Sternenfeuer
Stationscomputer kennt Ihre Identität. Wenn Sie den Kommunikator aktivieren und >Wanderer< sagen, sind Sie in der Lage, mit Ihren Schiffskameraden zu sprechen.«
»Wird eine solche Kommunikation überwacht?«
Der Voldar'ik ließ sich mit der Antwort ziemlich lange Zeit. »Ich verstehe Ihre Frage leider nicht. Würden Sie sie bitte in einer anderen Formulierung erneut stellen?«
»Schon gut«, erwiderte Landon. »Ich glaube, Sie haben mir alle Informationen gegeben, die wir brauchen.«
»Gibt es sonst noch etwas?«
»Wir würden gern so bald wie möglich mit denen sprechen, die zu handeln wünschen. Wann lässt sich das arrangieren?«
Der Grüßonkel nannte ihnen eine Zeitspanne, die das Äquivalent von vier Stunden war.
»Das ist akzeptabel. Es gäbe da aber noch etwas.«
»Das wäre?«
»Weil wir so weit von zu Hause entfernt sind würden wir gern alles über diese lokale Region des Raums in Erfahrung bringen, um zu sehen, welche geschäftlichen Möglichkeiten sich hier bieten.
Derjenige Der Computer Bedient bittet um Zugang zu Ihren Datenbanken, um die Möglichkeiten für den Tausch von Wertgegenständen zu eruieren.«
»Ein solcher Zugang kostet aber.«
Nun spielte Vasloff seinen Part. »Wir sind Händler, Zha. Wir kennen das Konzept von Geben und Nehmen, und wir achten darauf, dass jeder, der uns hilft, für seine Zeit und Bemühungen angemessen honoriert wird. Also, wie viel wird es kosten, um Zugang zu Ihrer Datenbank zu bekommen? Nichts Vertrauliches, nur die Informationen, auf die jeder Voldar'ik Zugriff hat... und natürlich nur solche Dinge, die in der Handelssprache aufgezeichnet sind.«
»Ich glaube, wir werden zunächst einen Wechselkurs zwischen den Produkten unserer beiden Spezies festlegen müssen, bevor wir einen Preis vereinbaren«, erwiderte Zha. »Welche Art von Tauschware haben Sie?«
»Es war eine lange Reise, und wir haben unsere eigenen Produkte bereits eingetauscht. Die aktuelle Fracht besteht überwiegend aus Gütern aus dem Sternsystem Vith.«
»Von diesem Stern habe ich schon gehört.«
»Unser Shangri-La befindet sich zwölf Sternentore jenseits von Vith.«
»Zwölf, sagen Sie? Damit befinden Sie sich ziemlich weit auf der anderen Seite der Zivilisation.«
»Ja, das stimmt. Es ist eine Schande, dass es so lange dauert, Ihre wunderschöne Welt zu erreichen. Wenn wir also auf gleichwertiger Basis handeln wollen, werden wir etwas finden müssen, das es wert ist, so weit transportiert zu werden. Deshalb benötigen wir Zugang zu Ihren Computern. Wer außer einem Vulkanier sollte wohl über die Vorlieben anderer Vulkanier Bescheid wissen?«
»Wohl wahr«, sagte Zha.
»Es gibt jedoch keinen Grund, weshalb Personen von beiden Systemen kein Arrangement zur beiderseitigen Zufriedenheit treffen sollten, wenn es uns gelingt, die geeigneten Tauschobjekte zu finden ...«, sagte Vasloff dann.
Lisa unterdrückte ein Lächeln. Sie vermochte sich nicht zu erinnern, jemals Zeuge eines so raffinierten Bestechungsversuchs gewesen zu sein — noch dazu in einer außerirdischen Sprache!
Mark Rykand schwebte vor dem broanischen Computer und rieb sich die Augen, die allmählich tränten, als ob er die ganze Zeit Zwiebeln geschnitten hätte. Seit zwei Wochen durchforstete er nun schon die Zal'trel-Datenbank nach Fakten, die für die Menschheit interessant waren. Es kam ihm eher wie zwei Jahre vor. Von den vergangenen achtundzwanzig Stunden hatte er allein zwanzig die broanische Symbologie über den Bildschirm wandern sehen. Außer zu den Zeiten, wo er hastig sein Essen hinunterschlang oder die »Einrichtungen« der Voldar'ik aufsuchte oder sich ein paar Stunden unruhigen Schlaf gönnte, klebte er förmlich am Bildschirm. Und er hatte nach erfolgreichen Recherchen zwei Touren zum Schiff zurück unternommen, um die Aufzeichnungen hochzuladen und den Speicher seines tragbaren Computers für neue Suchläufe freizuschaufeln.
Es waren erfolgreiche, aber auch frustrierende zwei Wochen gewesen. Immerhin hatte er einen schnellen Anfangserfolg zu verzeichnen gehabt. Er hatte kaum das Symbol für »Broa« in den Computer eingegeben, als er auch schon von einer Detailfülle über Klys'kra't in der Souveränität schier erschlagen wurde. Die Voldar'ik hegten keine Zweifel, dass die Broa existierten. Die Oberherren hatten in ihrer Kultur etwa die gleiche Stellung inne wie Jehova in der jüdischen Kultur. Nur dass ein Häretiker, der die Existenz dieser besonderen Götter bezweifelte, viel schneller auf
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