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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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PoleStar- Habitat immer größer wurde und sein Blickfeld langsam ausfüllte. Der Spiegel war nicht zu sehen - er stand irgendwo hinter ihnen, als die Orbit-zu-Orbit-Fähre den Landeanflug durchführte.
    »Tausend Credits für deine Gedanken«, sagte Lisa, als sie ins Abteil schwebte. Sie hangelte sich an den Handläufen entlang und verschaffte sich einen Halt, indem sie ihm die Arme um die Taille schlang und sich weich an seinen Rücken schmiegte.
    Er lächelte. »Ich sagte mir nur, das ist doch ein himmelweiter Unterschied zu der Art und Weise, wie ich beim ersten Mal zur Station gelangen wollte.«
    Sie hielt ihn weiter in den Armen. »Das war aber ein gottverdammter Leichtsinn, Mark Rykand!«, sagte sie in gespielter Strenge. »Du hättest dabei draufgehen können.«
    »Bin ich aber nicht. Zumal ich dich auch nie kennengelernt hätte, wenn ich es nicht versucht hätte.«
    »Das stimmt wohl«, sagte sie seufzend. Sie blieben so für eine Weile in der Schwebe, bis sie sich beim Tröten des Beschleunigungsalarms voneinander lösten und verschiedenen Handgriffen zustrebten.
    Doch wie bei allen Manövern der Fähre hätten sie sich diesbezüglich keine Sorgen machen müssen. Die Schwerkraft zog plötzlich mit vielleicht einem Zwanzigstel g an ihnen, fast unmittelbar gefolgt von ein paar scheppernden Geräuschen, als die Wind mit der hinteren Luftschleuse an einer Schleuse des Habitats andockte. Das Liebespaar sammelte in aller Ruhe seine Reisetaschen auf und schwebte in Richtung der Ausschiffungsschleuse. Michail Vasloff war schon kurz vor ihnen dort angekommen.
    »Wie geht es Ihnen, Mr Vasloff?«, fragte Lisa grinsend. Der große Mann war raumkrank, seit sie vor ungefähr 30 Stunden vom Raumhafen Sahara in den Orbit gegangen waren.
    »Ich werde es überleben«, kam die schwache Antwort.
    Mark wartete, bis der weißhaarige Russe ihnen den Rücken zugedreht hatte, und blinzelte Lisa dann zu. Er fragte sich, ob Vasloffs dezidierte Abneigung gegen die Raumfahrt nicht einfach das Resultat seines schwachen Magens war.
    Es ertönten weitere Geräusche, die für das Andocken eines Raumschiffs typisch waren. Hauptsächlich bestanden sie aus dem leisen Zischen, das durch Luftströmungen verursacht wurde. Schließlich öffnete sich die innere Luke, und sie schauten in einen schmalen Gang, an dessen Ende der kahlköpfige Hancock Mueller sie anlächelte.
    »Nach Ihnen, Mr Vasloff«, sagte Lisa.
    Vasloff hangelte sich vorwärts, während die anderen beiden ihn an den Füßen festhielten, um ihn zu stabilisieren. Als er im Tunnel verschwunden war, folgte Lisa ihm. Sie bewegte sich wesentlich geschickter als vor einem Dutzend Wochen. Mark bildete die Nachhut. Als er in die Schleusenkammer schlüpfte, sah er Dieter Pavel neben dem Stationskommandanten warten.
    »Gospodin Michail Sergejewitsch Vasloff, darf ich Ihnen Hancock Mueller, den Stationskommandanten, sowie Dieter Pavel, den Projektleiter vorstellen?«, sagte Mark förmlich. Beide Männer nickten Vasloff zu, und der erwiderte das Nicken schwach, während er sich an einem Handlauf festhielt.
    »Mr Vasloff, es ist mir eine Ehre, Sir«, sagte Pavel ohne jede Ironie in seinem Ton. »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug.«
    »Nicht so angenehm, wie ich gehofft hatte«, sagte Vasloff.
    »Machen Sie sich nichts draus, Sir«, sagte Mueller mit dröhnender Stimme und dem üblichen herzhaften Lachen. »Bisher ist noch niemand an Schwerelosigkeit gestorben, obwohl unzählige Leute es sich wohl gewünscht hätten. Sie müssten sich in einem Tag oder so wieder davon erholt haben.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Kommandant.«
    »Sie machen den Eindruck, als ob Sie sich ausruhen müssten, Sir«, sagte Pavel ungerührt. »Kommandant Mueller wird Ihnen Ihr Quartier zeigen. Nachdem Sie eine leichte Mahlzeit eingenommen und vielleicht etwas geschlafen haben, werden wir mit der Besprechung beginnen. Direktor Bartok hat uns angewiesen, Ihnen uneingeschränkten Zugang zu unseren Daten und unserem Gast zu gewähren.«
    »Vielen Dank, Mr Pavel. Ich weiß das zu schätzen«, sagte Vasloff schwach. »Ja, ich glaube, ich könnte auch eine Pause vertragen, bevor Sie mich darüber informieren, was ihr Leute bisher ...« Wenn diese letzte Äußerung eine Beschwerde gewesen sein sollte, dann war sie durch den vorzeitigen Abbruch des Satzes wirkungslos verhallt.
    Als Mueller Vasloff ins Schlepptau genommen hatte und durch die Luke verschwunden war, wandte Pavel sich an Mark und Lisa. Falls ihm auffiel,

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