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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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gleich die Flinte ins Korn werfen. Der Syka entschloss sich, diese eine Prüfung noch über sich ergehen zu lassen und schritt bereitwillig als Erster in den Glaswürfel. Ohne einen Gedanken zu verschwenden, schloss sich ihm Lucas an. Nur die Mè zierte sich noch und sah den gesichtslosen Soldaten misstrauisch an.
    »Na komm schon, Nokturijè«, ermutigte sie Lucas. »Wenn sie uns hätten umbringen wollen, wären wir aus der Gaskammer nicht mehr rausgekommen.«
    Diese Worte reichten wohl aus, auch die argwöhnische Turijain dazu zu bewegen, in den durchsichtigen Kubus zu treten.
    Nachdem die Tür hinter ihnen verschlossen wurde, trat genau das ein, was ihnen zuvor bereitwillig vorgeführt wurde. Rote, gebündelte Scannerstrahlen tasteten ihre Körper erneut ab. Als dieser Vorgang abgeschlossen war, deutete ihr maskierter Freund auf eine andere Tür, welche entgegen jener lag, über die sie in den Kubus gelangten.

Kapitel 24
Die Fremden von Sassyaly
    Lucas traute seinen Augen kaum, als sie den Raum jenseits des Kubus betraten.
    »Was für ein ungewöhnlicher Ort«, bemerkte Jaro fasziniert.
    Während dem Syka und Nokturijè diese Räumlichkeit in ihrer Gestaltung einfach nur fremdartig vorkam, rief der Anblick in Lucas plötzlich Kindheitserinnerungen wieder wach. Er glaubte, eine Zeitreise unternommen zu haben, beinahe dreizehn Jahre zurück in die Vergangenheit.
    »Das ist nicht möglich«, flüsterte Lucas ungläubig und lief weiter in den Raum hinein.
    Dies war die Bibliothek seines Großvaters, genau so, wie er sie in Erinnerung hatte. Drei Stockwerke geballtes Wissen.
    Er entsann sich, wie ihm sein Grandpa erzählte, dass er speziell für diesen Raum einen Architekten engagierte, der ihm einen Rundturm in sein Herrenhaus integrierte, damit sein Traum eines eigenen Sammelsuriums an Wissen endlich wahr werden konnte. Dieses Zimmer war unvergleichlich und absolut einzigartig.
    Dennoch stand er hier und sah mit seinen eigenen Augen, was ein Großbrand vor zehn Jahren gänzlich zerstörte. Alles war so detailgetreu. Die alte braune abgewetzte Ledercouch, der Teppich, den sein Großvater aus Indien einfliegen ließ, der Ohrensessel, in welchem er immer saß und die Abende mit lesen verbrachte – oft bis in die frühen Morgenstunden hinein und der kleine antike Beistelltisch mit der hässlichen grünen Lampe. Alles war so, wie er es in seiner Erinnerung trug. In dem großen Natursteinkamin brannte sogar das Feuer. Nie hatte Lucas diesen Kamin ohne lodernde Flammen gesehen.
    Ungläubig strich Lucas mit der Hand über das weiche Leder des Ohrensessels, der sich unweit der Feuerstelle befand, und setzte sich schließlich, nachdem er an seiner Frontseite angekommen war, hin. Vollkommen unverständlich war die Tatsache für ihn, dass er sich wahrhaftig an diesem Ort befand. Er glich seine Erinnerungen mit dem Bild, dass sich ihm bot, ab, doch alles, jedes noch so kleine Detail war vorhanden.
    »Was hast du, mein Freund?«, sprach ihn gänzlich unerwartet Jaro an, der bemerkt haben musste, dass Lucas sich anders verhielt.
    Lucas schüttelte nur mit dem Kopf. Zu schwer schien ihm das in Worte zu fassen, was er im Augenblick empfand. Zu viele Emotionen steckten in diesen Erinnerungen – Erinnerungen an bessere Tage.
    »Nun, ich schätze, wir sollen wohl hier auf unseren Gastgeber warten«, sprach der Syka und setzte sich auf die alte Couch, die an der Wand neben dem Beistelltisch mit der hässlichen grünen Lampe stand.
    Nokturijè war, nach dem was sie bislang auf diesem Schiff erlebten, noch sichtlich angespannt. Misstrauisch blickte sie sich um, darauf wartend, dass irgendetwas passieren würde.
    Lucas saß nur regungslos da und starrte in die lodernd wärmenden Flammen, als sich auf einmal zu seiner Linken eine Tür öffnete. Er erinnerte sich daran, dass sich dahinter die Küche befunden hatte und tatsächlich konnte er etwas von dem kulinarischen Zauberreich seiner Grandma erhaschen. Wenn nun auch noch sein Grandpa oder seine Grandma durch diese Tür hereinkamen, so dachte er, würde er vermutlich seinen Verstand verlieren – doch dem war nicht so.
    Nachdem Lucas für sich festgestellt hatte, dass es nicht einer seiner geliebten Großeltern war, die den Raum durch die Küchentür betraten und kein weiteres Interesse daran zeigte, waren Jaro und Nokturijè umso aufmerksamer.
    Eigenartig war die Gestalt, die sich ihnen präsentierte. Das plüschig-weiße Fell auf seinem Kopf, welches auch aus den Ärmeln seiner

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