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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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gingen.
    Cameron nickte, wie zur Bestätigung. »Hatte ich auch nicht angenommen.«
    Missverständnisse hin oder her, für Cam war nach den letzten Tagen klar, dass er und der Golar wohl niemals ›Best-Friends‹ werden konnten. Er war ihm einfach zu schroff und ungestüm – wie ein unzivilisierter Urmensch. Als Gefährte im Kampf waren dies jedoch Eigenschaften, die einem das Leben retten konnten.
     
    Wenn es auch nicht viele Golar waren, denen sie in dem dünn besiedelten Außenbezirk begegneten, grüßte der Hüne jeden Einzelnen von ihnen. Cameron ging seither davon aus, dass Kri’Warth wohl der hässlichste seiner Gattung sein musste, doch mit dieser Vermutung lag er ganz und gar daneben. Gemessen an den anderen, war er eine wahre Augenweide.
    Sie liefen bereits eine ganze Weile durch die Gegend und Cameron war inzwischen mehrfach versucht, die von Eltern meist verhassteste ›Wann sind wir da?‹-Frage zu stellen, als Nokturijè abrupt vor einem großen aus Stein gemauerten Bogentor stoppte.
    »Wir sind da.«
    Zu gern hätte Cameron gewusst, was auf dem Schild stand, welches an einer Seite des Bogentores befestigt war. Für ihn ergaben die Striche und Punkte absolut keinen Sinn.
    Wahrscheinlich, so dachte er sich scherzhaft, war es eine Warnung für Menschen, die nach ihrem Eintreten zukünftig alle dummen Sprüche in jedweder Sprache verstünden.
    »Wenn du bereit bist, gehen wir rein. Jetzt kannst du es dir noch anders überlegen«, sagte Nokturijè.
    Cameron warf einen reservierten Blick durch das Tor auf das Anwesen dahinter. Der imposante, von eigenartigen Rankpflanzen überwucherte Bau wirkte mit vielen Fenstern und dem weitläufigen Garten gespenstisch auf ihn. Er hob sich stark von den anderen Bauwerken Vegkris ab.
    Er schüttelte verhalten seinen Kopf, wobei er sich im nächsten Augenblick selbst fragte, warum er dies getan hatte. Obgleich er wusste, dass er eigentlich keine andere Wahl hatte.
    Eingeschüchtert folgte er Nokturijè und dem Hünen durch das große Tor, die kleine Steigung hinauf, bis sie vor einer großen Holztür standen. Ohne zu klopfen oder gar eine Glocke zu betätigen, öffnete Nokturijè die schwere Tür und betrat das Haus. Ängstlich wie ein Teenager, der einen Bruch als Mutprobe machen musste, blickte sich Cam um, als ob er sicherstellen wollte, dass sie auch niemand beobachtete.
    Schroff packte Kri’Warth den zögerlichen Colonel am Kragen und machte ihm damit unsanft deutlich, dass er sich über die Schwelle bewegen sollte.
    »Mach mal halb lang, Chewy, sonst bist du mit nem Friseurtermin der Nächste«, fuhr er ihn genervt an.
     
    Ein langer Korridor erstreckte sich vor Cameron. Die Wände bestanden aus einem groben grauen Stein und der Boden war bedeckt mit großen Platten, in deren breiten Fugen Cameron ohne Weiteres seinen Zeigefinger hätte versenken können. Eine weitere Tür am Ende des Korridors stellte sich ihnen in den Weg, doch diese öffnete Nokturijè nicht. Stattdessen setzte sie sich auf eine der Steinbänke, welche links und rechts der Pforte standen.
    »Hier müssen wir warten«, sagte Nokturijè.
    Gerade als sich Cameron ebenfalls setzen wollte, öffnete sich auch schon laut knarrend die Tür. Ein kleines gedrungenes Wesen mit grün-gelblich farbiger Haut trat heraus und hieß die drei in einer weiteren für Cameron unverständlichen Sprache willkommen.
    Sein herzförmiger Kopf war gänzlich überdimensioniert gegenüber seinem kleinen gedrungenen Körper. Die Augen waren eng zusammenstehend, dicht gepresst an seinen kleinen schmalen Mund. Ohren oder eine Nase waren nicht offensichtlich zu erkennen. Der Colonel war sich sicher, dass dies die eigenartigste Erscheinung war, welche er bislang auf seiner Reise zu sehen bekam.
    Das Wesen stellte sich vor den Colonel und betrachtete ihn mit seinen rundlich verquollenen Augen von oben bis unten. Er war sogar noch ein Stück kleiner als Felsh, der Leprechaun und reichte ihm gerade mal bis an seine Knie.
    »Das ist Ippnak, Ippnak das ist Colonel Cameron Davis.«
    Der Winzling nickte Cam verhalten zu.
    »Also mit dem Schädel würdest du auf einer Halloween-Party bestimmt einen Preis für den besten Pumpkin-Geist erhalten«, brach es aus Cameron heraus.
    Nokturijè glaubte ihren Ohren nicht.
    »Cameron bist du denn vollkommen verrückt geworden?«
    »Was denn? Ich habe ihm gerade ein Kompliment gemacht«, verteidigte er seine unüberlegte Äußerung.
    »Tu haba pumpki gena tiki tiki?«, entgegnete Ippnak empört

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