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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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wusste um die Gefahr der Erstaktivierung eines ungetesteten Hyperraumantriebes, doch blieb ihnen keine große Wahl. Nur der Tod selbst war eine Option, den es jedoch mit allen nur erdenklichen Mitteln zu verhindern galt.
    »Was? Seid ihr denn verrückt? Auf der Ta‘iyr befindet sich noch Joey. Wir müssen sofort meinen Hund da rausholen. Wir können ihn doch nicht einfach zurücklassen«, reagierte Lucas erbost.
    »Lucas«, nahm ihn Nokturijè, der bewusst war, wieviel ihm sein Tier bedeutete, zur Seite. »Du musst uns verstehen. Wir können nicht unser aller Leben bei einer bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilten Rettungsmission riskieren. Ich mochte deinen pelzigen Freund, aber ...«
    Voller Verzweiflung schossen ihm Tränen in die Augen bei dem Gedanken, seinen treuen Freund einem Schicksal zu überlassen, das er nicht mehr verdient hatte als alle anderen, die sich auf der halbwegs sicheren Raumfähre befanden.
    »... aber was? Aber er ist doch nur ein Hund ... eine niedere Lebensform, die mit einem von uns nicht aufzuwiegen ist?«, schrie Lucas sie an.
    »Nein. Das ist es nicht, was ich sagen wollte. Ich wollte sagen, dass es töricht wäre, diesen Versuch überhaupt zu starten. Ich halte Joey auch nicht für eine niederere Lebensform – diese Entscheidung wäre so oder so gefallen, vollkommen egal, wer sich von unserem Team noch auf der Ta‘iyr befunden hätte. Auch wenn du mir dies im Augenblick nicht glauben möchtest.«
    Lucas wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Du hast recht, ich glaube dir nicht«, entgegnete er wütend und wandte sich von ihr ab.
    Traurig sah sie dem Jungen nach, der sich zornig in den Passagier- und Laderaum der Fähre zurückzog. Sie spürte seinen Schmerz und wünschte sich, sie könnte irgendetwas an der Situation ändern, doch mit dieser Urgewalt konnte sich keiner messen.
     
    Nachdem Lucas aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, blickte Nokturijè durch das zweigeteilte Frontfenster und stellte erschrocken fest, dass ihnen unterdessen der Plasmastrom gefährlich nah gekommen war. Jaro tippte noch immer hektisch auf dem Display seiner Konsole herum, um einen vorberechneten Kurs zu erstellen, damit sie nicht versehentlich in einen massiven Gegenstand sprangen und der Golar starrte nur vor sich hin, ohne auch nur im geringsten darauf zu reagieren.
    »Kri‘Warth! Öffne einen Hypertunnel! Jetzt sofort!«, befahl sie ihm eindringlich.
    »Warte Kri‘Warth. Ich bin mit meiner Berechnung noch nicht fertig«, erwiderte Jaro, ohne seinen Blick von der Konsole abzuwenden.
    »Dafür ist keine Zeit mehr. Seht doch!«
    Die Fähre wurde auf einmal von heftigen Erschütterungen erfasst. Diese waren so enorm, das die Mè sich an Jaros Rückenlehne festkrallen musste, da sie die Wucht der Stöße sonst von den Beinen gerissen hätte.
    In all dem Tumult bemerkte keiner von ihnen, dass sich Lucas wieder im Cockpit befand. Der Junge wollte sich, festentschlossen seinen Freund zu retten, die Unachtsamkeit der drei zunutze machen.
    Wie von Sinnen stürmte er blitzschnell auf den Pilotensessel zu und wollte sich in seiner Verzweiflung der Steuerung bemächtigen. Der hünenhafte Golar jedoch, auch wenn dies alles ziemlich überraschend für ihn kam, zeigte sich äußerst unbeeindruckt.
    Doch Lucas war nicht dazu bereit locker zu lassen. Er stieß, boxte und zerrte an dem Hünen, was ihm, wenn er es aus der Sicht Nokturijès oder Jaros betrachtet hätte, selbst vermutlich ausgesprochen kläglich vorgekommen wäre. Doch er war fest entschlossen, die Fähre zu kapern und seinen Freund vor einem qualvollen Tod zu bewahren.
    »Ich muss Joey retten. Lasst mich Joey retten«, waren die Worte, die er wie ein Besessener stetig wiederholte.
    Nokturijè versuchte, Lucas von Kri‘Warth wegzuzerren, doch er krallte sich derart hartnäckig an ihm und seiner Steuerkonsole fest, dass man glauben konnte, er wäre daran festgeklebt.
    »Schafft mir sofort den Verrückten vom Leib. Am besten werft ihr ihn von der Brücke«, rief der Golar verzweifelt, der sich langsam aber sicher ein wenig bedrängt fühlte.
    Er wusste, dass sich in wenigen Augenblicken der Lichtbogen zum Hyperraum öffnen würde, welchen er an einem ganz bestimmten Punkt treffen musste und dies war schon unter normalen Umständen nicht sonderlich leicht. Doch mit dieser Landefähre und dann noch dem jungen Berserker an sich zerrend, war dies ein Ding der Unmöglichkeit.
    »Luc. Die Plasmawelle hat die Ta´iyr bereits erreicht. Du kannst

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