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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Vordermann zu knallen, geriet er ins Stolpern.
    Höchstwahrscheinlich hätte er eine so riskante Handlung nicht begangen, wenn er sich darüber im Klaren gewesen wäre, wie nah er bereits der Kante des Laufsteges war. Als er ins Kippen geriet und bemerkte, dass sich neben ihm der Abgrund auftat, versuchte er panisch, nach irgendetwas oder irgendjemanden zu greifen. Doch in seiner kopflosen Furcht zielgerecht zu handeln, war ihm gänzlich unmöglich. Als er sich bereits schon in die unendliche Tiefe fallen sah, spürte er auf einmal, wie ihn jemand am Kragen seiner Jacke packte. Zügig wurde er wieder über den Rand auf den Steg gezogen und in eine aufrechte Position gebracht. Verwirrt und zugleich auch dankbar sah er in das Gesicht seines Erretters.
    Kri‘Warth, den er bereits Meilen weit voraus vermutete, grinste ihn triumphierend an.
    »Pass gut auf. Der Sturz tötet dich nicht. Die Ralak, die im metertiefen Kot der Sakli-Fledermäuse leben, allerdings schon«, erklärte er.
    Lucas wollte besser nicht wissen, was genau die Ralak waren. Es reichte ihm ganz und gar aus zu wissen, dass er, dank seinem Golar-Freund nicht Bekanntschaft mit diesen in Scheiße lebenden Wesen machen musste.
     
    Lucas war froh, als sie schließlich auf der Ta´iyr ankamen und das Gedränge sowie diesen lebensgefährlichen Laufsteg hinter sich gelassen hatten.
    Wie von Nym‘Sec angekündigt, befanden sich inzwischen drei Golar auf der Brücke und waren eifrig dabei, die letzten nötigen Vorkehrungen zu treffen.
    Einer von ihnen war beharrlicher als die anderen. Er lief hastig von einem Terminal zum nächsten, machte Eingaben und prüfte Datenanalysen. Lucas betrachtete dies nur verwundert und war gerade im Begriff, sich auf seinen angestammten Platz zu setzen, als der eifrige ihn sofort anfuhr, ehe er es sich dort bequem machen konnte.
    »Nicht dahin!«
    Lucas sah sich hilflos um und versuchte, einen anderen Sitz auszumachen, von dem er dachte, dass er dort weniger im Weg war. Da der Golar sich weiter emsig seiner Arbeit widmete und den Menschen nicht mehr zu beachten schien, steuerte Lucas einen anderen Sessel an, als sich der rüpelhafte Außerirdische wieder zu Wort meldete.
    »Da auch nicht!«, fuhr er ihn erneut an, ohne Lucas eines Blickes zu würdigen.
    Dem Jungen platzte der Geduldsfaden.
    »Und wo soll ich mich bitte dann hinsetzen?«
    Der Golar kam direkt auf Lucas zugelaufen und stellte sich dicht vor ihn, sodass er seinen schlechten Atem riechen konnte. Kritisch betrachtete er den jungen Menschen von Kopf bis Fuß, um sich einen Eindruck über ihn verschaffen zu können.
    »Hast du irgendwelche Qualifikationen vorzuweisen. Navigation, Kampfstrategien oder Ähnliches, was von Nutzen sein könnte?«, fragte er ihn zweiflerisch.
    »Nein. Nichts davon«, antwortete er ihm kopfschüttelnd.
    »Dann frage ich mich, was so jemand auf der Brücke eines Kampfschiffes zu suchen hat«, erwiderte er und wandte sich von Lucas ab.
    Jaro und Kri‘Warth bekamen von alledem nichts mit. Sie waren viel zu sehr in ihre Vorbereitungen vertieft, dass er es kindisch gefunden hätte, zu einem von ihnen zu gehen und sich über die unfaire Behandlung auszuheulen.
    Lucas wusste, wann er die Segel zu streichen hatte.
    Deprimiert und wütend zugleich lief er in sein Quartier, in welchem Joey bereits schwanzwedelnd auf ihn wartete. Lucas ignorierte jedoch, vom Frust zerfressen, seinen Freund und warf sich, wie ein kleiner vom Zorn erfüllter Junge auf sein Bett und schmollte. Er kam sich so fehl am Platz vor – so überflüssig. Er fragte sich, was er hier eigentlich tat. Welchen Nutzen hatte er schon für sie?
    Joey hüpfte auf Lucas Bett und näherte sich ihm vorsichtigen Schrittes, wimmernd.
    »Nicht jetzt Joe, lass mich in Ruhe«, fuhr er den um Zuneigung flehenden Hund an, ohne seinen starren, der Decke zugewandten Blick abzuwenden.
    Sein Freund wusste nach all den Jahren genau, wenn er ihn ›Joe‹ nannte, musste er sich zurückziehen und mucksmäuschenstill sein. Ohne Anstalten zu machen, hüpfte Joey umgehend vom Bett und legte sich fernab auf den Boden, wimmernd mit seinen Augen auf sein Herrchen gerichtet. Im selben Moment tat es Lucas schon wieder leid, dass er seinen Frust an ihm ausließ. Reumütig richtete er sich auf und sah zu Joey hinab. Sofort hob der Jack-Russell-Terrier aufmerksam sein Köpfchen und wartete auf die Reaktion seines Besitzers.
    »Es tut mir leid, mein Kleiner. Komm her«, sagte er und klopfte auf seine Matratze.
    Wie

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