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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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trat vor die Menschen. Er schaute jeden der Reihe nach mit starren, gelben Augen an.
    Nachdem das unbehagliche Schweigen für ein Dutzend Sekunden angehalten hatte, sagte Dan Landon kühl: »Guten Tag, Sar-Say.«
    »Tach, Käpt'n«, erwiderte Sar-Say leutselig.
    »Inzwischen haben Sie wahrscheinlich mitbekommen, dass wir zum Rendezvous mit der Columbus und der Magellan unterwegs sind.«
    »Ja. Für alles andere dauert der Schub schon zu lange an.«
    »Wollen Sie auch wissen, weshalb wir Klys'kra't so übereilt verließen?«
    »Das habe ich mich die letzten vier Stunden in der Tat schon gefragt.«
    »Mark, erzählen Sie unserem Gast doch bitte von Ihrem biertrinkenden Freund.«
    »Jawohl, Sir.« Mark vermied es, Sar-Say in die Augen zu schauen, und fixierte das Alien dann mit seinem kältesten Blick, als er sich dessen bewusst wurde, was er tat. »Ich habe in der Zal'trel-Station ein interessantes Wesen getroffen. Es hätte Ihnen sicher gefallen. Ein großer blauer Kerl und sehr redselig. Er hat mir eine Geschichte erzählt...«
    Sar-Say nickte. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Es wurde Zeit, die Stoßrichtung zu ändern und einen neuen Anlauf zu riskieren. Es wurde Zeit, den Menschen die harten Tatsachen des Weltalls unter die Nase zu reiben. Sie waren keine Dummköpfe. Sie vermochten logisch zu denken, wenn sie dazu gezwungen wurden und wenn das Problem nicht allzu kompliziert war. Er zwang seine Herzen, langsamer zu schlagen, und musterte seine Befrager.
    Dabei wurde er an einen alten Menschen-Film erinnert, den er im vorigen Monat auf dem Unterhaltungssystem des Schiffs gesehen hatte und der das Leben eines menschlichen Herrschers namens Cesare Borgia nachzeichnete. Die meisten menschlichen Unterhaltungen ließen ihn kalt, aber dieser Film hatte eine Saite in ihm zum Klingen gebracht. Die Situation im Italien der Renaissance erinnerte ihn an zu Hause - vor allem die höfischen Intrigen. Besonders angetan hatte es ihm der Leitspruch auf dem Familienwappen der Borgia: Die Würfel sind gefallen. Irgendwie war ihm das nie passender erschienen als in diesem Moment.
    Sar-Say sog Luft durch die Atemlöcher, um das Gehirn mit zusätzlichem Sauerstoff zu versorgen und hoffendich auch das Denkvermögen zu erhöhen, und sagte: »Sie sind einem Taff-Händler begegnet. Er hat Ihnen meine wahre Identität enthüllt.«
    Mark nickte. »Dann geben Sie also zu, dass Sie ein Broa sind?«
    »Ja.«
    »Was war das für ein Ding, das Sie für uns malten?«
    »Ein Tier von einer Welt, die ich einmal besuchte. Es ist nicht empfindungsfähig, wirkt aber grausam für menschliche Augen. Deshalb wählte ich es als ein Modell dafür, wie wir Broa aussehen.«
    »Was hofften Sie mit dieser Scharade zu erreichen, Sar-Say?«, fragte Raoul Bendagar.
    Das Alien imitierte ein menschliches Achselzucken. »Ich hoffte, die Erde als meinen persönlichen Besitz zu gewinnen.«
    »Sie sind ein mutiges Alien, das muss man Ihnen lassen«, murmelte Landon.
    »Danke, Captain. Für diejenigen von uns, die über die Schöpfung herrschen, ist das ein großes Lob. Natürlich bin ich einer der wahren Herren der Schöpfung. Ihr Menschen haltet euch nur dafür.«
    Laura Dresser, die den Gang der Ereignisse ruhig verfolgt hatte, räusperte sich und sagte: »Verzeihung, Sar-Say, aber es gibt da ein paar Dinge, die ich nicht verstehe. Würden Sie mich bitte aufklären?«
    »Natürlich.«
    »Wenn Sie ein Broa sind, was ging dann im Neu-Eden-System vor, als Sie mit einem broanischen Rächer auf den Fersen vor der Magellan auftauchten?«
    »Wir Broa haben genau wie Sie unsere internen Intrigen und Rivalitäten. Ich vermag Ihnen nicht zu sagen, welcher von meinen Rivalen dieses Schiff aussandte, um mich zu überfallen, während ich von Vith nach Persilin flog. Ich weiß nur, dass sie über uns kamen, als wir uns darauf vorbereiteten, von einem System ins andere zu springen, und der Rest ist - wie ihr Menschen sagt — Geschichte.«
    »Als wir Ihr Schiff enterten, um es zu bergen, haben wir festgestellt, dass die Schäden zwar groß waren, aber nicht so groß, um die Mannschaft zu töten. Eine Luke ist zur gleichen Zeit weggeflogen, als alle Sicherheitstüren sich plötzlich öffneten und einen Druckverlust im Schiff verursachten. In meinen Augen ist das eine ziemlich schlampige Konstruktion für ein Raumschiff.«
    »Ich habe den Druckabfall im Schiff zur gleichen Zeit herbeigeführt, als ich den Hauptspeicher löschte.«
    »Dann waren Sie also die

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