Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)
verursachen kann. Auch hier wird das Nahrungsmittel ungefährlich, sobald es erhitzt wurde. Oft befindet sich das Gift nur in der Schale, wie das Chaconin, das sich in den Schalen von Kartoffeln einlagert. Die Herausforderung für einen Nahrungsscanner besteht nun darin, die Zubereitungsfaktoren bei den Scans zu berücksichtigen und nicht gleich jede Giftpflanze zu verwerfen, obwohl sie durch eine besondere Form der Zubereitung bekömmlich, schmackhaft und nahrhaft wäre.«
»Nun gut«, sagte Dana, »aber wir sind im Moment nicht auf der Suche nach einer schmackhaften Nahrung, sondern nach Missie.«
»Wir suchen jemanden, der entweder einige Knollen bei sich führt, oder der kürzlich diese Knollen in der Hand hatte«, antwortete Usher ruhig. »Die Knollen waren leicht klebrig, was von einem Stoff verursacht wurde, der Maltose genannt wird. Bob stellt den Scanner so ein, dass er nun auf Maltosevorkommen reagiert, die sich bewegen.«
»Was uns erlauben würde, Missie zu finden«, fügte Dana hinzu, um dem redefreudigen Lieutenant klarzumachen, dass sie seinen Gedanken verstanden hatte. »Eine ausgezeichnete Idee!«
Fähnrich Picardo blickte nicht hoch, er fühlte sich von dem Lob offenbar gar nicht angesprochen, und auch Lieutenant Usher wirkte wenig beeindruckt.
Inzwischen war es bereits so dunkel geworden, dass Dana und die anderen ihre mobilen Umgebungsleuchter aktivierten, die einen Umkreis von zehn Metern in ein angenehmes Licht tauchten, ohne dass die Lichtquellen sie blendeten.
»Wir sind bereits am Ziel angekommen«, sagte Usher und deutete auf ein leeres Feld mit einigen Löchern im Boden.
Da es offensichtlich war, dass Missie nicht hier war, fragte Dana: »Zeigt der Scanner irgendetwas an?«
Picardo schüttelte den Kopf. »Allerdings ist seine Reichweite begrenzt. Die einzigen Personen, die ich scanne, befinden sich im Lager.«
»Und dort ist Missie offensichtlich nicht«, sagte Dana. Sie holte tief Luft und verzog die Mundwinkel. »Großartig.«
Etwa hundert Meter entfernt standen etliche Bäume, die sich zu einem kleinen Wald verdichteten. Konnte Missie so verrückt gewesen sein, sich allein in diesen Wald zu begeben?
Missmutig betrachtete Dana die Fußspuren am Boden. Anders als in vielen Büchern, die sie gelesen hatte, konnte sie aus diesen Spuren beim besten Willen nichts ablesen.
»Und jetzt?«, wollte Savanna wissen.
»Wir kehren ins Lager zurück«, seufzte Dana nachdenklich. Schließlich fügte sie hinzu: »Ich werde einige Sonden losschicken. Aber mit dem Suchtrupp werde ich bis morgen früh warten.«
»Morgen …«, begann Savanna.
»Ich weiß«, ließ Dana sie nicht ausreden. »Morgen kann es zu spät sein.«
»Briggs am Commodore Frost«, ertönte die Stimme aus Danas Armband-Kom.
»Sprechen Sie«, erwiderte Dana in der Hoffnung, Neues über Missie zu erfahren.
»Romana Hel’gara ist verschwunden«, ertönte es stattdessen aus Danas Kommunikator.
Das hatte gerade noch gefehlt.
»Ich bin unterwegs«, sagte Dana und beendete die Verbindung.
»Glauben Sie, dass hier ein Zusammenhang besteht?«, fragte Savanna.
»Ein Zusammenhang?«, wollte Dana wissen.
»Das Verschwinden von Romana Hel’gara und Missie«, erklärte Savanna. »Und nicht zu vergessen, Asuro!«
»Drei Personen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten«, überlegte Dana. »Und drei Personen, die nie miteinander in Kontakt standen.«
»Sie glauben also nicht an einem Zusammenhang«, wollte Savanna bestätigt haben.
»Der Mensch neigt dazu, vorschnell Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, miteinander in Verbindung zu bringen«, überlegte Dana laut. »Es könnte sich am Ende alles als eine Reihe von Zufällen herausstellen. Asuro konnte vielleicht im letzten Moment mit einem Heros-Eponen aus der STERNENFAUST entkommen und ist unterwegs, um Hilfe zu holen. Missie war vielleicht wirklich nur neugierig, ging in den Wald und wurde von der Dunkelheit überrascht, sodass sie nicht mehr allein zurückfindet. Und Romana Hel’gara war vielleicht nur so eingeschüchtert, dass sie geflohen ist.«
So logisch sich all das anhörte, noch während Dana die Worte ausgesprochen hatte, hatte sie gefühlt, dass sie falsch waren. Das Verschwinden der drei hatte etwas miteinander zu tun.
Dana ging in Gedanken sogar noch einen Schritt weiter. Es hatte etwas mit dem Absturz der STERNENFAUST zu tun. Und mit dem Geheimnis, das diesen Planeten umgab.
»Savanna«, sagte Dana. »Ich will mit dem Senat sprechen.
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