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Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Titel: Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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einen flüchtigen Eindruck von jemandem, den er nicht als Auserwählten erwartet hatte. Doch das Bild war so vage, weil es vom Licht des Krinoi’i überstrahlt wurde und nur für wenige Augenblicke zu sehen war, dass er immer noch keine Details erkennen konnte.
    Das Bild wurde abgelöst von einer anderen Vision. Arakain’Senn. Und Tenebrikoner. Und ein fremdes Gebilde, ein Raumschiff, mit dem der Auserwählte kam. Er sah den Kampf, der um das Krinoi’i entbrannte und dessen Ausgang ihm die Vision nicht zeigte.
    Als sie abbrach, fand er sich nicht wie sonst auf der Plattform stehend wieder, sondern auf dem Boden liegend. Skuri hielt ihn in den Armen und erschöpfte ihre Heilkräfte, um seine Schmerzen zu lindern und die Energie zu ersetzen, die er verbraucht hatte. Er richtete sich mühsam auf und blickte in die Spiegel, bevor die Muster, welche die Vision auf seine Haut gezeichnet hatte, verblassten.
    Erleichtert sah er, dass sich diesmal nicht das Zackenmuster der Zerstörung gebildet hatte, wohl aber die würfelförmigen Muster, die Auseinandersetzung und Kampf bedeuteten.
    »Ich muss zum Laluum.«
    Skuri vertrat ihm den Weg. »Du gehst nirgendwo hin außer in dein Bett. Du brauchst Ruhe, Corshoan. Dringend. Wenn du dich noch einmal so verausgabst, wirst du einen bleibenden Schaden davontragen. Damit ist niemandem gedient. Sage mir, was du gesehen hast. Ich werde es Tipoar mitteilen.«
    Er blickte sie dankbar an. »Sage ihm, es wird eine letzte Auseinandersetzung um das Krinoi’i geben. Die Arakain’Senn werden es mit Gewalt an sich reißen wollen, ebenso die Tenebrikoner. Aber der Auserwählte wird kommen und es zusammen mit uns verteidigen.« Er seufzte. »Meine Kraft reichte leider nicht aus, um zu sehen, wie diese Auseinandersetzung ausgehen wird. Aber in jedem Fall werden wir das Krinoi’i nicht mehr länger hüten müssen. Und«, er blickte sie eindringlich an, »das Volk der Tikar’Senn wird überleben. Wenn wahrscheinlich auch nicht alle von uns. Sage Tipoar, er muss die Verteidigung vorbereiten.«
    Er schwankte. Skuri stützte ihn und half ihm zurück in seine Wohnung.
    Er hatte sich kaum mit ihrer Hilfe hingelegt, als er auch schon eingeschlafen war.
     
    *
     
    »Nein!«
    Tipoar ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass diese Entscheidung endgültig war, indem er dem Sprecher der Arakain’Senn starr in dessen Hauptauge blickte, den Oberkörper vorgebeugt, die Hände auf die Knie gestützt, die Ellenbogen abgespreizt. Zwar besaß er nicht die langen Arme der Arakain’Senn, mit denen er einen imposanten Bogen hätte formen können, aber diese Haltung ähnelte der Imponiergeste der fünfäugigen Blauhäute genug, um Tipoars Entschlossenheit zu demonstrieren.
    Die drei Arakain’Senn bewegten sich unruhig. »Es wurde uns zugesagt«, beharrte der Sprecher. Er gebrauchte wie Tipoar die einfache Händlersprache, die von den meisten Völkern in dieser Gegend der Galaxis verstanden wurde.
    »Das war nur eine Anfrage, keine Zusage, dass ihr den Auftrag bekommt. Außerdem ist der, der diese Anfrage stellte, nicht mehr Laluum. Ich werde den Handel nicht abschließen.«
    Die drei Arakain’Senn nahmen nun ebenfalls Imponierhaltung ein. »Deine Verhandlungsposition ist schwach. Die Zahl deines Volkes ist es auch. Du gibst uns das Krinoi’i, oder wir kommen mit großer Zahl und nehmen es uns.« Seine fünf Augen flackerten drohend.
    »Nein«, wiederholte Tipoar. Er beugte sich noch ein Stück weiter vor. »Solltet ihr versuchen zu nehmen, was euch nicht gehört, wird keiner von euch lebend heimkehren. Geht! Die Verhandlung ist beendet.«
    Die Arakain’Senn klappten ihre abgespreizten Arme ein und verließen den Besprechungsraum. Tipoar lehnte sich in seinem Sitz zurück und wusste, dass die nächste Auseinandersetzung mit den Händlern nicht lange auf sich warten lassen würde. Als Skuri eintrat, hoffte er, dass sie keine zusätzliche schlimme Nachricht brachte.
    »Wir müssen die Verteidigung vorbereiten«, kam sie unverzüglich zur Sache. »Corshoans Vision sagt, dass die Arakain’Senn uns angreifen werden, um das Krinoi’i zu nehmen.«
    Damit sagte sie ihm nichts Neues.
    »Und auch die Tenebrikoner sind auf dem Weg zu uns.«
    Tipoar stöhnte und sah im Geist bereits die Drohung des Arakain’San wahr werden, dass es ihnen gelingen könnte, das Krinoi’i an sich zu nehmen, weil die Tikar’Senn nicht mehr zahlreich genug waren, um es wirksam zu verteidigen.
    »Er sagte aber auch, dass der Auserwählte

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