara. Das heißt Auge. Shogash – sh’gash; die Bezeichnung für die drei traditionellen Berufsgruppen. Nihis – ni’is; nichts, kein oder nein. Und es gibt noch viel mehr. Leider beherrsche ich Shinea nicht.«
    »Nicht nötig, Captain«, unterbrach ihn Dana. »Ich beherrsche Shinea selbst recht gut.«
    Noch immer konnte sich Dana nicht vorstellen, dass die Parallelen bei den Wörtern mehr waren als ein bloßer Zufall. Es gab in vielen außersolaren Sprachen Wörter, deren Klang mit Wörtern aus dem Solar identisch war, die aber eine völlig andere Bedeutung hatten. Sie erinnerte sich an einen Vorfall, als ein Attaché auf Nambanor beinahe einen diplomatischen Zwischenfall verursacht hatte. Als sein Translator unerwartet ausgefallen war, hatte ihm ein Starr mit dem Starr-Wort »shisser« Hilfe für die Reparatur angeboten, was nichts anderes hieß als »ich kann helfen«. Nur hatte das identisch klingende »Schisser« im Solar eine ganz andere Bedeutung.
    Der »Salamander« hörte auf zu reden, als Taro auf der Brücke erschien. Der Fremde und seine Leute musterten Taro, die Köpfe vorgereckt.
    Dana wandte sich an den Karolaner. »Kennen Sie diese Wesen, Taro?«
    »Nein. Ich bin bis jetzt keinem Volk begegnet, das ihnen ähnlich wäre. Doch Shesha’as Körperform kommt deren noch am nächsten.«
    Die Ähnlichkeit war Dana ebenfalls aufgefallen. Der Sprecher der Fremden machte eine Bewegung mit einem seiner Tentakelarme. Es sah aus, als würde er ein Hologramm aus einem Bildschirm neben ihm in den Raum schieben. Er deutete darauf und sagte wieder etwas. Dana hielt die Luft an. Das Hologramm zeigte einen Shisheni.
    »Hai fash shak shinshon.«
    Shinshon – das war tatsächlich ein Shinea-Wort. Zumindest bestand für Dana daran beim Anblick des Hologramms kein Zweifel. Das Wort bezeichnete ein Geschwister unbestimmten Geschlechts. Sie erinnerte sich an das Gespräch, das sie mit Shesha’a vor ein paar Tagen geführt hatte, in dem sie ihr von der Überlieferung berichtet hatte, dass die Shisheni ursprünglich nicht aus dem Shush-System stammten, sondern von einem Urvolk als Kolonisten dort ausgesetzt worden waren. Und dass die Shisheni bestimmt nicht die Einzigen ihrer Art waren, es demnach noch andere Völker im Universum geben musste, die denselben Ursprung hatten. Konnten die Fremden eins dieser Völker sein? Oder waren sie

Weitere Kostenlose Bücher