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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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ihn mit Haut und Haaren zu verschlingen. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er das wirklich schaffen könnte. Aber dann bemerkte er, dass er es bereits tat. Das Shuttle glitt langsam aus der Empyrean heraus, streckte seine Nase heraus wie eine Eidechse, die ihre Höhle verließ. Und bald gab es nichts mehr, wohin er gehen konnte, außer in die Fänge dieser Frau.
    »Sarek«, sagte Kieran mit einem nervösen Kichern. »Sag mir einfach, dass ich kein Menschenopfer bin, kannst du das für mich tun?«
    Sarek lachte rauh. »Weißt du was, Kieran? Vielleicht ist es doch wahr, was alle über dich erzählen.«
    »Ach, ja?«
    »Du hast einen Messias-Komplex.«
    Kieran lachte und sagte endlich, was er zuvor nicht herausbekommen hatte: »Mein Freund, ich liebe dich.«
    Es folgte ein kurzer Moment sehr lauter Stille. Sarek wollte ihm im Vidschirm nicht in die Augen sehen, aber dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht. »Du bist nicht mein Typ.«
    Kieran lachte. »Ich nehm das dann mal als ein ›Ich liebe dich auch‹.«
    Sareks Lächeln verrutschte, und er blinzelte ein paar Tränen aus den Augen.
    »Sei vorsichtig, okay?« Noch ehe Kieran darauf reagieren konnte, hatte Sarek die Komverbindung gekappt. Jetzt war er auf sich allein gestellt.

Der Empfang
    K ieran lenkte das Shuttle in die Luftschleuse der New Horizon und hielt den Atem an, bis er hörte, dass sich die äußeren Tore hinter ihm geschlossen hatten. Als das innere Tor sich öffnete, war er überrascht, eine Menschenmenge zu sehen, die ihn erwartete und Beifall spendete, als er das Shuttle nervös auf dem Boden aufsetzen ließ. Er betrachtete sie durch das Sichtfenster und war perplex. Sie alle trugen weiße Gewänder mit schwarzen Hosen und Sandalen an den Füßen. Viele der Frauen hielten Säuglinge in den Armen und winkten ihm mit deren kleinen Händchen zu. Anne Mather stand im Zentrum des Ganzen und lächelte, als hieße sie einen verlorenen Sohn willkommen.
    Und so schritt Kieran von der Shuttle-Rampe hinab direkt in Anne Mathers wartende Arme. Sie war erstaunlich klein für eine so bedeutsame Frau, mit gedrungenem Körperbau und rosigen Wangen. Ihre Haut war weich, obwohl man ein feines Netz von Äderchen unter der Oberfläche sehen konnte. Ihre Nase glänzte ölig, und ihre Zähne waren von Tee oder Kaffee verfärbt. Doch nicht nur ihre kleine Statur überraschte ihn, sondern auch ihre offensichtlichen menschlichen Makel. Sie altert. Sie wird schwächer. Eines Tages wird sie sterben. Bislang hatte er sie wie einen zeitlosen Monolithen betrachtet, sie verachtet und gefürchtet wie eine dämonische Göttin.
    Sie küsste ihn auf beide Wangen, nahm dann seine Hand und drehte sich zu der Menge herum. »Lasst uns Kieran Alden ein richtiges New Horizon -Willkommen bereiten!«
    Die Menge begann lauthals zu jubeln. Waverly und die anderen Mädchen hatten eine Crew beschrieben, die von Jahren der geringen Schwerkraft geschwächt war, aber im Augenblick sah er nicht das geringste Anzeichen dafür. Alle Anwesenden wirkten gesund und kräftig. Kieran versuchte, sie zu zählen; die Menge konnte aus nicht mehr als fünfzig Menschen bestehen, aber sie füllten den Shuttle-Hangar mit ihren Stimmen. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, also winkte er zurück. Er hatte das Gefühl, aus dem Gleichgewicht geraten zu sein, und hatte den Verdacht, dass es exakt das war, was Anne Mather bezweckt hatte.
    »Können wir reden?«, fragte er sie. Er war sich der feuchten Halbmonde aus Schweiß bewusst, die sich unter seinen Achseln gebildet hatten, und seine Hände fühlten sich klebrig an. Trotz des Willkommensjubels hatte er sich noch nie in seinem Leben so sehr gefürchtet. Er hob eine Augenbraue, um der Frau vor ihm klarzumachen, dass das ganze Theater ihn nicht im Geringsten beeindruckte. »Diese Feierlichkeiten scheinen mir … verfrüht zu sein. Wir haben uns bislang noch nicht auf ein Abkommen geeinigt.«
    »Alles zu seiner Zeit. Zuerst wollte ich Sie an Bord mit einem Festessen begrüßen.«
    Er wollte gerade den Mund öffnen, um das abzulehnen, als er von einer Gruppe von Frauen fortgespült wurde, die ihn durch den Shuttle-Hangar zogen und ihm in die Ohren schnatterten, wie glücklich sie seien, dass er hier sei, und dass es großartig sei, einen so netten und attraktiven Mann zu sehen, der auch noch Shuttle-Pilot sei. Wie bemerkenswert! Er schaute sich nach Anne Mather um, die sich am Rand der Menge aufhielt. Obwohl ein Lächeln in ihr Gesicht gefräst war,

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