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Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Dana, »so haben Sie in der Tat recht. Auch ich sehe in ihr eine Gefahr. Aber wir können sie nun einmal nicht in der STERNENFAUST lassen.«
    »Warum nicht, dort kann sie …«
    »Was?«, erwiderte Dana. »Keinen Schaden anrichten? Sie glauben also wirklich, ein Gestaltwandler kann auf einem Raumschiff, auf dem nicht einmal mehr die Notenergie funktioniert, keinen Schaden anrichten?«
    »Das meinte ich nicht«, sagte Private Kreiß in einem beleidigten Tonfall.
    »Nun, Sie haben recht«, rief Dana und breitete die Hände aus. »Ich bin nicht länger Kommandantin, und Sie können zusammen mit Ihren Senatskollegen alles entscheiden, was Sie möchten.«
    Kreiß sah Dana verwirrt an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. »Machen Sie sich nicht über mich lustig«, erwiderte er schließlich verärgert.
    »Oh, wenn Sie mich kennen würden, wüssten Sie, dass mir selten in meinem Leben etwas so ernst war. Also, sagen Sie mir, was ich mit Romana Hel’gara tun soll!«
    Kreiß blieb stumm.
    »Nur zu!«, forderte ihn Dana auf.
    »Wie ich schon sagte«, antwortete Kreiß beleidigt, »ich möchte nicht, dass Sie mich wie ein kleines …«
    »Nun, dann lassen Sie mich Ihre Optionen darlegen!«, begann Dana unbeirrt. »Zum einen können wir Romana Hel’gara zurück auf die STERNENFAUST bringen. In eine Zelle ohne funktionierendes Elektronikschloss, wobei ich nicht viel Fantasie brauche, um mir vorzustellen, dass ein Gestaltwandler sich aus allem herausschlängelt, wenn er das möchte. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Und da wir aus dem Schiff noch nicht alle Waffen haben bergen können, kann sich Romana Hel’gara hier reichlich bedienen.«
    Kreiß starrte Dana wütend an. Er presste die Lippen so eng aufeinander, dass sie fast weiß wurden.
    »Nun, das ist die erste Option. Die nächste Option wäre, Romana Hel’gara hinzurichten.«
    »Ich höre wohl nicht recht«, erwiderte Ashley Briggs.
    Dana lächelte und deutete mit der rechten Hand auf den blonden Offizier. »Da hören Sie es!«, sagte sie. »So reagieren die Leute, wenn sie heutzutage von Hinrichtungen hören.«
    »Er vielleicht«, erwiderte Kreiß. »Weil er mit diesem Alien im Bett war.«
    »Aber natürlich«, rief Briggs dazwischen. »Das ist der einzige Grund, weshalb ich mich jemals gegen Hinrichtungen aussprechen würde.«
    »Dafür müsste der Senat allerdings zunächst eine Bestrafungsmethode einführen, die seit über zweihundert Jahren nicht mehr angewandt wurde. Natürlich müsste dafür auch die Verfassung der Solaren Welten außer Kraft gesetzt werden. Dann müsste man außerdem Romana Hel’gara den Prozess machen, und ich glaube, unser aller Terminkalender ist in dieser Woche bereits voll. Und dabei spreche ich noch gar nicht einmal davon, dass niemand weiß, wie man einen Gestaltwandler töten soll – oder kann. Oder davon, ob sich ein Gestaltwandler überhaupt so lange gefangen halten lässt, und ob er sich der eigenen Hinrichtung nicht erfolgreich widersetzen würde. Denn wenn Romana Hel’gara auch nur ansatzweise so gefährlich ist, wie Sie zu glauben scheinen, wird sie sich wohl nicht einfach so hinrichten lassen.«
    Kreiß schien einen Moment zu überlegen, schließlich sagte er: »Was sollen wir dann tun? Wir lassen sie gewähren, weil wir nichts gegen sie tun können?«
    »Sie fragen mich?«, erwiderte Dana kalt. »Wie Sie doch so treffend feststellten, habe ich hier nichts mehr zu melden. Aber wenn Sie sich schon so freundlich nach meiner völlig unmaßgeblichen Meinung erkundigen, dann denke ich, es ist das Beste, Romana Hel’garas wertvolle Fähigkeiten und Talente zu nutzen und sie im Auge zu behalten. Dass sie unter dem Einfluss des Akoluthorums die Kontrolle über sich verlor, wissen wir. Doch die Akoluthoren sind vernichtet, und sie hat uns schon vorher und auch danach geholfen. Und sie kann es wieder tun. Das heißt nicht, dass wir ihr bedingungslos vertrauen. Es heißt aber auch nicht, dass wir sie weiterhin wie eine Schwerverbrecherin behandeln müssen.«
    »Ich werde mich um Romana Hel’gara kümmern«, sagte Ashley Briggs.
    »Großartig«, sagte Kreiß. »Ausgerechnet er. Damit er seine perversen Sexspielchen mit ihr treiben kann.«
    »Wenn man Sie so reden hört, könnte man glauben, Sie seien eifersüchtig«, erwiderte Briggs belustigt.
    »Sie und Ihre Perversion widern mich an«, sagte Kreiß.
    »Die Menschheit hat in der Vergangenheit schon viele Formen der Sexualität für pervers erklärt«, antwortete Briggs amüsiert.

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