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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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Jüngeren auf seinem Monitor. »Ja.«
    Sarek schüttelte mit offenem Mund den Kopf.
    »Ruf die New Horizon «, sagte Kieran. Sarek rührte sich nicht. »Sarek?«
    »Okay.«
    Erst als das Kom nicht mehr blinkte, realisierte Kieran, dass Sarek gerade erfahren hatte, dass seine Mutter tot war. Und dass er, Kieran, nicht ein Wort des Beileids geäußert hatte.
    Ich werde es wiedergutmachen, dachte er, aber er hatte das Gefühl, die Chance für immer vertan zu haben, Sarek zu sagen, wie leid es ihm tat, und auch erhört zu werden. Ich werde knallhart. Ich bin nicht mehr der gleiche Mensch.
    Sein Kom-Link piepste, und er erblickte ein weiteres Mal das verhasste Gesicht von Anne Mather. Sie erfasste seinen düsteren Gesichtsausdruck und hob eine Augenbraue. »Davor hatte ich Angst. Dass diese Videos Dämonen wecken.«
    Kieran ignorierte ihre Worte. »Ich habe mir die Koordinaten angesehen, die Sie mir geschickt haben, und sie kommen mir akzeptabel vor. Wir setzen heute Nacht Kurs auf den Treffpunkt und sollten in wenigen Tagen dort ankommen.«
    »Sobald ich eure Kursänderung bestätigt habe, sende ich dir die letzte Datei.« Sie bewegte sich, um die Verbindung zu trennen, aber Kieran ging schnell dazwischen.
    »Ich habe über Ihre Bedingungen eines Abkommens nachgedacht.«
    Bei diesen Worten flimmerten ihre Augen.
    »Ich kann nicht zustimmen, dass Sie immun gegen strafrechtliche Anklagen sein sollen«, sagte er.
    Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück, die Augen zu Schlitzen verengt. »Meine Leute werden sehr enttäuscht sein.«
    »Oh, das glaube ich nicht.« Er spuckte jedes Wort aus wie eine bittere Saat.
    Ihr Gesichtsausdruck ließ keine Regung erkennen, doch ihre Wangen wurden bleich.
    »Wissen Sie, Pastorin Mather«, sagte er mit leiser Boshaftigkeit, »ich glaube, in Ihrer Crew gibt es viele Leute, denen nicht gefällt, was Sie der Empyrean angetan haben.«
    »Sie verstehen, dass ich getan habe, was ich tun musste.«
    »Sie verstehen, dass Sie zweihundert Kinder zu Waisen gemacht haben?«, fragte Kieran. »Dann wäre Ihre gesamte Crew moralisch so verkommen, wie Sie es sind. Und das halte ich für unwahrscheinlich.«
    Ausnahmsweise schien sie nicht zu wissen, was sie entgegnen sollte; ihr Mund stand offen, und sie starrte auf den Bildschirm, die Augen zwei wässrige Kugeln.
    »Sie müssen sich jetzt entscheiden, wie heuchlerisch Sie sein wollen. Werden Sie das gesamte Friedensabkommen aufgrund der einen Bedingung, dass Anne Mather über dem Gesetz stehen soll, aufs Spiel setzen?«
    »Ich …«
    »Wie wird das auf Ihre Crew wirken?«
    »Halt, warte kurz.«
    »Was glauben Sie, wie das in den Geschichtsbüchern aussehen wird?«
    Sie schwieg. Ihr Gesicht war erstarrt, als sie ihn erneut ansah. Ich habe sie überrascht, erkannte er. Sie ist es nicht gewohnt, überrascht zu werden.
    »Gut, Mr. Alden«, sagte sie und hatte ihre kühle Fassung bereits zurückgewonnen. »Sie haben sich Gehör verschafft.«
    »Wir werden bei null anfangen. Ich werde meine Bedingungen für einen Frieden übermitteln. Und wir werden erst darüber diskutieren, wie mit Ihren Kriegsverbrechen umgegangen wird, wenn jedes einzelne Crewmitglied der Empyrean sicher auf mein Schiff zurückgekehrt ist. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Er registrierte ihr verblüfftes Gesicht. Noch ehe sie antworten konnte, unterbrach er die Verbindung.

VIERTES BUCH
    Lichtblitze
    Jeder hat Pläne …
bis sie gegen die Wand fahren.
    Mike Tyson

Probedurchlauf
    I n der Nadelbaumabteilung war es eisig kalt. Waverly hasste es, hierherzukommen, wenn die Wärmelampen ausgestellt waren, aber sie brauchte den Schutz der Dunkelheit. Sie trug einen leichten Klappspaten unter ihrem Überwurf und spazierte zwischen den Reihen von Tannen und Kiefern umher, wobei sie sich der Tatsache bewusst war, dass die Überwachungskameras jede ihrer Bewegungen verfolgten. Obwohl sie ein Kapuzenshirt trug, glaubte sie, dass man sie wahrscheinlich immer noch anhand ihres Hinkens erkennen konnte. Zumindest war ihr Hals zum größten Teil wieder geheilt. Es war jetzt über eine Woche her, seit sie fast erwürgt worden war, und mit jedem Tag gewann sie an Kraft hinzu.
    Als sie am Wacholderhain ankam, schlüpfte sie zwischen den Zweigen in Deckung, knipste ihre Taschenlampe an und ließ den gelben Lichtkegel auf der Suche nach einem Stechpalmensetzling über den Boden streifen.
    Es gab hier fünfzehn Arten von Nadelhölzern, mehrere Exemplare von jeder Sorte, so dass sie lange brauchte, bis sie

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