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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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in die Brig wandern«, sagte Seth, obwohl er nicht gehört haben konnte, was Kieran gesagt hatte.
    »Aber jetzt bekommst du ein Verfahren«, sagte Waverly. »Nicht wahr, Kieran?«
    Kieran starrte geradeaus und ignorierte sie.
    »Seth hat herausgefunden, wie man den Terroristen fangen kann«, krächzte sie.
    »Er hat die vorderen Sensorfelder modifiziert, damit sie Voice-Nachrichten übertragen«, erklärte Seth nüchtern. »Ist mir schleierhaft, warum ich nicht vorher daraufgekommen bin.«
    Er klang so selbstgefällig, so arrogant. Wieder verspürte Kieran den Drang, ihn zu würgen.
    »Wie kam es, dass ihr dort wart?«, fragte er leise.
    Betretenes Schweigen. Als Kieran aufsah, bemerkte er, dass Waverly auf ihre Hände starrte, während ihr Mund stur geschlossen blieb. Sie erwiderte seinen Blick und sagte dann ruhig und gefasst: »Ich habe Seth etwas zu essen gebracht.«
    »Ich habe sie dazu gezwungen«, warf Seth schnell ein.
    »Niemand kann mich zu etwas zwingen«, entgegnete Waverly und funkelte Seth an, bevor sie sich Kieran zuwandte. »Ich habe es getan, weil ich der Meinung war, dass er nicht zurück in seine Zelle sollte – nachdem ich gesehen hatte, wie du Sarah bedroht hast. Ich glaubte ihn in Gefahr, also half ich ihm, sich zu verstecken.«
    »Wie nett von dir«, sagte Kieran und wandte sich von ihr ab. Wie sehr er sie in diesem Moment verachtete …
    Kurz darauf kehrte Matt in die Krankenstation zurück, Harvey Markem und Hiro Mazumoto trotteten mit nervösem Blick hinter ihm her.
    »Matt, Hiro, bringt Seth in die Brig«, befahl Kieran.
    Die beiden Jungen sahen einander zögernd an, aber als Hiro schließlich Seths Arm ergriff, zog dieser den Sauerstoffschlauch ab und erhob sich bereitwillig. Er schien noch etwas wacklig auf den Beinen zu sein und schwankte leicht, weshalb Kieran hinzufügte: »Nehmt lieber auch noch eine Sauerstoffflasche mit.«
    Mit seiner freien Hand griff Hiro nach einer der Flaschen und führte Seth in Richtung der Tür.
    »Harvey«, sagte Kieran, »ich stelle Waverly wegen Behinderung der Justiz und Beihilfe zur Flucht unter Arrest.«
    Er ignorierte ihr heiseres Krächzen, als Harvey widerwillig an ihrem Arm zog. Zuerst lag sie ganz still da und schien zu überlegen, ob sie sich wehren sollte, aber dann schien sie einzusehen, dass sie nicht gewinnen konnte. Harvey nahm auch ihre Sauerstoffflasche und zog sie in Richtung Tür.
    »Kieran, wir sind verletzt«, keuchte Waverly. Er hörte Klicklaute in der Tiefe ihrer Kehle, als sie mühsam Luft holte. »Wir sollten hier auf der Krankenstation sein, nicht in einer Arrestzelle.«
    »Ihr werdet medizinisch versorgt«, erwiderte er knapp.
    Seth war schon halb durch die Tür gestolpert, als er sich plötzlich gegen seine beiden Wächter stemmte und ihrem Griff lange genug standhielt, um sich umzudrehen und Kieran hasserfüllt zu fixieren. »Du bist keinen Deut besser, als ich es war«, stieß er hervor. Dann rissen Matt und Hiro ihn zurück und zogen ihn fort.
    Als ihre Schritte verhallten, sah Kieran zu Arthur hinüber, dessen ruhige blaue Augen auf ihn gerichtet waren.
    »Ich hatte keine Wahl, Arthur. Das verstehst du doch, oder?«
    Arthur wandte sich ab und verkroch sich unter seine Bettdecke.
    Kierans Blick schweifte zur Tür des OPs, in dem Tobin und Victoria Philip operierten. Entschlossen schob er die Gedanken an Waverly und Seth beiseite. Im Moment interessierte ihn nur das Leben dieses kleinen Jungen.

Freilassung
    W ir sind verletzt, wir dürften gar nicht hier unten sein«, keuchte Waverly, doch Harvey zog sie stumm weiter den Gang entlang. Sie knurrte. Selbst in ihren Ohren klangen die Worte wie eine Ausrede. Und doch wusste sie, dass es die Wahrheit war. Die Steroide, die Tobin in sie hineingepumpt hatte, hatten sie wieder auf die Beine gebracht, aber was war, wenn die Wirkung nachließ? Wenn ihre Kehle erneut anschwoll, würde sie ohne medizinische Hilfe ersticken. Was sie brauchte, war ein Bett und einen Arzt an ihrer Seite. Auch Seth, der eingekeilt zwischen seinen beiden Wächtern vor ihr ging, schwankte bedenklich, und sie fürchtete, dass er stolpern und fallen könnte, noch ehe sie die Brig erreichten. »Harvey, das ist mein voller Ernst. Wir wären fast gestorben, verdammt!«
    »Ich weiß«, flüsterte Harvey durch den Mundwinkel. »Ich werde eine Zentralratsversammlung einberufen. Haltet durch.«
    Er zog sie in den Gang, der an den Zellen des Arrestbereichs entlangführte. Waverly sah in die erste Zelle zu ihrer

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